warum nehme ich mir etwas vor, aber tu es dann trotzdem nicht?

12 Antworten

Wenn du so undiszipliniert bist hilft nur ein strukturierter Wochenplaner. Bei Kindern macht man das doch au so und wenn sie ihre Aufgaben am Wochende dann bei den Eltern abrechnen und die meisten Tage ein Smile oder eine Sonne aufkleben konnten, dann bekommen sie am Wochenende eine Belohnung, wie ein Zoobesuch, Ausflug ins Kinderland o.ä. Mach dir zuerst mal einen groben Plan, was du verändern möchtest in deinem Leben, z.B. mehr Sport treiben, weniger oder gar nicht rauchen, den Haushalt täglich sauber halten usw. Dann machst du dir für jeden Tag einen strukturierten Plan. Vom Aufstehen, frühstücken Arbeit gehen und den Aufgaben, wenn du wieder zu Hause bist, bis zum Schlafengehen. Überlege realistisch, ob du das Vorhaben auch wirklich einhalten kannst. Wenn der Tag zu voll gepackt ist, kommt schnell der Frust und der Tag schleift weiter ungenutzt dahin und die Bude versinkt im Chaos.

Indem du dir selbst etwas mehr Disziplin aufzwingst - und dich dafür belohnst, wenn du es im Sinne deiner Vorhaben richtig machst. Was bei Kindern und Hunden funktioniert, funktioniert auch bei dir. :-) Und das geht so: Mach dir drei Listen, eine nennst du "ganz dringend", die zweite "unbedingt tun" und die dritte "nicht vergessen". die Prioritäten sind klar: Die erste ist die wichtigste, die dritte die unwichtigste. Schreib jetzt auf die Listen die Dinge, die du dir vornimmst, und zwar je nachdem, wie wichtig sie dir persönlich sind. Die "ganz dringend" Liste betrachtest du als aktute To-do-Liste und sagst dir selbst, dass du alle Punkte darauf innerhalb von einer Woche abhaken musst. Für jede erfüllte Aufgabe belohnt du dich, möglichst direkt. Das kann etwas Leckeres sein, ein schönes Buch, ein Spaziergang, einmal Kino. Worauf du Lust hast - aber nur, wenn du deine Aufgaben erledigst. Für die zweite Liste gibst du dir einen Monat Zeit, für die dritte drei bis sechs Monate. Und die erste erneuerst du immer wieder, du kannst auch Dinge von den anderen beiden Listen je nach Wahrnehmung auf die wichtigste dazusetzen nach einer Zeit. Hauptsache, du hältst dich an deine eigenen Zeitpläne. Und wenn nicht? Einfach weitermachen, nicht verwerfen. Und nur für Erfolge belohnen. Bald automatisiert sich das dann. Viel Glück!

PolliP  18.03.2010, 00:39

Das mit den Listen finde ich sinnvoll, wenn die Aufgaben überhand nehmen (z.B. im Berufsleben, s. Zeitmanagement). Bei Allerwelts"aufgaben", die der Fragesteller schildert, ist das mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Soll er auch notieren, dass er sich nach dem Sch.... den Hintern abwischt? Ich möchte nicht kritisieren, sondern diskutieren: Die meisten Dinge lassen sich schneller erledigen als in eine Liste einpflegen, kontrollieren, abhaken, dann belohnen (wofür? für Selbstverständlichkeiten?). Du schreibst am Anfang, eher beiläufig: Disziplin. Das ist aber die Hauptsache, übrigens auch beim Listenschreiben. ;)

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Sinaanis  18.03.2010, 00:42
@PolliP

Das Problem beim Fragesteller ist aber, dass er diese Allerweltsdinge eben nicht macht. Da nutzt es nichts, dass die Erledigung meist schneller ohne Liste geht als die Erstellung der Liste. Wenn er oder sie keinen Überblick hat und Sachen nicht macht, ist das sehr wahrscheinlich ein Problem von Motivation und Zeitmanagement. Beides lässt sich durch die Zuordnung von Prioritäten und Auflisten lösen.

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PolliP  18.03.2010, 00:46
@Sinaanis

Okay, mit dem Überblick hast du recht. Ich sehe aber nicht, dass er in einer Aufgabenflut ertrinkt. Edit: Er hat ja auch kein Problem mit "right or wrong". Die Alternative ist ja "abhängen". Bei sowas zweifle ich immer, ob es überhaupt mit der Liste klappt...

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Phos4 
Fragesteller
 18.03.2010, 00:48
@PolliP

ich habe mir angewöhnt, aufgaben, die weniger als 5 min dauern, sofort zu erledigen. das ditiergerät ist aber auf der anderen Seite eine super gedankenstütze. würde sonst viel zu viel vergessen.

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Deine Frage wird man dir hier so auf die Schnelle wohl kaum beantworten können, ohne die Hintergründe und Lebensumstände zu kennen. Vielleicht möchtest du von uns hören, dass es keine Prokrastination ist, obwohl es so ist?

Ist das schon dein halbes Leben so oder erst seit kurzer Zeit? Fühlst du dich über- oder unterfordert von irgendwas? Gibt es Dinge, die dir Freude bereiten, bei denen es dir nie einfallen würde, sie aufzuschieben? Gibt es irgendwas "Großes", was du vor dir herschiebst.

Sind vielleicht ein paar Anhaltspunkte, aber mein Rat wäre, dich mal jemandem im Real Life anzuvertrauen ... guter Freund, Eltern, aber vielleicht auch ein Coach oder Psychotherapeut? Die einen kennen dich und haben vielleicht auch ihre Meinung über dein Verhalten, die anderen sind Profis und sollten schnell rausfinden, wo's wirklich klemmt.

Die Frage hier zu stellen ist vielleicht nett für den Druck im Moment, aber wir hier kennen dich alle nicht und können dir daher nur äußerst subjektive Meinungen geben, die aller Voraussicht nach nichts mit Deinen Lebensumständen zu tun haben.

Schau mal, vielleicht ist das hier ja zufällig bei dir in der Nähe, oder die können dir was empfehlen: http://wwwpsy.uni-muenster.de/Prokrastinationsambulanz/prokrastination.html

Gruß Markus

das mit den 3 Listen handhabe ich genau so.

Habe ein Diktiergerät mit 6 verschiedenen Ordnern.priorität 1-3 privat und 1-3 geschäftlich. Jede Aufnahme ist ein To-do punkt. was ich erledigt habe, wird rausgelöscht. Komme super damit klar aber oft ist es entmutigend die ganze liste anzuhören. 2x täglich setze ich mich hin und plane meine To dos und termine in die kommenden Tage im Kalender ein. Ich fühle mich wie von einer elefantenhorde überrannt.....

Antriebsschwäche. total ungesunde Ernährung, zu viel rauchen.... Aber wie komme ich da wieder raus???

Du suchst Rat.

Du möchtest erstmal was essen vor der 1. Zigarette, und nach der Arbeit ins Fitnesscenter.

Und du möchtest deine Eltern besuchen, abwaschen und früher ins Bett gehen.