Tagesklinik und Cannabis Konsum?

3 Antworten

Die Klinik hat Hausrecht, die dürfen auf ihrem Gelände und in ihren Räumlichkeiten deine persönlichen Freiheitsgrade nach eigenem Ermessen weiter einschränken und du kannst vor Aufnahme entscheiden, ob diese Klinik und ihre Abneigung gegen den medizinischen Einsatz von Cannabis deinen therapeutischen Vorstellungen genügt.

Die dürfen die Bedingungen der Behandlung festlegen. Wenn die meinen sie können dich nicht therapieren so lange du THC konsumiertst, können sie das eben auch untersagen.


Marsi1234 
Beitragsersteller
 20.07.2025, 22:07

Bedeutet das die Tagesklinik dürfte auch sagen das Patienten kein Koffein konsumieren dürften weil ein erhöhter Puls die Psyche beeinflussen kann? Es sind dann ja beides Substanzen die legal sind

JayCeD  20.07.2025, 22:13
@Marsi1234

Im Gegensatz zu Koffein ist es unstrittig dass sich THC auf die Psyche auswirkt.

Das ist tatsächlich eine interessante und nicht ganz einfache Frage, die du da stellst.

Grundsätzlich ist es so: Auch wenn du medizinisches Cannabis auf Rezept bekommst, hat die Tagesklinik in gewissem Rahmen das Recht, eigene Regeln aufzustellen – insbesondere, wenn es um die Durchführung einer Therapie geht. Das gilt auch dann, wenn es sich um ein ärztlich verschriebenes Medikament handelt. Der Hintergrund ist, dass manche Substanzen, auch wenn sie legal sind oder medizinisch verschrieben werden, den Therapieverlauf oder das Gruppensetting beeinträchtigen können – sei es durch Nebenwirkungen, mögliche Trigger für andere Patienten oder einfach durch die Wirkung an sich.

Das heißt nicht, dass sie dir pauschal verbieten dürfen, deine Medikation einzunehmen – aber sie dürfen sehr wohl sagen: “Während der Zeit hier im Haus wird das nicht konsumiert”, oder sie können dich sogar darum bitten, während der Behandlung darauf zu verzichten, wenn es therapeutisch sinnvoll ist. Ob das rechtlich immer ganz wasserdicht ist, ist eine andere Frage – aber in der Praxis geht es hier oft eher um therapeutische als juristische Entscheidungen.

Dass sie das mit dem Begriff „Drogen“ relativ offen halten, ist vermutlich kein Zufall. Wie du schon vermutest, erlaubt das eine gewisse Flexibilität – zum Beispiel, um im Einzelfall zu entscheiden, was als problematisch gilt und was nicht.

Wenn du dir unsicher bist, würde ich empfehlen, das Thema mal offen mit den Therapeut:innen oder dem ärztlichen Dienst dort anzusprechen. Erkläre ruhig deine Situation und frag, ob es – falls du nach der Klinik wieder auf deine Medikation angewiesen bist – Möglichkeiten zur Abstimmung gibt. Offenheit kommt da meist besser an als stiller Frust oder Misstrauen.

Du scheinst ja ohnehin reflektiert damit umzugehen – und allein die Tatsache, dass du dich entschieden hast, während der Behandlung zu pausieren, zeigt ja, dass du das ernst nimmst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pharmazie