Testosteron mit 15 (Transgender)?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo. Ich habe/konnte zwar selbst nicht so früh mit der Hormonbehandlung beginnen, habe aber Transmänner kennen gelernt, die auch ungefähr in deinem Alter mit der Transition angefangen haben. Für konkrete Kontakte und Erfahrungen kann ich dir dieses Forum empfehlen: http://forum.ftm-portal.net/


Für einen früheren Beginn der Hormonbehandlung gibt es ein paar Argumente, aber auch einige dagegen.

contra:

- es ist ein großer Eingriff in die Entwicklung des Körpers

- ggf. wird deine Zurechnungsfähigkeit als noch nicht voll entwickelt betrachtet, weswegen man vorsichtiger sein möchte bei derartigen Maßnahmen

- ggf. lehnen deine Eltern dies jetzt oder allgemein ab (soweit ich weiß brauchst du für diese Art der Medikation ihr Einverständnis)

- einige Effekte der Hormonbehandlung sind nicht reversibel (wie die tiefere Stimme), was sich negativ zeigen kann, falls sich dein Wunsch zur Geschlechtsangleichung ändert (bezieht sich wieder auf den Punkt "Was ist, wenn er sich noch in der Pubertät anders entscheidet...")


pro:

- ggf. kann dadurch ein körperlich "männlicheres" Äußeres erzielt werden

- die weibliche Pubertät wird weitestgehend vermieden und durch eine männliche teilweise ersetzt - das ist seelisch auch ein enormer Vorteil, wenn diese Phase nicht zweimal durchlaufen werden muss

- eine frühere Hormonbehandlung zieht eine frühere Angleichung nach sich, was dir hinsichtlich der sozialen Akzeptanz als Junge/Mann helfen kann

- auch für deinen Bildungsweg kann es von Interesse sein: falls du eine Ausbildung anstrebst, so wäre es bei einer frühen Gabe von Testosteron möglich diese direkt als Mann zu beginnen. Für einen möglichen Schulwechsel für das Abitur oder auch das Studium gilt das Gleiche: du kannst von Anfang an als Mann wahrgenommen werden und ein Outing wird nicht zwingend notwendig (so die Vornamens- und Personenstandsänderung dann bereits wirksam sind)


Das sind nur ein paar Argumente, die mir spontan einfielen. Insbesondere letztes pro-Argument ist generell gut, um die Dinge etwas in deinem Interesse zu beschleunigen, wenn ein Warten unzumutbar ist.

Was einen bereits hohen Testosteronspiegel angeht: Hierbei müsste ein Endokrinologe beurteilen, welches Präparat in welcher Dosierung passend ist. Pauschal zu sagen "Der hat ja schon viel Testosteron, also kriegt der nichts mehr" ist unsinnig, da es sicher nicht für die gewünschten Veränderungen ausreicht - außer du hast bereits einen Rauschebart. Dann könnte das schwierig werden.


Ich empfehle dir, diese und weitere Argumente mit deiner Psychologin zu erörtern und dich dabei auch umfassend über die Risiken und Nebenwirkungen der Hormonbehandlung aufklären zu lassen. Das zeigt auch Verantwortung und ist immer erwünscht.


Viel Erfolg!

bz02ma 
Fragesteller
 22.11.2016, 18:18

Vielen Dank^^ hat mir sehr geholfen:)

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Egal wieviel testo du schon hast es reicht lange nicht für Bart stimme etc. mit Erlaubnis der Eltern bekommst das. Ich habe es auch seeehr früh bekommen!

bz02ma 
Fragesteller
 01.12.2016, 19:22

danke^^

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Tidus1  03.12.2016, 02:56

Kein Problem :) bei weitere Fragen einfach mich in fb schreiben Evan Santamillion schwarz weisses Bild. oder instagram mrsantamillion ich steh jedem transsexuell zur Verfügung! 👍 viel Glück boy 👈

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Tidus1  03.12.2016, 02:57

durch fb bekommst du auch Nummer wie du magst ich helf dir wo es nur geht 👈👍

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Jede Hormongabe hat Risiken. Warum willst du dir das antun? Akzeptiere dich so, wie du bist. Warum sagt dir dein/e Psychologe/in eigentlich nicht die Wahrheit?

sangreazul  21.11.2016, 14:32

Indem der Fragesteller den Weg der Transition durch psychologische Betreuung, den Alltagstest und geplante Hormoneinnahme begonnen hat, akzeptiert er doch sein Transsexualität und erarbeitet sich nun einen Körper, in dem er sich wohl fühlt. Welche Wahrheit sollte die Psychologin ihm denn mitteilen?

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Als FTM ist es generell nicht so schlimm, wenn es ein bisschen länger dauert, weil das Testosteron die weiblichen Züge praktisch unsichtbar macht. Als MTF bestünde hier vermutlich mehr ein Zeitdruck, um die Ausprägung männlicher Merkmale zu verhindern.

Ich bin kein Experte bei dem Thema, aber ich denke, die zugeführte Menge Testosteron wird schon an deinen aktuellen Testosteronspiegel angeglichen und ergänzt ihm in einem Maße, dass du den gewünschten Spiegel erreichst.

Warum ist es denn so schlimm, wenn es noch ein bisschen dauert?