Frage der Ethik: Ist Erziehung heute noch erlaubt?
Laut Gesetzgeber ist ein Vater, der seinem Jungen gelegentlich eine langt, weil der sich (sehr) schlecht benommen hat, ein Kindesmisshandler. Früher nannte sich das Erziehung: "Und wer seinen Sohn wahrhaftig liebt, dem erspart er die Rute nicht." Genau das ist es. Ein guter Vater muss meines Erachtens zum Wohl seines Kindes auch die ganz schweren Entscheidungen treffen. Mein Buch über glückliche Kinder sagt, was Kinder am meisten brauchen, sind (positive) Aufmerksamkeit und Grenzen! Tatsache ist: Psychopathische Vollidioten, die mit Armeewaffen in Schulen und Kindergärten massenmorden, hatten wir früher nicht, obwohl es Waffen in fast jedem Haushalt gab. Heute sind Waffen sehr viel weniger frei erhältlich als früher, dennoch nehmen die Amokläufe zu. Besonders bei jungen Menschen und in der Gesellschaft überhaupt macht sich eine zunehmende Ignoranz von Moral und Werten breit, es fehlt gerade bei unseren Kindern oft jeglicher Sinn für Gut und Böse. Für CDU-Politiker ist es selbstverständlich, geworden, verdeckte Nebeneinkünfte zu kassieren, sich also bestechen zu lassen. Darf man also ethisch einem anderen Wesen, das den Überblick (noch) gar nicht hat, gewaltsam seinen eigenen Willen aufzwingen, um es - zu dessen eigenem Besten - vor einem größeren späteren Schaden zu bewahren, wie kriminell zu werden? Die Dresche, die ich selbst als Kind bekommen habe, hat mir jedenfalls nicht geschadet, ich hatte sie sogar verdient. Heute bin ich froh, dass ich verdroschen worden bin und dadurch gebüßt habe, denn sonst hätte ich immer noch ein schlechtes Gewissen für meine vielen, schlimmen Taten. Nach getaner Buße lebt es sich leichter. Wenn ich z.B. meinen Schäferhund gut diszipliniere, kann der später ohne Leine neben mir laufen, eine wunderbare Erleichterung für mich und ihn und ein großer Beweis des gegenseitigen Vertrauens! Ich habe übrigens auch ein ganz liebes Mädchen gehabt, das schon geweint hat, wenn man sie nur böse angeschaut hat. Es gibt halt ganz unterschiedliche Kinder.