Wird ein Dialektsprecher weniger ernst genommen?

10 Antworten

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Manchmal ist das der Fall. Es gibt Dialekte, die besonders stigmatisiert sind - Berlinerisch, Sächsisch, Schwäbisch, Bayrisch ... Dann wird der Bildungsstand und die soziale Schicht weiter unterhalb angesiedelt.

Die reinen Hochdeutschsprecher gelten dafür öfter als spießig und langweilig.

Alles Vorurteile.

Aber mir ist das bewusst so noch nicht passiert.

Dabei wird vergessen, dass Personen, die Dialekt sprechen, dies oftmals mit Ihresgleichen tun und auf dem gesellschaftlichen Parkett durchaus imstande sind, akzentfrei Hochdeutsch zu sprechen. Bei mir ist das der Fall. Aber da ich meinen Dialekt als herzlich, authentisch und ursprünglich empfinde und ihn sehr mag, berlina ick, wenn ick mir wohlfühle. Aber in echt nicht so extrem. Es ist dann eher so ein Mittelding.

Ja - ich denke, das kann tatsächlich passieren. Uns wird in der Schule viel Ernsthaftigkeit beigebracht. Wir sollten am besten alle recht gleich ticken und Eigenarten sind nicht so gern gesehen. So habe ich die Schulzeit jedenfalls empfunden und so hätte die Gesellschaft es gern.

Ich war aber immer schon eigen. Und ich bleibe es auch! Wer mich dann nicht mag, hat Pech gehabt.


Gegsoft  06.04.2022, 15:56

Bleib, wie Du bist, denn die Anderen tun es auch.

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AriZona04  06.04.2022, 19:26
@Gegsoft

Ich ändere mich für niemanden! Dann geht es mir gut.

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Nunja, ich komme aus dem Bundesland, das alles kann, außer hochdeutsch. Daher fällt es mir gar nicht auf, wenn jemand eine leichte Färbung in der Sprache hat, sofern diese süddeutsch ist. Bei ostdeutscher Färbung fällt es mir zwar auf, ist aber nicht weiter schlimm. Westdeutsche Färbung macht für mich direkt unsympathisch.

Wenn jemand aber wirklich einen starken Dialekt hat und den gar nicht ablegen kann, kommt der auch für mich auf den ersten Blick nicht so ganz helle rüber - auch wenn das gar nicht stimmen mag.

Interessante Frage.

Meines Wissens beschäftigt der Rundfunk nur Sprecher/Sprecherinnen, die neutrales Hochdeutsch sprechen.

Vor Jahren soll es allerdings Personal beim Bayerischen Rundfunk gegeben haben, das mit bayerischen Akzent sprach. Scheint mittlerweile nicht mehr der Fall zu sein.

Mir würde es nichts ausmachen, aber es gibt sicherlich Leute, die Vorurteile gegenüber bestimmten Regionen haben und sich aufregen, wenn da jemand sächselt, bayerisch spricht oder schwäbelt.