Würdet ihr das tun?

Das Ergebnis basiert auf 55 Abstimmungen

Selbst entscheiden lassen 58%
Taufen (oder ähnliches) 42%

40 Antworten

Das ist eine schwierige Frage. Ich selbst bin nicht getauft worden, weil meine Eltern wollten dass ich das wenn ich Erwachsen bin selbst entscheiden sollte. Heute als Erwachsener finde ich diese Entscheidung fair.

Aber als ich Kind war waren all meine Freunde und Schulkameraden getauft oder gehörten irgendwelchen Religionen an.

Sie hatten Konfirmation, Kommunion oder Firmung oder Ähnliches und ich fühlte mich immer ausgeschlossen oder als Sonderling weil ich die einzige Person war die da nicht „mitmachen“ durfte.

Deshalb weiß ich es ehrlich gesagt nicht wie ich das machen würde.

Bodesurry  22.07.2023, 07:17
Sie hatten Konfirmation, Kommunion oder Firmung oder Ähnliches und ich fühlte mich immer ausgeschlossen

Ich kann Dich verstehen. Nur gemäss den Kirchen ist die Konfirmation oder Firmung mehr als einfach ein Familienanlass. Es bedeutet, dass der Jugendliche ja sagt zu Gott und zur Kirche, auch wenn er das gar nicht so sieht.

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Selbst entscheiden lassen

Wir haben unsere Tochter taufen lassen. Damals waren wir "Papier"-Christen.

Heute würden wir sie unter den Segen Gottes stellen. Wie es in Freikirchen gemacht wird. Es gäbe auch keine Konfirmation für sie - ausser sie hätte selber den Wunsch dazu. Denn zu viele Jugendliche müssen, wegen der Tradition oder wegen den Geschenken, ja zu Gott und der Kirche sagen, obwohl sie noch gar nicht so weit sind.

Unsere Tochter hätte dann selber entscheiden können, ob sie sich einmal als Erwachsene taufen möchte oder nicht.

Taufen (oder ähnliches)

Meine Frau und ich sind Atheisten/Agnostiker, aber wir haben vor ca. 30 Jahren unsere Kinder taufen lassen damit sie in das Sozialgefüge unserer Umgebung reinpassen. Unser Ziel war aber von Anfang an sie zu Rationalität, kritischem Denken und einem naturwissenschaftlichen Erkenntnismodell zu erziehen.

Wir haben den ganzen Schmus mitgemacht (inkl. Religionsunterricht, Ministrantenkram, Kommunion & Firmung und all die Rituale/Brauchtumsgedinge im katholischen Jahreskreis) und waren doch sehr stolz darauf, als unsere Kinder aus der Kirche ausgetreten sind.

Heute würde ich sie vermutlich nicht mehr taufen lassen, weil es keiner sozialen Mimikry mehr bedarf (zumindest bei uns in der Gegend) und die wenigen Brauchtumsrituale eher von der Kirche losgelöst sind.

Taufen (oder ähnliches)

Wenn ich noch in der katholischen Kirche wäre, würde ich mein Kind selbstverständlich taufen lassen.

Es ist das Symbol für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft, das "Ja" zu Gott bzw. der Botschaft Jesu. Da das Kind noch nicht sprechen/glauben kann, tun es eben Eltern/Taufpaten für es.

Man kann nun einwenden, daß das Kind ja keine willentliche Entscheidung getroffen hat. Andererseits: Es wird ja nur symbolisch mit etwas Wasser übergossen.
Wenn es sich später anders entscheidet (so wie ich), was hat es dann geschadet?

Viel wichtiger wird sein, wie die Eltern/Verwandten den Glauben bzw. Gott dem Kind vermitteln. Ob sie einen Menschen erziehen, der lediglich aus Angst vor der Hölle und dem Zorn Gottes in einem Korsett aus Ritualen, kleinlichen Regeln und vermeintlicher Sündigkeit gefangen ist,

oder einen freien Menschen, der gerne seinen Glauben lebt.

Oder sogar hinter die Fassade aus Tradition, Ritualen und menschengemachten Regeln blicken will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nelekol 
Fragesteller
 21.07.2023, 22:48

Sehr gute Antwort:) Sehe ich ähnlich, finde die Taufe an sich einfach ein schönes Ritual, wie sich das Kind dann später entscheiden wird ist ihm überlassen, heranführen kann man aber dennoch

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pendejo  21.07.2023, 23:10
@Nelekol

Natürlich. Der christliche Glaube (jeder andere wahrscheinlich auch) enthält ja viele gute Elemente bzw. Lebensphilosophien. Man sollte das meiner Meinung nach nur nicht zu dogmatisch machen, andere "Ungläubige" herabwürdigen, und mit Angst arbeiten ("Das ist Sünde, Gott sieht alles, er wird dich bestrafen, das macht Mamma sehr traurig!").

Wir haben unseren Kindern die Religionen (auch andere) und christliche Feste so gut wie möglich erklärt, aber "religionsfrei" erzogen, und sie sind nun trotzdem äußerst anständige, mitfühlende und empathische Jugendliche geworden. Der Charakter und die Tat zählen, nicht Form und Ritual!

Sollten sie sich für eine Religion entscheiden, würde mich das verwundern, aber dann wärs halt so. Gäbe zumindest interessante Diskussionen. ;-)

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Taufen (oder ähnliches)

Da ich Muslim bin werde ich das tun was Allah mir verpflichtet hat & das ist; meine religion meinen kindern lehren, dass es die Wahrheit ist.

Wenn sie älter sind können sie weiter recherchieren, aber wenn sie sich anders entscheiden ist es trz mein Pflicht, als eine muslimische Mutter, bis zum Tod meinen Kindern ihr Religion zu lehren & sie zu retten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – alhamdullilah muslim
Nelekol 
Fragesteller
 21.07.2023, 22:21

Danke für deine Antwort.

Hatte ja extra bei der Auswahlmöglichkeit „Taufe“ auch noch „Oder ähnliches“ dazu geschrieben das sollte alles Religionen mit einbeziehen, da ich nicht weiß wie weit andere Religionen da Ähnliche oder andere Rituale haben.

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