Antidepressiva bevor man schwanger werden will?

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Schau mal hier:

Machen Antidepressiva unfruchtbar?

https://arznei-news.de/antidepressiva-unfruchtbar/

Wahrscheinlich macht sich jede Frau bei einer Schwangerschaft Gedanken, zwar hilfreiche, aber jetzt ggf. riskante Medikamente nicht zu nehmen.

Ob aber das möglich und sinnvoll ist, muss individuell entschieden werden. Meist ist aber eine niedrig dosierte Behandlung mit einem einzelnen, bisher bewährten Psychopharmakon sinnvoller als einfach nichts zu tun.

Denn man muss nicht nur das "Während", sondern auch das "Danach" bedenken. Wenn also eine Mutter nach der Entbindung plötzlich ohne medikamentösen Schutz erkrankt, was ohnehin eine heikle Phase darstellt, dann muss man sich einmal die möglichen Konsequenzen vorstellen, die hier für das Kind drohen.

Alles ist auf die "bösen Medikamente" fixiert. Doch was diese zu verhindern in der Lage sind, denn das Leben geht ja über Schwangerschaft und Entbindung hinaus, steht den wenigsten klar vor Augen, zumal es ja auch noch meist verheimlicht wird:

Die Folgen beispielsweise von Depressionen, manischer Hochstimmung, schizophrener Psychose, Suchterkrankung u.a. nach der Geburt schädigen möglicherweise das Kind mehr als die niedrigst-mögliche Dosis der fortlaufenden Erhaltungstherapie unter der Schwangerschaft - und natürlich darüber hinaus.

Bei Unsicherheit oder Fragen zur Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft ist "Embryotox" (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin) die Internetseite der ersten Wahl.

Die seelische Ebene kann durch eine Schwangerschaft und Geburt zeitweise aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn die Beschwerden über die üblichen Stimmungsschwankungen hinaus gehen, braucht sie gegebenenfalls Hilfe.

Etwa 10 bis 15 Prozent aller Frauen entwickeln eine Depression im zeitlichen Zusammenhangs mit einer Geburt. Frauen, die auch sonst an Depressionen leiden, sind während der Schwangerschaft und danach noch anfälliger.

Jede Frau muss für sich herausfinden, was ihr Energie und Kraft gibt. Für die einen sind es Entspannungsübungen, für die anderen sind es Spaziergänge im Wald oder Treffen mit Freund/innen.

Bedenklich wird die Situation dann, wenn das soziale Umfeld fehlt. Wenn man merkt, man leidet zunehmend an Stimmungsschwankungen und Motivationsverlust, hat aber keine Bezugsperson, mit der man darüber sprechen könnte, sollte man eine Beratung in Betracht ziehen. Beratung kann neue Perspektive aufzeigen, helfen Ressourcen zu finden und neue Handlungsmuster zu entwickeln.

Da sind frühzeitig Frauenarzt oder Hebamme der Ansprechpartner. Auch z.B. die pro familia kann helfen. In schwereren Fällen von Wochenbettdepression ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Eine Wochenbettdepression kann sich im gesamten ersten Jahr nach der Geburt entwickeln und sich über mehrere Wochen bis Jahre erstrecken. Sie ist gekennzeichnet durch Stimmungstief, Hoffnungslosigkeit und soziale Abschirmung.

Schau auch mal unter http://www.schatten-und-licht.de/index.php/de/

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme