800m Laufstrecke unfair?

13 Antworten

Hallo Frida

da hast du vollkommen recht. Je weiter aussen die Bahn von einem Läufer, desto weiter ist der Weg, den er zurücklegen muss. Bei jeder einzelnen Spur wird die Distanz gemessen und anschliessend die Startposition so verändert, dass am Schluss jeder die gleiche Distanz bis ins Ziel läuft. Auf der selben Startlinie wird nur dann gestartet, wenn die Distanz 100m ist, weil man dabei gar nicht bis in die Kurve kommt.

Trotzdem ist es tatsächlich Unfair und das gleich aus mehreren Gründen:

•Auf der Aussenbahn legt man Prozentual mehr Distanz der Gesamtstrecke in einer Kurve als im geraden zurück. Die Enegrie richtet sich also länger nicht nur geradeaus sondern in eine Richtungsänderung.

•Auf der Innenbahn rennt man durch eine engere Kurve, was einen viel unsymetrischeren Laufstil fordert und hat dafür mehr geraden. Die Energie für den Vortrieb wird also kürzer aber dafür stärker gedämpft.

Lange wurde einfach behauptet, diese Effekte heben sich auf, was in der Zeit auch beinahe stimmt aber das stimmt nicht wenn es um die Vergleichbarkeit der Leistung geht und sie fordern auch eine andere Beanspruchung des Körpers. Man kann also sagen, die vollbrachte Leistung von jemandem auf der Aussenbahn ist nicht identisch mit der Leistung auf der Innenbahn. Sogar die Wahl des verwendeten Schuh kann von der Innenbahn zu Aussenbahn varieren, was meines Wissens aber kaum Athleten machen.

• Ein weiterer Effekt ist das Spurhalten, die Innenseite der eigenen Spur ist etwas kürzer als die Aussenseite, das ist zwar für alle Läufer so, aber wie bereits gesagt, verbringen Läufer auf einer äusseren Bahn mehr Zeit in einer Kurve, was auch ein längeres linkshalten auf der Spur fordert um möglichst wenig Weg zurückzulegen.

• Windschatten, während Windschatten im Laufsport kaum Einfluss hat auf das Endergebnis, ist er beim Bahnlaufen aber trotzdem vorhanden und davon profitiert nicht jede Bahn gleich. Je nach Lauf bilden sich typische Formationen in den Kurven, welche für gewisse Bahnen einen kurzzeitigen Windsog erzeugen und sie so beschleunigen oder abbremsen können.

Wie du siehst hast du tatsächlich Recht, wenn du sagst, dass es Unfair ist. Das ist es tatsächlich. Die Effekte sind aber sehr klein und deshalb ignoriert man es zugunsten vom Sport. Die faire Alternative wäre, wenn jeder auf der selben Bahn rennt nach einander und wie bei einem Skirennen am Schluss die Zeiten verglichen werden. Aber hier kommen wir gerade zu einem weiteren wichtigen Hinweis: Viele Sportarten sind Unfair, z.B. Skirennen, wenn sich das Wetter ändert, der Schnee am Nachmittag eine andere Temperatur hat als am Morgen, Skispringen, wenn sich die Windverhältnisse ändern, Teamsportarten, wenn ein Schiedsrichter einen falschen oder grenzwertigen Entscheid ausspricht. Wenn man das alles berücksichtigt, kann man das Rennen auf der Bahn, als fair einstufen.


AndreaMimi1984  22.08.2023, 20:32

Danke für die Info. Ich freue mich sehr darüber. Beim Hürdenlauf kenne ich mich überhaupt nicht aus, auch wenn es im Fernsehen gezeigt wird, gibt es kaum Erklärungen dazu.

Nein, es ist nicht unfair, da die Läufer nicht von der gleichen Stelle starten.

Es kommt immer auf die Bahn an wo sie laufen. Am Ende läuft jeder gleichlang

der Startpunkt ist versetzt und genau berechnet. so dass läufer nicht bevor- und benachteiligt werden, bis sie zu dem punkt kommen, wo sie zur Innenbahn wechseln dürfen.

bei Hürdenlauf ist die Gesamtstrecke auch immer gleich.

Nein das ist nicht unfair, dachte ich am Anfang aber auch. Wenn du mal die Läufe im Fernsehen beobachtet hast ist es so, dass der Läufer der innen läuft meistens ganz hinten startet und die Läufer die außen laufen, also die es am längsten haben, ganz vorne starten, so dass die Strecke der beiden wieder ausgeglichen ist.

Je weiter außen ein Läufer ist, desto mehr "Vorsprung" hat dieser, sodass am Ende jeder gleich viel gelaufen ist