? Brandenburg Chemie GK Abitur 2021?
Gibt es hier eine Chemielehrkraft, die mir sagen kann, was am Mittwoch thematisch abgefragt wird? Experimente etc.? Schreiben Sie mir bitte eine Nachricht...
Liebe Grüße
1 Antwort
Moin,
ich habe deine Freundschaftsanfrage erhalten, aber ich muss dir sagen, dass ich solche Anfragen nicht mehr annehme, da ich keinen Sinn in virtuellen Freundschaften sehen. Das liegt also nicht an dir, sondern ausschließlich an mir, dass ich auch deine Anfrage ablehne.
Was deine Frage mit der Stabilität der Eisenionen angeht, so kann man das nicht so genau sagen. Das hängt von verschiedenen Umständen ab.
In einem oxidierenden Medium sind die Eisen-III-ionen stabiler.
In einem reduzierenden Medium sind dann logischerweise die Eisen-II-ionen stablier.
In Komplexen sind Eisen-III-ionen stabiler.
In Salzen sind (in der Regel) Eisen-II-ionen stabiler.
Das Problem bei Eisenatomen besteht darin, dass sie 26 Elektronen in ihren Hüllen haben. Diese verteilen sich wie folgt:
1s^2
2s^2 und 2p^6
3s^2 und 3p^6 und 3d^6
4s^2
Die Energieniveaus der 4s- und 3d-Orbitale liegen energetisch ziemlich dicht beieinander, so dass man fast sagen kann, dass Eisen acht energetisch recht ähnliche Außenelektronen hat, wobei zwei dem vierten Hauptenergieniveau angehören und sechs formal dem dritten (in dem aber die fünf 3d-Orbitale energetisch etwas ungünstiger liegen als das 4s-Orbital).
Wenn nun ein Eisenatom seine zwei 4s-Elektronen abgibt, entsteht ein zweifach positiv geladenes Eisen-II-ion. Das hat mit sechs Elektronen „irgendwie” gefüllte 3d-Orbitale. Nach der Besetzungsregel der voll- und halbvoll besetzten Orbitale wäre aber mit nur fünf Elektronen besetzte 3d-Orbitale energetisch stabiler, weil die 3d-Orbitale dann halb besetzt wären.
Auf der anderen Seite ist es energetisch schwieriger, aus einem bereits zweifach positiv geladenen Kation noch ein weiteres negativ geladenes Elektron zu entfernen.
Wenn das nun in einer oxidierenden Umgebung passiert, wird es wieder leichter noch ein Elektron abzuspalten, weshalb in diesem Fall die Eisen-III-Kationen stabiler sind.
In Komplexen können Eisen-III-Kationen besser (das heißt gleichmäßiger) Liganden anlagern. Deshalb bilden sie stabilere Komplexe.
Alles in allem hängt es also davon ab, in welcher Situation du das konkret beurteilen sollst, ob das Eisen-II- oder das Eisen-III-ion stabiler ist.
Was im Chemie-Abitur in Brandenburg thematisiert wird, kann ich dir leider nicht sagen...
LG von der Waterkant
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Ob du es glaubst oder nicht, genau die Frage wurde heute im Chemie Abitur gestellt. 👍🤩