Verliert man seine würde bei Prostitution?
Ich sitze mit meinen Kollegen und wir sind zum Entschluss gekommen, dass jemanden für Geschlechtsverkehr zu bezahlen, dazu führt dass man seine würde verliert. Jetzt umgekehrt, verliert man seine würde wenn man Geld dafür bekommt mit jemanden zu schlafen?
vielen Dank für jede Antwort
5 Antworten
Hallo, das ist meines Erachtens vollständiger Quatsch, ob nun so oder so. :((
Ihr als Männer verliert ja ohnehin schon mal in keinster Weise eure >>Würde<<, da ihr euch bei uns Prostituierten sehr aktiv und dominant das holt, was ihr bezahlt habt.
Und wir Frauen VERMIETEN euch unsere Körper lediglich gegen eine entsprechende Gebühr, verkaufen sie, unsere Körper, euch dadurch jedoch in keinster Weise!!
Es handelt sich hier um eine DIENSTLEISTUNG, wie etwa Friseur, Fußpflege, Kosmetikstudio und dergleichen mehr. Wenn ich beispielsweise zu einem Tätowierer gehe und der macht mir ein Tatoo, verliert dann einer von uns auch seine >>Würde<<?
Ich find` es allerdings mal ganz interessant, um welche Themen es mitunter so geht bei "Herrenabenden"...lächel. - Viele liebe Grüße, Imke =)
Es ist keine würdevolle Tätigkeit und keinesfalls mit irgendeinem anderen Job der Dienstleistungsbranche gleichzusetzen. Es ist ein Unterschied, Leuten die Haare zu schneiden oder Brötchen zu verkaufen oder alle Körperöffnungen zu Penetration freizugeben, sich anspritzen zu lassen und Freier zu bedienen.
Geist, Seele und Körper sind eins - man kann das nicht voneinander separieren, damit es ins eigene Welrbild passt. Daran ist nichts zu beschönigen.
Gleiches gilt für die Freier.
Aber die Prostutuierte verliert trotzdem nicht ihre Würde als Mensch. Diese ist unantastbar.
Hallo!
Ich finde, dass jemand seine Würde verliert, wenn er dafür Geld zahlt.
Es gehört sich einfach nicht, auch nicht für eine noch so kurze Zeit seinen Körper zu verkaufen / den Körper anderer zu kaufen.
Das ist meine Meinung dazu.
:)
Wenn jemand beispielsweise eine körperliche Behinderung hat und infolgedessen Schwierigkeiten hat, einen Partner zur Befriedigung seiner Bedürfnisse zu finden, kann es sein, dass diese Person sich entscheidet, für sexuelle Dienstleistungen zu bezahlen, da dies eine verfügbare Option ist. In solch einem Fall stellt sich die Frage, inwiefern die Würde dieser Person betroffen ist oder ob überhaupt ein Verlust von Würde stattfindet.
In diesem Fall liegt das Hauptproblem für mich, dass Personen mit Behinderung oft nach hinten gestellt werden, ob bei Partner, Rechten oder wo auch immer. Ich bleibe auch da bei meiner Meinung und für mich ist es ein Verlust von Würde.
Für mich geht es zuerst darum, dass man sich beim Sex grundsätzlich voll und ganz einer Person schenkt. (Das kann man mit zwei Knetfarben (wie Rot und Blau) vergleichen, die vermischt werden und nie wieder so wie früher getrennt werden können.) Auch wenn das Beispiel für andere nicht passend klingt, es hat einen wahren Kern. Wenn man mit mehreren Personen schläft, dann verliert man das eigentlich schöne an der Sexualität. Die Liebe.
Es ist klar, dass sie Geld oder welchen Gegenstand auch immer verdienen wollen und teilweise auch müssen. Für mich ist Sex nur etwas, was man nicht mit Geld bezahlen kann und sollte.
Ich hoffe ich habe mich nicht all zu unklar ausgedrückt.
:)
Nein, ich verstehe dich schon alles gut und auf dem Niveau wie du auf das Thema blickst, verstehe ich auch ganz genau, was du sagen willst und ich bin auch voll bei dir. Und ja, bezahlter Sex ist niemals so schön als die Sexualität mit einem geliebten Partner auszuleben. Allerdings, um das nachvollziehen zu können, muss man eben wirklich einen sehr hohen Blick auf das Ganze haben und dann ergibt es Sinn, was du gesagt hast. Aber wie du mir sicher zustimmen wirst, viele haben heutzutage eben nicht den gehobenen Blick auf das Thema. Was bedeutet heute schon speziell bei jüngeren Menschen die Sexualität? Die Bedeutung, dass es immer normaler und mehr wird, sein Geschlecht ändern zu können und es als normal zu betrachten ist viel wichtiger geworden und diejenigen, die nicht gleich ihr Geschlecht ändern wollen, ist es wichtig geworden, solidarisch mit jenen zu sein, die vom Mann zur Frau oder umgekehrt oder wovon auch immer in was immer wechseln wollen.
Wie gesagt von deinem Standpunkt ausgesehen und so wie du zu dem Thema stehst stimme ich dir zu. Ich tue mir nur ein bisschen schwer dass ich es gleich mit dem Verlust der Würde sehen würde wenn jemand für Sex bezahlt. Da es mir aber egal ist was andere tun beschäftigt mich dieses Thema auch nicht weiter in dem Fall ist es mir wichtig was mit meiner Würde ist und ich habe bestimmt schon einiges nicht würdevolles getan. Aber das hört sich jetzt nur schlimmer an als was es in Wirklichkeit ist ich kann einfach auch nur sehr selbstkritisch sein und vor allem auch ehrlich mir selbst gegenüber und anderen natürlich auch. Oftmals vielleicht auch zu ehrlich... Danke für deinen Einblick und deine Zeit.
>>Traditionell hat sich in der Branche noch nicht die Möglichkeit durchgesetzt, mit einem Blumenstrauß oder in der heutigen Zeit beispielsweise einer Mikrowelle bezahlt zu werden.<<
Sag` das nicht. - Wenn ein Mann privat vielleicht 2 oder 3 Stunden seiner Freizeit opfert, um mir eine Waschmaschine oder einen Herd zu reparieren, dann bedanke ich mich durchaus auch gern mit Hand oder Mund bei ihm dafür...lächel. Und wenn ein Mann mir an seinem Wochenende 8 Stunden lang bei einem Umzug ganz uneigennützig hilft, kann ich mich für ihn -falls gewünscht- danach problemlos auf den Rücken legen und meine Schenkel öffnen, so ist das ja nun alles nicht... - Lieber Gruß, Imke =)
Ja, da hast du recht. Ich merke das selber sehr stark, weil ich selber eine Jugendliche bin und das von den Schulkameraden mitbekomme, wie sie das alles vergeuden....
Ja, das mit der Würde ist je nach Blickwinkel... Ich versteh auch sehr gut deine Bedenken.
Danke dir! Es hat mich sehr gefreut:)
Alles Gute dir!
Lg Clara :)
Wow, jetzt bin ich aber überrascht und auch ziemlich verblüfft! Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich mit einer jüngeren Person auf diesem Niveau unterhalte, geschweige denn von einer Jugendlichen. Das weckt meine Neugier, was du wohl noch für Meinungen und Aussagen zu anderen Themen hast. Ich muss dir wirklich danken, es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen und es hat mich sehr gefreut, mit dir zu sprechen.
Die Frage ist zwar etwas verwirrend und seltsam erklärt, aber dennoch verstehe ich auf was du hinaus willst und ich verstehe deine Frage.
Verliert man seine Würde bei Prostitution? Meiner Ansicht nach und laut meines Verständnisses von Würde kann ich nur mit einem klaren JA dazu antworten. Und damit wir uns richtig verstehen, derjenige, der sich prostituieren lässt, verliert meiner Ansicht nach seine Würde. Natürlich nur bis zu einem gewissen Teil.
Die Würde im Sinne Art 1 Grundgesetz auf jeden Fall sind, weder auf der einen noch auf der anderen Seite des Bezahlvorgangs.
Wenn jemand beispielsweise eine körperliche Behinderung hat und infolgedessen Schwierigkeiten hat, einen Partner zur Befriedigung seiner Bedürfnisse zu finden, kann es sein, dass diese Person sich entscheidet, für sexuelle Dienstleistungen zu bezahlen, da dies eine verfügbare Option ist. In solch einem Fall stellt sich die Frage, inwiefern die Würde dieser Person betroffen ist oder ob überhaupt ein Verlust von Würde stattfindet.
Selbst wenn es um einen Menschen ohne körperliche Behinderung geht - und ich verwende das Wort "normal" hiermit ungern -, der für Sex bezahlt, weil es entsprechende Angebote gibt, stellt sich die Frage nach dem Verlust der Würde. Vorausgesetzt, die Umstände sind vernünftig, hat der zahlende Part keinerlei Einfluss auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Angebots, sondern nutzt lediglich dieses zur Verfügung stehende Angebot. Die Person, die sich prostituiert, erwartet ihrerseits eine Gegenleistung für ihre Dienste, denn wer würde sich schon umsonst prostituieren? Schon vor etwa 5000 Jahren wurde dieses Gewerbe aus eben diesem Grund eingeführt. Es ist also notwendig, etwas im Austausch für die sexuellen Dienstleistungen zu geben. Traditionell hat sich in der Branche noch nicht die Möglichkeit durchgesetzt, mit einem Blumenstrauß oder in der heutigen Zeit beispielsweise einer Mikrowelle bezahlt zu werden. Großteilig arbeiten Prostituierte immer noch freiwillig in diesem Gewerbe und möchten natürlich dafür entlohnt werden, was völlig in Ordnung ist.