Angst davor erbrechende Leute zu sehen
Hallo Leute,
zuerst zu mir, ich bin 14 Jahre alt, Junge. Mir ist schon seid längerer Zeit aufgefallen das ich ein Problem damit habe Erbrochenes zu sehen oder noch schlimmer brechende Leute. Letztens aber ist mir aufgefallen das es viel schlimmer und krankhafter ist als bemerkt. Wenn ich irgendwo auf der Straße an Erbrochenem vorbei gehe ekelt es mich einfach nur an und ich habe die ganze Zeit ein Bild vor Augen wie jemand dort hin gebrochen hat und habe das auch noch 1 Stunde lang im Kopf und muss die ganze Zeit daran denken. Viel schlimmer war z.B. dieser Vorfall vorhin, der mich eigentlich erst dazu gebracht hat diese Frage hier zu stellen, ich war im Bus und bin mit einem Freund Nachhause gefahren bis plötzlich der Bus für ein paar Minuten hielt, einige Leute stiegen aus, der Bus stand immer noch, ich sah das vor uns an der Haltestelle noch ein Bus stand und die dreiviertel des Busses zu uns in den Bus stieg, ich hörte nur wie die Leute sagten : "Ihh da hat jemand in den Bus gekotzt". Als ich das gehört habe bekam ich panische Angst und hab angefangen zu Zittern, mein Freund war ganz normal und konnte darüber sogar noch lachen was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, als wir dann an dem stehenden Bus vorbei fuhren sah ich auch leider das erbrochene an der Fensterscheibe. Meine Panik verschlimmerte sich und ich war total nervös. Ich konnte den ganzen Tag nichts mehr essen und habe jetzt noch dieses Bild vor Augen.( Der Vorfall war ca. um 14 Uhr). Viel schlimmer wäre es gewesen wenn ich in dem Bus drinne gesessen hätte, bei dem Geruch kommt es bei mir sehr warscheinlich vor das ich mich auch übergeben muss. Jetzt weg von diesem Vorfall und weiter. Ich merke das mich diese Angst immer verfolgt, auch im Alltag. Wenn ich Achterbahn fahre denke ich nur die ganze Zeit : "Hoffentlich kotzt keiner, hoffentlich kotzt keiner". Aber nicht nur in der Achterbahn sondern allgemein an Orten an denen sich öfter jemand übergibt. Immer wenn ich irgendwo lang laufe achte ich eigentlich ob irgendwo erbrochenes ist und pass auf wo ich hin laufe. Komischer Weise finde ich es kein Bisschen schlimm wenn ich mich selbst übergebe auch wenn ich den Geruch rieche sobald es von mir kommt. Ich habe auch schon mit meiner Mutter darüber geredet und von ihr kann ich das nicht haben weil sie bei der Sache knallhart ist, sie bockt das so gut wie garnicht wenn sie sowas sieht. Sollte ich vielleicht zum Arzt gehen? Ich habe im Internet schon einmal recherchiert und bin auf die Phobie namens Emetophobie gestoßen, die ist aber meines Wissens nach nur wenn man Angst hat sich selbst zu übergeben, was bei mir ja nicht der Fall ist.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, MFG Jan.
3 Antworten
Hallo! Also ich kann mich zu 100% mit deiner Aussage identifizieren, mit 2 Unterschieden: 1. Das mit dem Bus ist mir schon mal passiert, nur dass ich in dem Bus war, in dem sich die Person übergeben hat. Schrecklich! Und das führt mich zu 2. Ich selbst leide an Emetophobie, also Angst vor Übelkeit und Erbrechen. Jedoch nicht mit Anorexia. Das äußert sich bei mir so, dass ich zB wenn Saft oder Joghurt oder Frischkäse etc in meinem Kühlschrank steht, der älter als 2 Tage ist, weggeworfen wird, weil ich Angst habe, dass mir übel werden könnte weil er schlecht geworden ist und ich mich übergeben muss wenn ich ihn esse. Ich muss immer Tabletten mit mir führen, denn wenn ich das nicht tue, dann bilde ich mir teilweise sogar ein, dass mir übel wird und dann heißt es nichts wie nach hause. Ich habe ein gutes Durchhaltevermögen entwickelt, das ich wenn mir außerhalb von zu Hause übel wird einsetze. Ich kann auch nicht mehr essen gehen, denn ich habe Angst, dass mir von irgendetwas im essen übel werden könnte und ich mich in der Öffentlichkeit übergeben muss, und ich fühle mich sicherer zu Hause. Da wird mir dann auch meist besser. Ich habe mich seit fast 6 Jahren nicht mehr übergeben. Es gab Situationen in denen ich kurz davor war weil mir so übel war, aber vor lauter Angst ich könnte mich übergeben bekam ich Schüttelfrost und Herzrasen. Wichtig ist: Versuche, dich so schnell wie möglich aus solchen Situationen raus zu bringen. Wie du an meinem Beispiel siehst spielt die Psyche eine sehr große Rolle, daher würde ich dir auch empfehlen, vielleicht ein oder zwei mal einen Psychologen aufzusuchen. Schäme dich nicht dafür! Ich bin auch in Behandlung. Aber bevor du so endest wie ich würde ich dir wirklich raten, versuch das so schnell wie möglich in den Griff zu kriegen, bevor es noch schlimmer wird! Ich wünsche dir alles, alles Gute!
alles ganz normal. ich und noch viele andere können das auch nicht ab. wenn ich sowas auf der straße sehe, ekelig! dass die leute nicht wenigstens in die gosse....! bei dir ist einfach ein gutes "kopfkino" da und dann steigerst du dich da auch noch rein. gibt sich mit der zeit bzw. wird etwas besser aushaltbar.
und wenn du beim achterbahnfahren nur an so was denkst, tja...dann fahre eben keine achterbahn, denn von vergnügen kann keine rede sein, wenn du die fahrt nicht geniessen kannst. ist eben so, damit musst und kannst du dann auch leben.
eigenes ist immer was anderes wie von fremden menschen. jedenfalls ist das nix krankhaftes.
Hallo Jan,
ich habe das gleiche Problem. Die Situationen, die du beschrieben hast, kommen mir bekannt vor. Eine Zeit lang habe ich immer, sobald ich aus dem Haus ging, gedacht "Was, wenn gleich jemand brechen muss...?". In der Schule musste ich am Sekretariat vorbei. Dort musste sich jemand in einen Mülleimer übergeben. Meine Knie zitterten und so weiter...Als er es sich auch noch genau ansah, wurde mir selbst total flau im Magen.
Also mir hilft es, wenn ich zuhause bin, darüber nachzudenken. Ich sage mir Nächstes mal, wenn du Erbrochenes siehst, bleibst du normal und stelle mir die Situation vor.Nach einiger Zeit hilft es.
Wenn ich draußen Erbrochenes sehe, rede ich mir ein, dass es gar nicht so schlimm ist. Ich versuche, nicht hizuschauen/riechen. Wenn sich dies nicht vermeiden lässt, mache ich mir klar, dass es ja eigentlich nur verdautes Essen ist. Bei mir hat das (zumindest etwas) geholfen.
Liebe Grüße, Ella