Gab es denn in der DDR Schwule und Lesben, meine ofiziell, und auch Pornos?

9 Antworten

Klar, sexuelle Ausrichtungen machen doch nicht an Ländergrenzen Halt. Allerdings wurde Schwule und Lesben das Leben von offizieller Seite schwergemacht. In meiner Heimatstadt wurde von einer solchen Gruppe eine Dampferfahrt geplant; die musste damals angemeldet werden, und die zuständige Abteilung Erlaubniswesen hat das mit allen Mitteln zu verhindern versucht.

Pornos gab es offiziell nicht, es gingen aber unter der Hand viele weiter. Auch alte 8mm-Filme wurden getauscht. Ein schönes humoristisches Buch zum Thema ist übrigens "Die Entgleisung" von Inge von Wangenheim: https://www.amazon.de/Die-Entgleisung-Inge-von-Wangenheim/dp/3898128644/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1539085354&sr=8-1&keywords=Inge+von+Wangenheim

LG metalfreak311

Sicherlich gab es die, ob sie anerkannt und respektiert wurden ist ne andere Sache.

Schwule und Lesben gab es überall. Nur haben die sich in den kleinen Städten eher bedeckt gehalten und sich nicht in die Öffentlichkeit gewagt. An unserer Schule gab es einen Jungen, bei dem es offensichtlich war. Der Arme konnte noch nicht einmal wie ein Mann aus einer Tasse trinken. Er hat immer seinen Finger abgespreizt wie ein Mädchen und so hat jeder sofort gewusst was mit ihm los ist. Er hatte sehr darunter zu leiden, denn Homosexualität galt nicht als normal.

In Berlin oder Leipzig gab es eine richtige Schwulen und Lesben Szene. Dort konnten sie sich frei bewegen und wurden auch nicht aufgemischt. Der Junge aus meiner Schule ist sofort nach Berlin gezogen, als er alt genug war.

Pornos konnte man in Polen kaufen. Dort bekam man die Hefte zwar sehr teuer, aber es war für Fans kein Problem da heran zu kommen. So bald man damit aber wieder zurück über die Grenze wollte, lief man Gefahr erwischt zu werden. Dann konnte es doppelt teuer werden. Bei einer großen Menge kam man dafür sogar in den Knast.

Bekanntlich sind im Sozialimus alles gleich, aber einige sind gleicher. Honecker soll z.B. soll eine Porno-Sammlung gehabt haben.

Hallo, gab es schon, war allerdings am Anfang unerwünscht und dann in den 80ern setzte ein Umdenken ein...Es gab in Berlin die die Cafes am Senefelder Platz, die "Schoppenstube" und nicht zu vergessen den "Burgfrieden", In Leipzig das "Vis a vis" am Hauptbahnhof und in Dresden die "Mokka-Bar" am Altmarkt. Zudem traf man sich auch auf Klappen wie in Berlin am Alexanderplatz... 

Zudem gab es auch noch die Wochenpost... Diese Zeitung war die erste und einzige Zeitschrift, die zu DDR-Zeiten, schwule und lesbische Inserate veröffentlichte (1 Zeile 8 Mark und später 11 Mark). Ich habe da auch noch einige Briefe im Keller bzw. hier in der Wohnung herumliegen... Diese Zeitung erschien für 30 Pfennig mittwochs und ab den 01.04.1987 donnerstags um 5°°Uhr und um 14°° Uhr am Kiosk, war aber dann immer schnell vergriffen, so daß man rechtzeitig da sein mußte um eine zu bekommen....