Was sagt ihr zum Thema Selbstbefriedigung im Christentum?

13 Antworten

Nirgends in der Bibel steht "Du sollst nicht onanieren"!

Es ist nur eine Art von "Kundenbindung" der Kirche, die Masturbation zur Sünde zu erklären. Die Kirche braucht Sünder mit schlechtem Gewissen, so wie der Gastwirt Hungrige und Durstige braucht, um zu überleben. An jemandem, der satt ist, verdient der Gastwirt nichts.

Aber ein rechtschaffenes Leben, ohne zu stehlen, zu betrügen und zu morden, führen ja die meisten. Wie also hält man die Gläubigen als folgsame Gefolgschaft bei der Stange, auf dass sie regelmäßig zur Beichte und in die Messe kommen?!

Man erklärt Masturbation und bereits das Verlangen danach zur Sünde! So macht man per Definition jeden zum Sünder. Jeder verspürt schließlich das Verlangen, kaum einer kann ihm dauerhaft widerstehen. Die nicht widerstehen können, haben dann ein schlechtes Gewissen, weil sie es tun. Die wiederstehen können, haben auch ein schlechtes Gewissen, weil sie vor lauter Notstand dauernd dran denken. Und die Kirche behält ihre Macht über ihre Schäfchen.

Toller Zusatznutzen für den Klerus: Man bekommt im Beichtstuhl die heißesten Masturbationsgeschichten erzählt. Möchte lieber nicht wissen, wie viele Priester sich schon daran aufgegeilt und sich einen runtergeholt haben - womöglich noch währenddessen im Beichtstuhl.

Unterdrückte Sexualität macht zudem aggressiv, manche entwickeln gar einen Hang zum Sadismus. Ende des 19. Jahrhunderts glaubte man, dass SB krank macht. Eltern haben ihre Kinder nie aus den Augen gelassen und abends im Bett festgebunden, damit sie sich nicht befriedigen konnten. Ist es Zufall, dass genau diese Generation von Kindern dann zwei Weltkriege und den Holocaust entfesselt hat?

In der Bibel wird Selbstbefriedigung nicht erwähnt.

Onan, von dem das Wort "Onanie" fälschlicherweise abgeleitet wird, wird nicht bestraft, weil er Selbstbefriedigung gemacht hat, sondern weil er seiner Frau einen Erben verweigern wollte. Deshalb hat er einen "coitus interruptus" vollzogen, um ihr willentlich einen Erben vorzuenthalten. Diese Frau war die Witwe seines verstorbenen Bruders. Er musste sie nach dem Gesetz heiraten und ihr einen Erben schenken, damit sie im Alter versorgt ist. Er wollte aber seinen Besitz nicht unter neue Erben aufteilen, sondern seinen anderen Kindern vermachen. Deshalb verweigerte er der Frau die Möglichkeit (so müsste man es besser formulieren) auf einen Erben und deshalb wurde er - wie vom Gesetz gefordert - bestraft (vgl. 1. Mose 38,8-19).

Für Christen ist aber wichtig, dass nichts zur Sucht werden soll und dass sie nüchtern und ohne Zwang leben sollen. Beim Thema Selbstbefriedigung ist die Frage, welche Gedankenwelt damit verbunden ist und "cui bono" ("Wem nützt bzw. dient es?").

  • Das Christentum ist sehr uneinheitlich und eine generelle Antwort daher nicht möglich.
  • In der evangelisch-lutherischen Kirche ist Selbstbefriedigung keine Sünde, für Katholiken wohl schon.Andere Konfessionen und Sekten haben jeweils ihre eigene Meinung dazu.
  • In der Praxis gilt aber natürlich, dass die überwältigende Mehrheit aller Kirchenmitglieder ohnehin an die meisten Glaubensaussagen gar nicht mehr glaubt und lebt, wie sie möchte. Die Unterwerfung unter anachronistisch-religiöse Regeln ist heutzutage doch so gut wie nicht mehr vorhanden.
  • Ratschlag: Lebe dein Leben und triff deine eigenen Entscheidungen! Benutze deinen Verstand und lasse ihn dir nicht durch Religion vernebeln!
  • Masturbation ist uneingeschränkt natürlich, gesund und normal. Fast ausnahmslos alle Menschen tun es seit ihrer Pubertät und bis ins hohe Alter. Es geben vielleicht nicht alle zu, aber es machen quasi alle. Selbstbefriedigung ist ein verbreitete und natürlicher Bestandteil des menschlichen Lebens.

Wenn Du glaubst, dass sich ein "allmächtiges Wesen", welches ja angeblich das Universum erschaffen haben soll, sich dafür interessiert, was Du mit Deinen Geschlechtsorganen anstellst, dann überschätzt Du Deine Bedeutung in diesem Universum ganz gewaltig!

Kein Mensch würde ein 200 Jahre altes Medizinbuch benutzen um eine schwere Krankheit zu heilen - richte also Dein Leben nicht an 2000 Jahre alten Märchenbüchern aus, sondern lebe im hier und heute, sei nett zu Deinen Mitmenschen, genieße und masturbiere!

Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Tätigkeit als Life-Coach und Fachbuch-Autor

Auch der "ehrbare, reine, natürliche" kann innerhalb der christlichen Ehe ein stupides, egoistisches Rein-Raus-Rein-Gerammel sein und daher eine Selbstbefriedigung bzw. Masturbation in die Ehefrau, wobei der Mann die Bedürfnisse der Ehefrau nicht berücksichtigt (und sie wagt nicht zu rebellieren, weil der Mann eine hohe Stellung in der Kirche hat). Zunächst sollte man Selbstbefriedigung genau definieren und auch darlegen, warum das angeblich ungesund, unrein oder gefährlich für den Glauben ist. Pauschal zu behaupten (wie bei den Mormonen. Katholiken - zumindest in meinem damaligen Umfeld), dass Praktiken wie Selbstbefriedigung (Masturbation) verboten ist ebenso wie auch Praktiken sogar INNERHALB der Ehe verboten sind wie Oralsex, Handjob, Petting, wechselseitige Masturbation, Stellung 69, Brustsex, Analsex, tiefe Küsse...reicht nicht. Eigentlich ist die Ehe-Sex-Verbotsliste so lang, dass ausser ungeniessbaren Vaginalsex nichts übrig bleibt und was übrig bleibt - wenn ein Christl Ehepaar vor lauter Stress noch was hinkriegt im Bett nichts übrig bleibt oder beziehungsweise ist das, was übrig bleibt ungeniessbar oder kann man vergessen (da kein Petting - nur Rein-Raus oder einmal rauf und fertig). Die Verbotsliste ist nicht praktikabel - da macht man schon vor Leidenschaft oder aus Versehen Fehler und macht sich der Sünde schuldig (fast so als wenn man bei Sex in der Ehe stirbt). Viele sagen sich in dieser Situation dann: Dann besser kein Sex, oder machen der Ehe ein Ende oder verlassen gleich die christl. Gemeinde/Kirche. Da verstehe ich schon, dass es christliche Ehen gibt, die nur künstlich zusammengehaltene Gemeindeehen sind - ohne Liebe und Sex. Ohne Sex geht es nicht - ansonsten besteht die Gefahr von Ehebruch, Hurerei oder es entstehen eben Nebenwirkungen wie - aufgrund des Sex-Verzichts- möglicherweise ein Hang zu Gewalt (Kompensation), Depression, Wut, Frust, ggf. Hass (was in manchen Extremfällen tödlich enden kann - s. der Lutheraner John List, der in den 70er Jahren seine ganze Familie erschoss),....

Viele Christen sind naiv und haben unrealistische Vorstellungen, und kommen mit Sprüchen wie "Geld macht nicht glücklich" (obwohl er an sich nicht falsch ist). Die Realitäten sehen oft anders aus. Alles Theorie und Praxis.

1.) Geld macht nicht glücklich: Zwar nich hat falsch. Aber man sollte man hungernde Leute ohne Dach über dem Kopf in Haiti oder in Afrika befragen. Oder Obdachlose und Penner in verschiedenen Ländern oder Väter, die ihre Familie nicht ernähren können oder ein krankes Kind haben und die eine überlebenswichtige Operation nicht zahlen können....Oder Väter, die ihre Familie nicht ernähren können oder hochverschuldete Leute, die sich das Lebensnotwendigste nicht leisen können. Die wären glücklich über Geld. Nur diesen Menschen predigen, ohne dass sie etwas verstehen, hilft auch nicht. Dadurch kriegt man sie auch nicht von der Strasse oder es hilft ihnen in der Hungersnot.

2.) "Nur geistige Liebe ist wichtig in der Ehe - ehel. Sex ist nicht so wichtig". Das sehe ich nicht so. Durch guten Sex wird eine Ehe befestigt. Nach 10 oder 20 Jahren wird in der Ehe meistens nicht die (geistige) Liebe mehr - sondern eher in der Realität weniger und da sind Ehepaare froh, dass wenigstens guter Sex die Ehe noch zusammenhält....- aber besserwisserische Christen sehen das natürlich umgekehrt - viele glauben, dass ein paar Grundsätze und schöne Worte ausreicht, um eine Ehe zu festigen. In der Realität ist das oft eher so: Stimmt der Sex nicht - wird z.B. der Mann oder Frau sich nicht mehr für den Partner interessieren und sich ggf. einem Frau oder Mann zuwenden (Ehebruch, zerrüttete Ehe,...kann die Folge sein). Eine geistige Liebe alleine kann in vielen Fällen eine Ehe nicht retten. Auch das wissen viele nicht: Oft wird ei "Christen" nur aus Notstand oder wegen Sex geheiratet (weil vor der Ehe kein Sex, eine Masturbation erlaubt ist) - aber viele oberreine (Schein-)Christen wollen das nicht zugeben. So wird oft die Ehefrau zur Befriedigung des Ehemannes gebraucht (was manche auch als eine Art Hurerei in der Ehe sehen können). Es gibt mehrere Realitäten:

3.) "Nur der Vaginalsex ist in der Ehe erlaubt - alle anderen Praktiken wie Oralsex, Handjob, Stellung 69, wechselseitige Masturbation, Analsex, tiefe Küsse, Petting, Sex nur zur Lust ohne Fortpflanzungswilllen...sind (bei Mormonen, Katholiken - zumindest in meinem damaligen Umfeld) verboten. Was dann übrigbleibt (der reine Vaginalsex GV) ist dann meist so prickelnd, dass Mann und Frau beim Sex besonders - durch die Reinheit und durch hingebungsvolle Liebe und nicht durch perverse Arten wie Oralsex, Handjob,... - erfrischt sind. " Das halte ich für Blödsinn und ich habe nicht erlebt, dass eine Frau Beine breit macht, der Mann hüpft kurz rüber (und praktiziert ein Rein-Raus-Rein-Gerammel - eine Masturbation in die Ehefrau) und beide Ehepartner erleben schon einen Super-Orgasmus und die Liebe wächst automatisch. Im Gegenteil: Viele Frauen erleben beim reinen GV ohne Petting, Oralsex,...keinen Orgasmus, sondern hassen diese Art von Sex, finden ihn in der Ehe erniedrigend und entwürdigend und beschmutzt und benutzt. Oft verursacht .der GV bei der Frau nur Schmerzen - wenn das Glied des Mannes zu gross ist oder das Glied ist zu klein und die Frau spürt nichts. Dann gibt es Krankheiten wie Endometriose (was jede 7. Frau hat) und dann läuft gar kein Sex in der Ehe. Sex wird von vielen Kirchen Vertretern nur mit Naserümpfen betrachtet - auch im Mittelalter durfte der Sex oder das Essen nicht zu gut schmecken - deshalb waren auch bestimmte Praktiken/Speisen verboten. .

4.) "Masturbation, sex. Gelüste Wollust,... sind verboten." Auch der angeblich "ehrbare, reine, natürliche" Vaginalsex kann in der Ehe unrein, wollüstig, sexuelle Gelüste anregend sein und eine Masturbation in die Ehefrau (wenn der Ehemann nicht auf die Gefühle seiner Ehefrau achtet) - ein Christ sollte sich nicht zu sicher sein. Auch sexuell unbefriedigte Personen, keusche Personen können wollüstig werden, durchdrehen, sich einer Missetat schuldig machen (Missbrauch,...), wenn sie sich nach Sex sehnen, den sie nicht haben können (siehe der "Amische Hengst" Eli, der in der amischen Gemeinde sich unglücklich, eingeengt und kontrolliert fühlte und sich nach Freiheit sehnte, online 100 Frauen traf und seine Frau, die ihm in Wege war ermordete...). Insofern gibt es keine Garantie. Sex ist ein kompliziertes Thema - auch für Sexualforscher, aber viele Christen sind Besserwisser, obwohl sie meist weniger wissen, als sie vorgeben.

5.) Jeder kann bereuen und umkehren, der dies möchte: Das ist zwar theoretisch richtig. Die Umkehr oder sich als Mensch zu ändern ist in vielen Fällen nicht so leicht. Oft stimmt das Umfeld nicht oder ein Missetäter hat nicht verstanden, dass die Missetat falsch ist und hat Bildungslücken, leidet unter einer krankhaften Unbeherrschtheit der Emotionen oder es liegt eine psychische Krankheit vor, die nicht schnell oder gar nicht zu heilen ist. Ich bin vorsichtig damit, einen Menschen als gut oder schlecht zu beurteilen- egal ob er in der Welt ist oder in einer Religionsgemeinschaft. Das kann nur Gott beurteilen. Einge schaffen es leichter sich zu ändern. Für viele Menschen ist die Umkehr nicht leicht und tiefverwurzelte schlechte Gewohnheiten (wie Alkoholsucht, Drogensucht) zu meiden, aufzugeben (auch Sex ist ein starker Trieb - auch da ist es für viele schwer).

6.) "Christen sind die allerbesten Menschen auf der Erde und ihre Liebe ist so aufrichtig und echt." Das mit Sicherheit nicht. Vielleicht mag das bei einigen Christen zutreffen, Aber ich habe zu viele Enttäuschungen erlebt bei Christen. Viele Menschen in der Welt waren ehrlicher und herzlicher als so manch ein gefeierter Christ mit gutem Ruf. Es gibt auch Atheisten, die mehr Herz und Mitgefühl haben. Was heisst guter Ruf? Auch der Serienmörder Ted Bundy hatte einen guten Ruf. Der Lutheraner John List hatte sicherlich ach einen guten Ruf als Christ bevor er seine Familie in den 70er Jahren erschoss. Auch Evril LeBaron (der Anführer einer polygamen mormonischen Fundamentalistengruppe) hatte einen guten Ruf, bevor der Morde in Auftrag gab....

7.) Bildung: Viele Christen reicht einfache Bildung, da durch zuviel Bildung die Liebe zu Gott weggeht. Die Liebe kann auch weggehen, wenn ein Christ durch zuwenig Wissen unweise handelt, Fehler macht, weil er bestimmte Dinge in der Bibel verdreht oder nicht richtig versteht/auslegt (z.B. Liebe mit Höflichkeit verwechselt, .die Ehefrau nicht richtig versteht,...) Halbwissen der Unwissenheit - gerade in bibl. Dingen -kann verhängnisvoll sein. Auch ein Christ kann sich auf schlüpfrigen Boden befinden. Jeder Christ sollte selbstkritisch sein und sich nicht selbst überschätzen, nicht hochmütig sein und sich realistisch einschätzen. Es gibt einen Spruch: Für Christen ist oft die Umkehr am schwersten, weil sie es nicht nötig haben zu bereuen. Ich kenne viele hochmütige, machtgierige, kontrollsüchtige Christen (Mormonen, Katholiken), die starrköpfig sein, an sich denken, bei Erbschaften z.B. betrügen,....