Ab welchem Alter sollte man keine Kinder mehr bekommen?

4 Antworten

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Medizinisch gesehen liegt das ideale Alter für eine Schwangerschaft zwischen 20 und 29 Jahren.

Die meisten Frauen in Deutschland bekommen heute jedoch um das 30. Lebensjahr ihr erstes Kind und schon jedes 4. Baby wird von einer Frau geboren, die über 35 Jahre jung ist. Es ist normal geworden, sich Zeit zu lassen, die Berufsausbildung zu beenden und sichere Voraussetzungen für eine Familiengründung zu schaffen. Dieser Trend zur „späten Mutterschaft" wird laut Experten weiter anhalten und durch die Möglichkeiten der Fortpflanzungsmedizin sogar noch zunehmen.

In der Generation meiner Eltern war Hausfrau und Mutter ein "Berufsziel" und man war durch das Versorgungsmodell Ehe für den Rest seines Lebens versorgt.

In der heutigen Zeit halte ich persönlich es für dringend erforderlich, dass eine Frau auf eigenen Füßen steht, bevor sie sich auf das Abenteuer Mutterschaft einlässt, und sich und ihre Kinder gegebenenfalls für den Rest ihres Lebens selbst versorgen kann.

Eine Frau wird aber bereits mit allen Eizellen, die Sie jemals haben wird, geboren. Die Eizellen "altern" mit der Frau und ihre Qualität nimmt ab.

Die Fruchtbarkeit beginnt bei jungen Frauen ab einem Alter von etwa 26 Jahren langsam zu sinken - unabhängig von der körperlichen Fitness und trotz steigender Lebenserwartung. 

Schon mit 35 Jahren ist die Fruchtbarkeit eingeschränkt und nimmt mit zunehmendem Alter deutlich schneller ab, als die meisten es vermuten und es wird also immer schwieriger, ein Baby zu bekommen - und zwar sowohl auf natürlichem Wege als auch bei künstlicher Befruchtung.

Das höhere mütterliche Alter ist statistisch gesehen ein Risikofaktor für Spontanaborte. Auch das Risiko für kindliche Chromosomenstörungen, wie z. B. eine Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) oder Trisomie 13 (Pätau-Syndrom) hängt eng mit dem Alter der Mutter zusammen.

Natürlich kommen im fortgeschrittenen Alter noch andere Risikofaktoren hinzu. Die Wahrscheinlichkeit für z.B. chronische Erkrankungen oder auch Adipositas steigt, was sowohl die Empfängnis als auch das Austragen der Schwangerschaft erschweren kann.

Aber auch unter 30 Jahre gibt es keine Garantie auf eine intakte Schwangerschaft und ein gesundes Kind.

Grundsätzlich besteht für jedes gesunde Elternpaar ein Risiko von ca. 5 % für angeborene Fehlbildungen oder Erkrankungen bei ihren Kindern und man geht davon aus, dass letztendlich gut 75 Prozent der Menschen von Erkrankungen betroffen sind, die erbliche Ursachen haben oder von ihnen mit verursacht wurden - unabhängig vom Alter der Eltern.

Laut des Max-Planck-Institut für demografische Forschung (MPIDR) wird im Durchschnitt eine heute 50-jährige Frau 88,2 Jahre alt und ein aktuell 50-jähriger Mann hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 83,4 Jahren.

„Eltern früh verlieren“ ist also relativ.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
isebise50  30.03.2022, 20:18

Vielen Dank für deinen Stern!

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Ab 35 sollte man es als Frau lieber lassen. Da ab diesem Alter das Risiko von Komplikationen um einiges steigt.

Als Mann sollte man ab 40 keine Kinder mehr zeugen. Da ist es so, dass ab dem 50. Lebensjahr das Risiko von tödlichen Schlaganfällen und/oder Herzinfarkten steigt. Außerdem kann es passieren, dass das Kind in der Schule wegen dem Alter der Eltern/Mutter/Vater gemobbt wird.

Allgemein steigt bei knapp 40 Jahren das Risiko, dass bei der Schwangerschaft etwas schief läuft, ungemein an, von daher sollte man sich in dem Alter wirklich gut überlegen, ob es das Wert ist. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen, aber das Risiko ist schon deutlich höher als wenn man z.B. mit 30 sich daran versucht.

Ich würde das für mich nicht am exakten Alter festmachen wollen, sondern am persönlichen Empfinden. Meine persönliche Grenze liegt bei 40 - später hätte ICH kein (weiteres) Baby mehr haben wollen. Aber ich finde nichts Schlimmes dabei, wenn andere ihre Grenze (aus welchen Gründen auch immer) höher ansetzen.

Als groben Rahmen (für beide Geschlechter) finde ich es aber immer nett, wenn rein rechnerisch beide Elternteile gut das Erwachsenenalter ihrer Kinder erleben können.

Hikoba 
Fragesteller
 14.03.2022, 09:26

Das Erwachsenalter heißt bis 30? Mein Vater war zum Beispiel schon 50 bei meiner Geburt und ist letztes Jahr als ich 21 war an Parkinson verstorben... Stimm dem also zu mit dem rein rechnerischen guten Erlebens des Erwachsenalters.

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Allyluna  14.03.2022, 09:48
@Hikoba

Also, da, wo ich wohne, ist man mit 18 erwachsen. Und Sterben geht, besonders im Alter, ja oft mit vorheriger Pflegebedürftigkeit einher. Das wäre dann nicht das, was ich mit "gut erleben" gemeint habe.

Und ganz grundsätzlich ist es natürlich immer schöner, wenn man länger etwas von seinen Eltern hat und sie vielleicht sogar zu Großeltern machen kann - aber als Kind/Jugendlicher ist die Beziehung zu den Eltern ja noch ganz anders geprägt als später, wenn aus den Kids (junge) Erwachsene geworden sind.

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