Was ist an Jungfräulichkeit so besonders?

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Jungfräulichkeit wird oft völlig überbewertet. In ferner Vergangenheit war eine jungfräuliche Braut die Gewähr dafür, dass der frischgebackene Ehemann nicht versehentlich die Nachkommen eines Konkurrenten großzieht bzw. eine ledige Mutter ohne Versorger mittellos zurückbleibt. Daher haben praktisch alle Religionsstifter den vorehelichen Verkehr zur "Sünde" erklärt und entsprechend sanktioniert - was ja auch durchaus gut gemeint und mangels Alternativen der einzig mögliche Weg war.

Leider gibt es immer noch Kulturen, welche diese (und andere - ich sag nur "Ernährungsvorschriften") gut gemeinten jahrhundertealten Regeln bitterernst nehmen ohne diese in den Kontext der heutigen Zeit zu setzen - bis hin zum (Ehren-)Mord... .
Dank Geburtenkontrolle, Safer Sex und Vaterschaftstest sind die eigentlichen Beweggründe für die Forderung nach Jungfräulichkeit längst obsolet. Jetzt geht es nur noch um den obskuren Begriff der "Ehre" - wobei meiner Meinung nach der wichtigste Beweggrund die Angst vor dem Vergleich ist ("Was ist, wenn meine Frau/mein Mann mit einem meiner Vorgänger mehr Spaß hatte...?").

Ob man also sein modernes Leben nach den Buchstaben uralter Schriften richten muss und ein schlechtes Gewissen haben muss, weil man nicht mehr lebt wie vor tausend und mehr Jahren, muss jeder für sich entscheiden bzw. sich überlegen, ob er sich von anderen Menschen (Pfarrer, Imam, Rabbi oder sonstwem) sein Leben diktieren lassen möchte.

Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein begrüßen es, wenn die Frau/der Mann auch noch andere Erfahrungen hatte, denn sonst fragen sich viele erst später, wie es denn mit einem anderen Partner wäre... .

Die Vorstellungen einer romantischen Hochzeitsnacht zweier Jungfrauen ist in der Praxis dann auch weit weniger romantisch als verkrampft, bemüht und peinlich - dann lieber eine(n) Partner(in) mit Erfahrung.

Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Tätigkeit als Life-Coach und Fachbuch-Autor

Kann ich auch nicht ganz nachvollziehen jeder sollte selbst entscheiden ob es für ihn selbst einen "besonderen Wert" hat oder nicht

manche Menschen empfinden eben noch traditionell. Für Sie hat es was mit Romantik zu tun. "True love waits" und so....

Ich schätze mal dass der Wert der jungfräulichkeit rein aus religiösen Gründen besteht.
Jungfräulichkeit soll die Reinheit darstellen. Unerfahrenheit und unberührtheit. Es ist doch ein anderes Gefühl für einen Mann wenn er weiß dass er der erste ist der mit dieser Frau intim wird als wenn er weiß dass diese Frau schon Erfahrung mit Sexualität hat. In der heutigen Gesellschaft würde ich sogar soweit gehen dass ich behaupte, dass die Männer die nur jungfrauen wollen einfach angst haben dass jemand anderes besser sein könnte und der Frau ein besseres Gefühl gegeben hat als er es kann.

Ich bin jetzt 18 und hab in dem Bereich bisher auch keinerlei Erfahrungen gemacht, weil ich denke das ich noch nicht bereit dafür bin. Jeder muss selber wissen wann er bereit ist und es sollte auch niemand etwas dagegen sprechen wenn man es schon mit 14, oder so hatte.

Wenn ich ein Mann wäre, würde ich mir glaube ich eine Freundin wünschen die bisher keinen Freund hatte, oder zumindest nicht 3-4 Beziehungen. 

Wenn ich ehrlich sein soll, würde ich mich glaube ich auch viel wohler fühlen wenn der Mann schon etwas Erfahrung hatte. Als Jungfrau weiß man ja gar nicht ob man alles richtig macht. Der Mann könnte dann so einem helfen und vielleicht sogar auch die Unsicherheit und Angst einem nehmen.