Was sind die größten Mythen zum Thema Fremdsprachenerwerb?
Falsche Empfehlungen, ineffektive Methoden, die nach wie vor hochgelobt werden, etc.
3 Antworten
Dass Grammatik unabdingbar ist, ist ein großer Mythos. Übungen mit Wörtern einsetzen und so sind an sich Zeitverschwendung und helfen nicht weiter. Schwierige Wörter gibt es nicht.Vokabeln lassen sich mit Listen und generischen Wort-Übersetzung-Karten recht schlecht lernen. Ich könnte da eine ganze Weile reden.
Fremdspracherwerb ist an sich sehr einfach und eine reine Ausdauersache. Weil es Sprachwissenschaftlich nur um eins geht: Das verstehen von Botschaften. Du verstehst etwas, was in irgendeiner Sprache gesagt wird? Du hast sie eben ein wenig gelernt. Der Rest ist reinste Ausdauersache.
Ich kann hier direkt ein Beispiel bringen:
Obaasan - Oma
Du hast grad ein Wort Japanisch gelernt, weil du verstanden hast, was "Obaasan" bedeutet. Funktioniert aber auch auf anderem Weg. Wenn du etwa eine Katze siehst und ein Japaner drauf zeigt und "Neko" sagt, dann verstehst du die Bedeutung auch.
Je größer der Wortschatz so wird, umso mehr kannst du dir dann aus dem Kontext zusammenreimen und so mit der Zeit auch Verben und ähnliches lernen.
Das ist letztendlich Sprache lernen ... nicht sich hinsetzen, Satzstrukturen analysieren, Grammatik auswendig lernen und richtige Wortformen in Lücken einsetzen.
Hochgelobt ist so ne Sache. Das Wissen stammt mindestens aus den 1920er Jahren. Mittlerweile wird es durchaus auch vermehrt im Schulunterricht umgesetzt - so gut es geht zumindest. Die Allgemeinheit will es nur leider oft nicht so recht wahrhaben und wirft sich deswegen doch lieber in die Methode "Grammatikbücher auswendig pauken und Übungsaufgaben lösen.", um sich hinterher über mangelnde oder zu langsame Fortschritte zu wundern.
Fremdsprachen anderer sprachfamilien sind schwer weil die "Schrift so anders ist"
Und
Grammatik und ehrlich gesagt alles außer vokabeln also massig massig Wörter lernen sei essenziell "ohne das wirst dus nicht schaffen ".
dass ein Kind zuerst eine andre Sprache lernen muss, bevor es Deutsch lernen kann.
dieses Märchen wird verbreitet um zu rechtfertigen, dass Zuwandererkinder hier ihre Herkunftssprache zuerst lernen sollen, bevor sie Deutsch lernen, anstatt dass man dafür sorgt, dass sie gleich von Anfang an genug Kontakt zur deutschen Sprache haben, um diese bereits vor Schuleintritt auf muttersprachlichem Niveau zu erlernen.
- hat das sehr wohl mit der Frage zu tun.
- ist das von dir geschilderte Szenario eben nicht der Fall (man glaubt sogar, sie im Kindergarten auch noch in ihrer Herkunftssprache unterrichten zu müssen, damit sie diese gut beherrschen um Deutsch lernen zu können - anstatt ihnen gleich Deutsch beizubringen...) - oder warum können dann 70% der hier geborenen (!) Zuwandererkinder bei Schuleintritt nicht genug Deutsch um dem Unterricht folgen zu können?
- Nein
- Kannst du mir diese 70% mit einer guten Quelle belegen? In meinem Umfeld ist es nämlich immer so gewesen wie ich's oben beschrieben habe
ad 2.: die wiener Situation - es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es in deutschen Großstädten anders ist:
"Mehr als jedes zweite Kind, das in Wien eine Schule besucht, spricht zu Hause nicht deutsch. Das wäre an sich kein Problem, wenn diese Kinder bei Schuleintritt einigermaßen Deutsch könnten.
Doch die Realität ist eine andere. Mittlerweile versteht jedes dritte Kind am ersten Schultag aufgrund der Sprachdefizite die Lehrerin nicht."
50% der Schulanfänger sprechen zu Hause nicht Deutsch, 33% der Schulanfänger verstehen die Lehrerin nicht - das ergibt knapp 70% (genau: 66%) dieser Zuwandererkinder.
Deine Rechnung ergibt aber keinen Sinn?
50% sprechen zu Hause kein Deutsch.
33% verstehen die Lehrerin nicht.
Die 33% sind ein Anteil der gesamten Gruppe, nicht ein zusätzlicher Anteil obendrauf. Das heißt, die 33% können maximal ein Teil der 50% sein, aber man kann sie nicht einfach addieren, um auf „knapp 70%“ zu kommen?
jedes zweite Kind...= 50% von 100%
jedes dritte Kind...=33% von 100% = 66% von den og 50%!
ist so, auch wenn dus nicht hören magst, weil die Wahrheit anscheinend mit deiner Ideologie kollidiert...
(ok, ich hab in meinem ersten Statement die 66% auf 70% auf volle Zehner aufgerundet, aber davon abgesehen ist meine Aussage korrekt!)
Sorry, aber ich denke, du hast einen Denk- bzw. Rechenfehler:
50% sprechen zu Hause kein Deutsch.
33% verstehen die Lehrerin nicht.
Das bedeutet, dass 67% die Lehrerin verstehen. Die 33% beziehen sich auf alle Kinder, nicht nur auf die 50%, die zu Hause kein Deutsch sprechen. Es ist daher falsch, diese Zahlen einfach zu kombinieren.
Die Aussage „66% von 50%“ ergibt keinen Sinn, weil es mathematisch falsch angewandt wird. Es müsste klar unterschieden werden, ob die 33% ein Teil der 50% sind oder nicht. Ohne eine klarere Datengrundlage bleibt die Rechnung schlichtweg falsch oder unlogisch dargestellt.
Hä? In den meisten Fällen gehen die Kinder in die Kita und Kindergarten, somit erwerben sie beide Sprachen gleichzeitig. Zuhause wird die Muttersprache der Eltern geredet und im Kindergarten eben Deutsch. Außerdem hat es nichts mit der Frage zu tun.