Arbeitet jemand bei der Deutschen Post als Verbundzusteller?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin in der Verbundzustellung als Vertreter und Springer tätig (Brief und Paket auf unterschiedlichen Bezirken) und teile dir gern meine Erfahrungen mit.

Je nachdem in welchem Bezirk eingesetzt wirst, kannst du schon einmal unter Zeitdruck geraten (Firmen, Ärzte, Einrichtungen und Geschäfte bezüglich Öffnungszeiten).

Machbar ist die Arbeit ebenfalls, sonst gäbe es uns Boten ja nicht. ;) Es muss dir gefallen und Spaß machen, ebenso solltest du auch mit Menschen umzugehen wissen, es ist nicht einfach nur "Briefkasten auf und Post hinein". Kontakt gehört ebenfalls dazu, wenn du Einschreiben, PZUs oder größere Warensendungen zustellen musst.

Zu bedenken wären auch noch Werbeprospekte, welche regelmäßig über die Post verteilt werden. Entweder jeder Haushalt oder mit Tagespost.

Zu der Arbeitszeit kann man nichts Genaues sagen, jeder hat sein eigenes Tempo. Zu Beginn werden es wohl mal längere Arbeitstage werden, wenn man völlig neu ist. Doch du besserst dich und kannst dann auch mal früher Feierabend machen :)

Je nach Saison (stark, schwach, normal) ist das offizielle Dienstende je nach ZSP und Bezirk zwischen 16:15 Uhr und 17:00 Uhr.

Bezahlung ist okay und mein Verhältnis zu meinen Kollegen wie auch Vorgesetzten ist super. :)

Urlaubstage stehen dir zu Beginn 26 zu.

Überstunden werden auch vergütet; jedoch nur jene, welche auch vom deinem Teamleiter dokumentiert wurden.

Ich hoffe, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte.

Bewirb dich einfach und mache einen Schnuppertag, dann kannst du dir selbst ein Bild davon machen :)

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sparrow75 
Fragesteller
 08.03.2022, 19:10

Hallo, super vielen Dank für die Antwort. Ja, mit Menschen kann ich gut umgehen, muss ich als Schichtleiter durch Bedienen der Kunden vor Ort oder Bestellannahme am Telefon sowie Zubereitung der Speisen, welches die Kunden mitverfolgen können, ja auch und damals bei DHL als Paketbote hatte ich auch diesen Kontakt, also das ist kein Problem.

Mir geht es einfach darum, so schnell wie möglich raus aus dem Gastrogewerbe zu kommen, da die Arbeitszeiten katastrophal sind, Vergütung ist für die geforderte Leistung für mich als Schichtleiter sehr schlecht, nie Samstag/Sonntag Wochende. Das Privatleben und Freizeit leiden radikal darunter.

Danke für deinen Erfahrungsbericht :)

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Guten Tag, ich war ab September 2020 14 Monate bei der Deutschen Post als Verbundszusteller und kann gerne meine Erfahrung hier teilen.

Vorab ist zu erwähnen, dass das ZSP in einem ländlichen Gebiet war, bei dem auch viele Bezirke nur aus mehreren kleinen Dörfern besteht. Denke in einer größeren Stadt ist das nochmal anders.

Zu den Arbeitszeiten: Am Anfang wirst du deutlich länger brauchen, Überstunden sind da eigt immer Standart. Ich musste sogar meinen ersten Tag alleine Abbrechen.

Du wirst allerdings von Zeit zu Zeit schneller. Dann hast du es in gewisser Weise selbst in der Hand wie lange du arbeitest ( natürlich sind auch Post und Paketmenge entscheident). Ich wollte immer so schnell wie möglich fertig sein, sodass ich ohne Pause zu machen durch den Bezirk "gerannt" bin. ( nicht wirklich gerannt, aber ich habe mir in der Zeit ein ordentliches Schritttempo angeeignet). Also so in der Sommer-Herbst Zeit war ich meistens zwischen 13-14 Uhr fertig.

Allerdings gibst dann noch den Winter und die Weihnachtszeit. Da wird man dann wirklich geprüft. Eine irrational hohe Anzahl an Paketen + schlechte Witterungsverhältnisse = Katastophe. Man geht morgens wenn es dunkel ist aus dem Haus und kommt Abends nach 17 kaputt wieder nach Hause.

Arbeitstage: Am Anfang hatte ich eine feste Woche, 5 Tage, Dienstag bis Samstag, Sonntag und Montag frei. Das wurde allerdings geändert, nachdem ich den zweiten Bezirk dazu bekommen habe und somit auch Montags geeignet war. Bei uns war es so , da Montags sehr wenig Post kam, hatte man immer 2 Bezirke an diesem Tag. Ab dann hatte ich immer einen freien Tag unter der Woche der immer Unterschiedlich war. Das heißt man ist am Wochenende nie wirklich runtergekommen.

Urlaubstage: Kann ich nicht genau sagen, da ich immer 6 oder 3 Monate befristet war. Es könnte aber mehr sein. Habe glaube 8 Monate am Stück gearbeitet und hatte dann mal 2 Wochen Urlaub.

Verdienst: Klar wenn ich jetzt meine tatsächliche Arbeitszeit mit dem was ich bekomme verrechnen würde hätte ich einen ordentlichen Stundenlohn. Allerdings ist das ja nicht die Regel. Ich persönlich finde für das was man leistet ist es deutlich zu wenig.

Fazit: Es hat mir durchaus Spaß gemacht, allerdings nur im Sommer bei schönem Wetter. Die negativen Dingen haben die positiven leider überwogen, weshalb ich schlussendlich gekündigt habe. Ich hatte am Ende 8 Bezirke und wusste nie bis Ende der Woche in welchem Bezirk ich die nächste Woche bin. Das hat mich immer gestört. Dann der Punkt das man kein richtiges Wochenende hat und jeden Samstag arbeiten muss. Dann diese abartige Werbung. Ich hatte teilweise 4 Werbungen von denen 2 an alle Haushalte waren. Da ist der Tag auch gelaufen.

Ich hoffe mein Roman hilft in irgendeiner Art und Weise.

Lg