AN TAGEN WIE DIESEN ...
6.-9.März 1966 : "Paint It, Black" entsteht - ein intensiver Flirtbeginn der Stones mit einer 'satanischen' Aura.
https://youtu.be/flSmiIne-4k?si=MG50JTGffbuRGtGC
Nach einer ausgezeichneten Teenage-Angst-Trilogie ("Satisfaction", "Get Off Of My Cloud" und 19th Nervous Breakdown") kam Bewegung ins Selbstbewusstsein der Rolling Stones. Einerseits etablierten sich Mick Jagger und Keith Richards machtvoll als permanentes Songwriterteam, andererseits negierte Manager und Produzent Andrew Loog Oldham strikt jegliche Kreativität bei den restlichen Stones-Mitgliedern - er fand deren nicht geringen Anteil keinen Credit würdig. Im Zuge der unter der Ägide von Oldham und Toningenieur Dave Hassinger in den kalifornischen RCA Studios von Dezember 1965 bis März 1966 eingespielten LP "Aftermath", das erste Studiowerk ohne Coverversionen, entstand vom 6.bis 9.März 1966 die Non-LP-Single "Paint It, Black".
Als Slogan geht der Song zurück auf Brian Jones und dessen Freundin Anita Pallenberg, die sich beide intensiv mit Magie, Astrologie, Hexentum und Satanismus befassten. Die Basisstruktur der Akkorde des in Moll gehaltenen Songs ohne Refrain entwickelten Jagger/Richards auf der Australien-Tournee. Eine erste, belanglose Version ohne rechte Melodieführung erhielt intensive Auffrischung, als Bill Wyman im Studio auf einer Hammondorgel Oldhams Co-Partner Eric Eastons Spielstil imitierte und eine überaus einprägsame Harmonie ersann.
Dekaden später äußerte sich Wyman kritisch über Oldhams Entscheidung, Jagger/Richards als Autoren anzugeben, da wesentliche Merkmale des weltweiten Nummer-eins-Hits auf Improvisationen im Studio zwischen Watts, Jones und ihm selbst zurückgingen. Nicht nur Jones' signifikante Sitar-Garnierung der Melodielinie spiegelte den Zeitgeist perfekt wieder, auch Watt's temporeicher Off-Beat sowie die pentatonische Textur Wymans im 'Osteuropamodus' verliehen dem Song seinen Ausnahmestatus. Zudem fand der intensive Flirt der Stones mit einer Satanaura hie seinen Ursprung, getriggert durch Pallenbergs befreundete Regisseure Kenneth Anger und Donald Cammell. "Their Satanic Majesties Request" (1967) betitelte sich das Psychedelic-Experiment. "Sympathy For The Devil" geriet zur Überhymne. Auch "Dancing Wirh Mr. D" beinhaltete Teuflisches.
https://youtu.be/Jwtyn-L-2gQ?si=S7F7fidWlsyNTwX4
https://youtu.be/9hw1SKn5eFM?si=LXXBcsGR9v0MORIh
Habe die Ehre.😺....mit oder ohne Teufel.^^
Und was ist jetzt Deine Frage?
Siehe oben links....steht da was von einer 'Frage'? Wenn du sonst nichts beizutragen hast....
2 Antworten
Ja, das war eine Phase finsterer, aber auch hervorragender Songs, die man auch bei einigen anderen Bands dieser Zeit (z.B. den Doors) hören konnte. "Paint It, Black" und "Sympathy For The Devil" zählen zu den Klassikern, die auf keinem Konzert der Rolling Stones fehlen dürfen und die Aufnahmen zum "Rock and Roll Circus" sind stark.
"Der Meister und Margarita" ist ein vielschichtiger Klassiker von Michail Bulgakow der u.a. das Wüten, Wirken und Walten Satans während der Stalin-Aera in Moskau thematisiert. Der korrupte Überwachungsapparat wird metaphysisch und magisch unterwandert und vorgeführt. Kritik am Regime war nicht erwünscht und so wurde der Roman erst nach Bulgakows Tod veröffentlicht.
Mick Jagger hat sich von diesem Klassiker der Literaturgeschichte inspirieren lassen und das Wüten des Teufels, der in jedem von uns steckt "When after all It was you and me", auf überzeugende Weise in "Sympathy For The Devil" musikalisch, textlich und szenisch verarbeitet. Ich frage mich, warum er sich 30 Jahre lang gesträubt hat, die Aufnahmen zum "Rock and Roll Circus" zu veröffentlichen.
Ich danke dir. Sehr informativ mal wieder. Ja, das habe ich mich auch oft gefragt. Jagger meinte wohl, die Stones sind nicht gut dabei weggekommen. Als ich dann es das erste mal sah, habe ich gedacht, ich weiß nicht, was er hat....ist doch ein guter Auftritt. Aber na ja, vielleicht denkt er heute anders drüber.^^ Feiert ja heute seinen 81.^^
An Tagen wie diesen ist es mir einfach viel zu warm!