Ab wie vielen Einwohnern redet man von einer Stadt?

11 Antworten

da gibt es die moderne Definition, die Städte von der Bedeutung als Verwaltungssitz, Einkaufs- und Industriestandort aus definieren und meist 20.000 - 25.000 Einwohner verlangen.

Es gibt aber auch die Historische Betrachtung. Mein eigentlicher Heimatort hat schon vor über 700 Jahren die Stadtrechte verliehen bekommen und bis heute natürlich behalten. Diese Stadt selbst hatte in meiner Kindheit gerade mal 1200 Einwohner. Aber eben Stadtrechte, mit besonderen Privilegien und bis zum Durchbruch für eine Straßenführung auch eine geschlossene Stadtmauer.

Genauso wurden damals Marktrechte verliehen (hat mein Heimatort auch für einen Frühjahres und einen Herbstmarkt). In manchen Bundesländern heißten Ortschaften daher bis heute Markt xy, das waren Ansiedlungen mit solchen Markt- oder Messerechten aber eben ohne Stadtrecht.


neirke 
Beitragsersteller
 15.08.2025, 11:24

Wie viele Einwohner hat dein Heimatort heute?

verstehdichgut  15.08.2025, 11:27
@neirke

mit allen Eingemeindungen ca 4.500 - 4700, aber dauerhaft unter 5.000. Ich bin dort aber vor 25 Jahren weggezogen

Da gibt es keine Vorgabe... die Bezeichnung Stadt wird Gemeinden verliehen, die zum einen historisch für eine Region eine Bedeutung haben, vielleicht auch schon im Mittelalter Stadtrechte besaßen, aber auch aktuell eine zentralörtliche Bedeutung haben für ein Gebiet. In Rheinland-Pfalz gibt es Städte mit 2000 Einwohnern...

So im Allgemeinen etwa ab 30000 Einwohnern. Aber subjektiv wird das oft anders empfunden.

Ich habe mal in einer Stadt gewohnt, die 70000 Einwohner hat und viele empfanden das als Dorf, nicht als Stadt.


neirke 
Beitragsersteller
 15.08.2025, 14:16

Welche Stadt war das mit den 70000 Einwohnern?

LacLeman  15.08.2025, 14:18
@neirke

Was tut das zur Sache? Es war und ist immer noch eine Stadt mit 70 000 Einwohnern. Eine Universitätsstadt sogar.

Das kann jedes Bundesland für sich selber entscheiden. Meist hat es aber nicht nur etwas mit der Einwohnerzahl, sondern z.B. auch wirtschaftlichen Faktoren zu tun.

Zusätzlich werden heute auch noch einige Gemeinden als Städte betrachtet, weil sie schon vorher (vor 1949) als Stadt bezeichnet wurden, selbst wenn sie heute eigentlich nicht mehr den Anforderungen genügen würden.

Viele Bundesländer ziehen bei 20.000-25.000 Einwohnern die Grenze.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stadtrecht

Dazu habe ich folgendes im Web gefunden:

Eine Gemeinde wird zur Stadt erhoben, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllt und ein "städtisches Gepräge" aufweist, was in der Regel eine Einwohnerzahl von mindestens 10.000, eine ausreichende Infrastruktur und wirtschaftliche Entwicklung einschließt. Die Entscheidung zur Stadterhebung trifft in der Regel das Innenministerium des jeweiligen Bundeslandes. 


neirke 
Beitragsersteller
 15.08.2025, 10:23

Wo steht das denn im Web?

emerel  15.08.2025, 10:48
@neirke

Wenn man nach Stadterhebung bei Googel sucht