Angst/ Ekel vor Sex

11 Antworten

Meine Mutter hat einen Freund mit dem sie bis vor einigen Jahren eine Beziehung hatte. Diese scheiterte aber und nun leben sie in getrennten Wohnungen, haben aber noch immer guten und engen Kontakt und er ist vollkommen in unsere Familie als Opa integriert. Gescheitert ist die Beziehung unter anderem, weil er keinerlei Interesse an Sexualität in jeglicher Form hatte und immer noch nicht hat. Seit dem die beiden auseinander sind hat er auch keine andere Frau mehr gehabt und hat auch überhaupt kein Interesse daran. Meine Vermutung ist, dass er Asexuell ist, also keine Libido hat. Vielleicht ist das auch bei dir der Fall, dass du grundsätzlich keinen Sex haben möchtest, gar kein Verlangen danach entwickeln kannst. Ob das so ist, hängt aber auch von anderen Faktoren ab. Wenn du an deinem eigenen Körper auch kein sexuelles Interesse hast, dich selbst zu streicheln, also zu onanieren etc., du keinerlei schlechte bzw. traumatische Erfahrungen mti Sexualtiät, gewaltvollen Übergriffen etc hast, dann könnte es durchaus sein, dass du asexuell veranlagt bist. Die Idee mit einem Psychologen oder einer Beratungsstelle für sexuelle Aufklärung (z.B. Pro Familia) Kontakt aufzunehmen würde ich dir in jedem Fall sehr empfehlen.

Das Problem ist schon klar. Du hälst die Männer auf Distanz aus Angst vor deinem Ekel. Dich einer Psychologin anzuvertrauen ist natürlich recht schwierig, aber alleine kommst du nicht weiter. Aber wenn ein einfühlsamer Mann wirkliches Interesse an dir hat, wird er versuchen, dein Problem zu verstehen und dir Zeit geben. Dazu gehört natürlich, über deinen Schatten zu springen und sich langsam an die Sache heranzutasten. Es ist z.B. sehr schön, in der Badewanne beim warmen Schaumwasser und Kerzenlicht sich langsam näher zu kommen.

KarinAnna 
Fragesteller
 30.07.2009, 22:06

Ich war auch kurz vor einer zweiten Beziehung...einen Tag lang im Grunde. Aber dann fühlte ich mich so unglaublich eingeengt und hab keine Luft mehr gekriegt. Das hat ihn auch sehr verletzt, was mir unendlich doll leid tat, aber ich konnte das einfach nicht zulassen. Diese Nähe war mir einfach zu viel. Und je länger ich keine Beziehung habe, desto mehr denke ich, dass es besser so ist und das sich niemand mehr auf mich einlassen will, weil ich keine Ahnung von Beziehung habe.

Trotzdem danke ich für deinen Rat. Sollte ich so etwas wieder zulassen können, dann hört sich das nach einer guten Variante an

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Die Frage ist warum hier alle davon reden, dass man das therapieren müsse? Wo ist denn das Problem dabei? Das einzige Problem ist die natürlich Blockad im Kopg "aber ich muss meine Rasse dich erhalten". Wenn man jedoch für sich akzeptiert, dass man das selbst gar nicht braucht oder will ist das doch vollkommen ok, wenn nicht sogar wünschenswert. Nicht umsonst gibt es sog. Asexualität.

Ich selbst bin männlich (19) und habe trotz dessen, dass ich sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen mit Sex gemacht habe, überhaupt keine Lust auf den Geschlechtsakt an sich. Zärtlichkeiten, Massagen, Küsse u.d.m. gerne, aber Sex widert mich einfach nur an. Nicht nur, dass es kommerziell in jeder Hinsicht genutzt wird, sondern auch, dass sich keiner Gedanken darüber macht, dass jeder nur sagt: "Ist doch natürlich," "Ist doch menschlich.". Bevor dieser Post hier zu kritisch wird, wünsche ich dir KarinAnna, dass du über deinen eigenen Schatten springst und akzeptierst, dass es ok ist so zu fühlen. Das bedeutet natürlich nicht, dass du bis zu deinem Lebensende daran festhalten musst, aber solange es sich in diesem Moment oder auch längere Zeit richtig anfühlt, behalte es bei. Wenn du irgendwann zweifeln solltest, dann ist die Zeit etwas anderes zu probieren.

So long, be happy and enjoy your life, even without sex.

Liebe KarinAnna, mir geht es genauso. Glaub mir, es gibt heutzutage viele Menschen, die Asexuell sind. Die meisten outen sich nur nicht. Das ist auch keine psychische Krankheit. Kann allerdings eine Phase sein, kommt eben drauf an wielange du diesen Ekel schon hast. Bei mir sind es 4 Jahre, vielleicht ändern sich die Meinungen ja noch. Seh dich aber bitte nicht als was schlechtes oderso, das ist ganz normal, so wie viele Menschen sich eben vor Spinnen ekeln. :)

Zunächst einmal : Dieses Problem haben ziemliche viele Menschen. Männer wie Frauen. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo bzw. Art mit Sexualität umzugehen. Schlechte Erfahrungen bei vorbestehender Unsicherheit hinterlassen Narben, die nicht so schnell heilen. Richtig ist, dass man einerseits die Wunden (=Ekelgefühl), andererseits aber auch die Ambivalenz / Unsicherheiten ergründen sollte (bevor man nun mit aller Macht "Sex" sucht. Eine Psychotherapie kann helfen. Erst recht aber erstmal die Akzeptanz, dass es so ist wie es ist. Aber nicht so bleiben muss. Wie gesagt anderen geht es ähnlich, Probleme beim Sex sind "normal"... http://web4health.info/de/answers/sex-menu.htm