unbubble Sind Männer die Verlierer?
3 Antworten
Verlierer ist wohl etwas zu hochgegriffen. Aber junge Männer sind eigentlich im Prinzip immer auch auf der Suche nach der eigenen Identität. Auf der einen Seite (vor allem von Frauen) wird erwartet, dass man sich wie ein moderner Mann verhält. Einer, der Gefühle zeigt und am allerbesten dazu noch Feminist ist. Auf der anderen Seite wird nach wie vor auch Härte erwartet. In manchen Kreisen (andere junge Männer) ist Macho- Verhalten nach wie vor gang und gäbe. Wer sich da nicht anpasst, macht sich unbeliebt. Und auch von jungen Frauen werden Teile davon ebenfalls erwartet. Auch wenn es die meisten jungen Frauen nicht zugeben. Gentlemans landen schnell mal in der Friendzone, während viele jungen Frauen auf Arschlöcher abfahren. Wer nett ist, wird sanktioniert. Natürlich machen dies die jungen Frauen nicht absichtlich, aber dieses Verhalten ist halt sehr, sehr ungünstig. Zum einen zeigt es, wie verbreitet manche Geschlechterklischee's ,auch heute noch, sind. Zusammen mit den modernen Ansprüchen, bei denen ein sanftes Verhalten erwartet wird, kommt es so zu einem Spagat, den offensichtlich nicht jeder meistern kann. Ausserdem spielt das Datingverhalten vieler junger Frauen auch Leuten wie Andrew Tate in die Karten. Und dieser Umstand macht den Spagat noch schwieriger.
Fazit: Es ist eine Gratwanderung zwischen Macho und Softie. Ein schwieriger Spagat, der dazu führt, dass eine ganze Generation von Männern in einer Identitätskrise steckt.
Männer haben zumindest strukturelle Nachteile in unserem System. Sie müssen einerseits dem traditionellen Bild von Männlichkeit gerecht werden. Andererseits befinden wir uns in einer Gesellschaft, wo männliche Attribute, wie Konfrontations-, Führungsfähigkeit und Stärke als toxisch betitelt werden. Vom Mann wird immer noch erwartet, dass er der Versorger der Familie ist, aber wenn man als Mann etwa mit Ende 20 noch ein Student ist, wird man kritisiert, faul zu sein und ein Loser, weil man kein gutes Geld verdient. So oder so stößt man heutzutage als Mann auf Kritik. Wobei ich da aber auch sagen muss, dass die Frauen auf dieselben Probleme stoßen und mehrfach kritisiert werden.
Ein durchschnittlicher Junger Mann in Deutschland ist heute ganz klar im Nachteil gegenüber einer durchschnittlichen Jungen Frau und das an vielen Fronten. Ob es aber bei ihm explizit so bleiben muss? Nun das liegt an seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Denn wie heißt es so schön „die Schlacht ist verloren, aber nicht der Krieg“. Deswegen würde ich da noch nicht vom „Verlieren“ sprechen/schreiben.
Ach ist das so?