Welchen gesellschaftlichen Nutzen hatte mein Zivildienst?

Ich musste noch Zivildienst leisten – damals war die ganze Wehr- und Ersatzdienstpflicht sehr staatstragend aufgezogen. Es wurde viel über gesellschaftliche Verantwortung und den „Dienst am Nächsten“ gesprochen. Auch in meiner Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer stand, dass ich im Ernstfall im Lazarett an der Front eingesetzt würde, um Verwundete zu versorgen.Soweit die Theorie. In der Praxis war ich in einem evangelischen Tagungsheim untergebracht – im Grunde ein Hotel mit kirchlichem Träger, keine soziale Einrichtung im eigentlichen Sinne. Dort habe ich neun Monate lang vor allem eines getan: Geschirr gespült. Gelegentlich auch mal Toiletten geputzt, aber hauptsächlich Geschirr gespült – Tag für Tag.Im Rückblick frage ich mich ernsthaft: Welchen gesellschaftlichen Nutzen hatte diese Tätigkeit? Und inwiefern hat mich das auf die Versorgung Verwundeter im Kriegsfall vorbereitet?

Könntet ihr euer militärisches Fachwissen aus der Wehrpflicht heute noch nutzen?

An alle, die Wehrdienst geleistet haben: Wie beurteilt ihr im Rückblick eure technischen bzw. militärischen Fähigkeiten, die ihr damals beim Bund gelernt habt?Könntet ihr mit diesem Wissen und diesen Fertigkeiten im Ernstfall – also mit moderner Ausrüstung und heutigen Waffensystemen – noch bestehen?Mich interessieren dabei konkret die Hardskills: also Fertigkeiten im Umgang mit Waffen, Technik, Taktik etc. Nicht gemeint sind Dinge wie Bettenmachen oder Formaldienst.