Als paar in einen Sex Club?

2 Antworten

Naja, Du solltest Dir eben darüber bewusst sein, dass ein FKK- bzw. Sauna-Club nichts anderes als ein Bordell mit weiblichen Prostituierten ist, die dort auf männliche Kunden warten. Zwar werden in manchen Einrichtungen auch Frauen eingelassen, aber letztlich bist Du dort wahrscheinlich die einzige Frau, die nicht gerade ihren Körper gegen Geld anbietet.

Ich persönlich empfände so eine Situation als unangenehm.

Wenn es euch darum geht etwas neues auszuprobieren, auch euch sexuell für andere zu öffnen, dann ist mit Sicherheit ein Swingerclub die deutlich bessere Wahl. Nicht nur, dass die anwesenden Gäste alle keine finanziellen Interessen haben, auch richten sich diese Clubs tatsächlich nicht ausschließlich an Männer, sondern eben so an Frauen und Paare.

Ich denke Du solltest Dir im Vorfeld genau überlegen, was Du eigentlich willst.

Im Swingerclub ist es für den Anfang besser sich für einen Pärchenabend zu entscheiden. Da haben wie der Name sagt nur Paare (und manchmal Singlefrauen) Zugang. An einem offenen Abend werden wahrscheinlich signifikant mehr Männer als Frauen da sein. Das ist für Dich zwar einerseits positiv, da Du die Qual der Wahl hast. Wenn Du das suchst, dann wird der Abend garantiert großartig. Aber es kann auch schlecht für die Gesamtstimmung sein, wenn im Club dutzende unterversorgte Herren rum schleichen und penetrant versuchen zum Schuss zu kommen. Das wäre sozusagen das Kontrastprogramm zum Bordell, wo ihr ausschließlich die Wahl zwischen verschiedenen Frauen habt.

Wenn ihr als Paar geht, dann solltet ihr euch vorher verständigen, ob es Grenzen gibt, wo die sind und was eure Erwartungen und Tabus sind, über die dann vor Ort auch nicht nochmal verhandelt wird. Was vereinbart ist gilt.

Die Grundlage für einen gelungenen Abend ist, dass sich keiner der beiden zu irgendwas gedrängt fühlt und niemand etwas macht, was den anderen verletzen könnte. Gerade zu Beginn ist es auch nicht verkehrt so was wie ein Safe-Word zu vereinbaren, wobei das was da gerade passiert dann ohne weitere Debatte oder Vorwürfe abgebrochen wird. Nicht alles was in der Fantasie geil war ist es dann in der Realität.

Einige Paare machen gar nicht wirklich Partnertausch, sondern wollen einfach dabei gesehen werden. Für den ersten Besuch würde ich das sogar empfehlen. Das Ambiente und die Öffentlichkeit ist für den Beginn meist aufregend genug und man bekommt ein Gefühl, ob man sich den nächsten Schritt vorstellen kann.

Damit Du Dir etwas besser vorstellen kannst, was im Swingerclub passiert (das sind in meinen Augen die "echten" Sexclubs, die auch nichts mit Bordellen oder Prostitution zutun haben), hier wie das typischerweise abläuft.

Zuerst kommt man in den Party/Bar-Bereich, wo man in den besseren Clubs auch angezogen ist. Viele Clubs haben auch einen vorgeschriebenen Dresscode, der normale Straßenkleidung genauso untersagt wie Bademantel und Adiletten. Der Dresscode ist meisten eher chic und sexy. Das kommt aber auf den Club und die Veranstaltung an.

In dem Clubbereich ist die Atmosphäre eher wie in der Disco oder in einem Nachtclub. Hier gibt es oft einen Live-DJ und hier steht in der Regel auch ein Buffet. Das ist - wie die Getränke - im Eintrittspreis inklusive, in "besseren" Clubs durchaus auf Restaurant-Niveau und es wird auch bis in den frühen Morgen nachgefüllt bzw. frisch gehalten.

Der größte Teil des Abends spielt sich erfahrungsgemäß eher hier im Tanz-/Barbereich ab. Hier ist das Meiste los. Hier trifft man sich bzw. kehrt nach dem Sex wieder zurück. Auch wenn (fast) alle Gäste an dem Abend mehrfach Sex haben, ist der Swingerclub eigentlich mehr eine große Party und weniger eine Dauerorgie wo keiner mehr weiß, wer alles mit wem etc...

Den eigentlichen Spielbereich, den viele im Swingerclub erwarten findet man in der Regel davon abgetrennt, mit mehreren Zimmern. Es gibt Himmelbetten für 2 genauso wie Spielwiesen für 20 Menschen. Meist gibt es auch einen BDSM-Bereich. Einzelne Zimmer kann man oft zu machen, was aber die wenigsten nutzen. Die meisten die Sex haben, haben das relativ offen. Bisweilen stehen sogar Sofas etc rum um sich einfach hinzusetzen und anderen zuzusehen. 

Die Ansprache wenn man mit jemandem anderen intim werden möchte ist zwar meistens sehr direkt, schließlich wissen alle, warum man hier ist, aber trotzdem höflich und rücksichtsvoll. Ein Nein ist immer ein Nein. Und das ohne das gefragt wird warum jetzt nicht oder man es alle 15 Minuten immer wieder verssucht und nervt. Hier gilt: wer sich nicht benimmt fliegt raus. Niemand ist im Club Freiwild. Ich habe tatsächlich schon von Frauen gehört, dass sie in "normalen" Clubs aggressiver und penetranter angebaggert wurden sind.

Auf den Spielwiesen kann man auch versuchen sich einfach dazu zu legen und jemanden an einer unverfänglichen Stelle sanft zu berühren. Wenn sich die Person das gefallen lässt, dann ist es eher eine Einladung mit zu machen. Wenn der Arm weggezogen oder Deine Hand weggeschoben wird, dann ist das ein Nein. Und zwar ein endgültiges.

Melde Dich auf Joyclub an (das ist für Frauen und Paare kostenlos), da gibt es extra eine Rubrik, wo Du Dich über die Clubs in Deiner Nähe informieren kannst, was die Kosten und wie die so sind. Da geben die Clubs auch an, wann welche Veranstaltungen sind und Du weißt auch im Vorfeld schon, mit welchem Publikum Du rechnen kannst.

Es lohnt sich durchaus nicht unbedingt den billigsten Club zu nehmen. Das schlägt sich im Niveau der Ausstattung und im Ambiente nieder. Du willst ja sicher nicht in einem abgeranzten Bumsschuppen landen. Wenn in manchen Clubs Frauen komplett kostenlos rein kommen, dann ist das in der Regel ein Zeichen, dass er von der Szene nicht so gut angenommen wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In viele Sauna- und FKK-Clubs werden auch Paare eingelassen. In Saunaclubs sind meist Dessous üblich, in FKK-Clubs trägt man ausser High Heels nur etwas Schmuck.

Allerdings wird man weibliche Kundschaft meist bitten einen Bademantel zu tragen, damit sie von den männlichen Gästen nicht mit einer Dienstleisterin verwechselt wird. Sie darf nämlich nur mit ihrem Begleiter und den Sexworkerinnen dort intim werden - den Dienstleisterinnen darf sie keine Konkurrenz machen.

Ihr könnt ein Mädel für einen „Flotten Dreier“ oder Du alleine für eine Girl/Girl-Session buchen. Viele - aber nicht alle - Girls bieten auch diese Optionen an.

Je nach Ausstattung des Clubs könnt Ihr natürlich Sauna, Pool, Whirlpool, Massagen, Bar, Buffet usw. nutzen. Manchmal gibt es Poledance-Shows oder Paare, die gerne öffentlich vögeln.

Eine Alternative wären Swingerclubs, wo die Gäste untereinander - ganz ohne finanzielle Interessen - aktiv werden können.

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Swingerclubs: Reine Pärchenclubs und Herrenüberschussclubs in die auch Einzelpersonen eingelassen werden.

In Letzeren bekommen Solo-Frauen fast immer Gratis-Eintritt, Paare zahlen moderaten Eintritt und Solo-Herren meist über 100 Euro.

Wenn die Geldgier der Betreiber dazu führt, dass zu viele Solo-Herren eingelassen werden, dann folgt einem Pärchen, welches sich auf eine der Spielwiesen begibt, oft ein ganzer Tross an Herren, die hoffen eingeladen zu werden oder die Entspannung zusehenderweise gleich in die eigene Hand nehmen.

Wenn Du als Paar in einen Swingerclub gehst, dann könnt ihr Du zumindest untereinander Sex haben. Viele Paare vereinbaren auch erst einmal einen "Testlauf", bei dem sie lediglich die Infrastruktur nutzen und Sex ohne die Beteiligung Dritter haben wollen. Grundsätzlich MUSST Du in einem Swingerclub gar nichts - es gilt stets das Swingermotto "Alles kann, nichts muss" - aber in einem Herrenüberschlussclub must Du ggf. damit rechnen, dass es eine ganze Menge Männer gibt, die gerne mit Dir intim werden möchten und dies mehr oder weniger charmant zum Ausdruck bringen. Für die ersten Gehversuche als Paar ist daher ein reiner Pärchenclub sinnvoller.

Ihr braucht auch keine Angst zu haben, dass mehr passiert, als ihr zulassen wolltet. Auch und gerade im Club gilt "Ein NEIN ist ein NEIN" und Gäste, die sich nicht benehmen können oder zudringlich werden, gerne mal vor die Tür gesetzt. Normalerweise kommt man mit anderen Menschen an der Bar oder im Whirlpool ins Gespräch, flirtet miteinander und begibt sich dann auf eine der "Spielwiesen" - als Paar, zum "flotten Dreier" oder mit zwei Paaren usw.

Wenn ein Paar aktiv ist, und Du gerne mitmachen möchtest: Üblich ist durch eine Berührung an einer unverbindlichen Stelle (z.B. am Arm) anzufragen, ob das OK ist und wenn diese Berührung nicht unterbunden wird, als Einladung gilt – die allerdings jederzeit wieder zurückgezogen werden kann. Viele Clubs veranstalten auch neckische Spiele um das Eis zu brechen und neue Paarungen zu bilden. Sprecht ruhig andere Gäste an und sagt, dass ihr zum ersten Mal da seit und lasst Euch erklären, wie es so abläuft. Keine Angst: Swingen ist einfacher und ungezwungener, als man sich das so vorstellt!

Wenn Du wissen willst, welche Geschäftsmodelle es in der Branche gibt und was Dich dort jeweils erwartet, dann findest Du in den Ratgebern, die Amazon & Co. zum Suchbegriff „Paysex“ listen, wertvolle Informationen. Das richtige (Hör-)Buch kann Dir ein Vermögen an Lehrgeld sowie jede Menge Frust ersparen:

Seid nett aufeinander!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bekennender Paysex-Nutzer und Autor von Fachliteratur