Wing tsun ewto ist nicht gut?

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Die EWTO ist in erster Linie ein Geschäftsbetrieb, bei dem ein Franchise-Produkt verkauft wird. Gelder fließen von unten nach oben, und das nicht zu knapp.

Um den Geldfluss zu gewährleisten, werden die Kunden dazu gezwungen, mehr und mehr Geld zu zahlen, wenn sie mehr als nur die allersimpelsten Grundbegriffe lernen wollen.

Ich persönlich bin kein Freund der EWTO-Schulen, mich erinnert das Modell eher an Sekten wie Scientology.

Es gibt eine Menge anderer WT-Verbände, sicherlich unterschiedlicher Qualität, aber nirgends sonst steht das Geldverdienen dermaßen im ausschließlichen Vordergrund wie bei der EWTO, finde ich persönlich.


GuteKKFeh  28.02.2017, 18:52

In der EWTO wird niemand zu irgend etwas gezwungen. Das ist übles Gerede. Man ist Mitglied in einer Schule, zahlt dort seinen normalen Beitrag und lernt in jedem Unterricht. Der Verband, also die EWTO bekommt lediglich den Jahresbeitrag und nimmt geringe Gebühren für Prüfungen, weil es Arbeit ist und Zeit Material kostet. Du kannst natürlich mehr machen, als nur in Deiner Schule zu lernen - wenn Du das möchtest. Das ist völlig Dir selbst überlassen. Manche mögen das, Andere mögen das nicht. Ist DANN sicherlich auch eine Kostenfrage. Privatunterricht im Gesang kostet eben mehr, als im Chor zu singen. Aber "gezwungen" wird niemand, mehr Geld zu bezahlen, um das System zu lernen. Höhere Kosten entstehen erst, wenn Du eine Berufsausbildung zum Lehrer machen willst, oder wenn Du Privatunterricht bei Deinem Lehrer buchen möchtest oder an Lehrgängen außerhalb der Schule teilnehmen willst. Aber das ist ja jedem selbst überlassen.

Die GuteKKFeh

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OnkelSchorsch  28.02.2017, 22:24
@GuteKKFeh

Doch, du wirst zu etwas gezwungen. Nämlich dazu, sehr viel Geld zu bezahlen für Dinge, die in allen anderen Verbänden Teil des normalen Trainings sind.

Ist wie ein Fußballverein, in dem man für 80€ Monatsgebühr mit dem Ball spielen darf. Punkt. Will man lernen, wie man einen Eckstoß schießt, muss man erst mehrere Prüfungen absolviert haben, die dann schon vierstellig gekostet haben und dann einen Eckstoßkurs besuchen, der 500€ kostet.

Will man das Dribbeln lernen, kostet das extra. Will man Elfmeter schießen lernen, kostet das extra. Und so weiter und so fort.

Das Verwerfliche dabei: Dies wird dem Kunden vorher nicht gesagt.

Und ist der Kunde erst einmal eingefangen, wird er solange gehirngewaschen, bis er gar nicht merkt, wie er abgezockt wird.

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GuteKKFeh  01.03.2017, 14:28
@OnkelSchorsch

Was Sie schreiben, stimmt nicht. Die EWTO zwingt niemanden zu irgend etwas. Sie könnten - wenn sie es wollten - in den EWTO Schulen zum dortigen Tarif (der nicht von der EWTO bestimmt wird) alles lernen. Vorausgesetzt, Sie sind Mitglied in der EWTO, was Sie einen Jahresbeitrag von etwa 48 € kostet und lassen das, was sie gelernt haben vom Verband überprüfen. Diese Prüfungsgebühren für den WT-Schüler betragen zwischen 15 - 25 € je Prüfung, die etwa alle drei Monate möglich sind.

Alles Andere betrifft zusätzliche Angebote, die Sie nutzen können oder bleiben lassen können. Lehrgänge, Sonderlehrgänge, Privatunterricht, Pauschalausbildung, Berufsaausbildung, etc. Aber das ist IMMER Ihre ganz persönliche Entscheidung. Etwas Anderes zu behaupten ist Fake.

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Shiranam  09.03.2017, 20:58
@GuteKKFeh

Um das komplett Wing Tsun System bei der EWTO zu lernen, muss man die "höheren Grade" (ehemals Technikergrade oder Lehrergrade genannt) als Prüfung ablegen.

Sonst darf man z.B. nur die ersten beiden Formen und die ersten zwei Sektionen lernen - um nur beim traditionellen Inhalt zu bleiben. Das System ist damit noch nicht komplett erlernt.

Bei der "höheren Grad"- Prüfung kostet allein der Laufzettel 500,-€. Insgesamt habe ich nur für die 1.Lehrergradprüfung bei der EWTO knapp 1000,-€ bezahlen müssen.

@Dejvid14 vergleiche mal meinen angeg. Prüfungspreis mit den auch genannten korrekten Preisen von GuteKKFeh. Fällt Dir etwas auf? 

Genau diese Augenwischerei, dieses Weglassen von Tatsachen, macht mir die EWTO unsympathisch.

Wenn Du "EWTO" hier als Thema eingibst, findest Du genauere Ausführungen von mir.

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Hallo Dejvid14,

das ist alles "Gerede". Die EWTO macht wohl das fortschrittlichste WT, was es zur Zeit gibt. Manche mögen es lieber traditionell, andere mögen lieber die "Kunst". Wenn es um eine ganzheitliche Betrachtung des Kampfes geht, ist das Wing Tsun der EWTO erste Wahl.

In einer Notsituation benötigst Du weder Graduierungen noch Urkunden noch Pokale, sondern "DICH SELBST". Du kannst immer nur das tun, was in der betreffenden Situation FÜR DICH das Beste ist. Das muss nicht das Beste sein, das möglich ist, sondern das Beste, was DIR möglich ist.

Wenn Du eine Kampfkunst lernst, lernst Du vom ersten Tag an Dinge, die besser sind, als das, was du bis dahin tust. Du lernst Prinzipien, lernst, Dich zu bewegen, lernst, wie Du Dich am sinnvoll verhältst... und so weiter. Jedes Mal, wenn Du trainierst, wird es besser. In einer Notsituation musst Du Dich nur daran halten, was Du - bis dahin - gelernt hast.  Ob es reicht, weißt du IMMER erst dann, wenn es gelaufen ist. 

Ich habe schon sehr sehr viele sehr unterschiedliche Leute in ernsten Situationen erlebt - jeder hat sich auf seine ganz eigene Art verhalten. Es waren auch Leute, die schon Jahrzehnte KK gemacht haben und solche die erst ein halbes Jahr trainierten. Ich habe sowohl den jungen gewinnen sehen, wie den alten verlieren. KK ist keine "Garantie" auf Unschlagbarkeit, sie verbessert aber Deine Möglichkeiten. 

Daher gebe ich Dir den Rat, unabhängig davon, welchen Stil Du lernen willst. Im Ernstfall: Sei sehr konsequent und verhalte Dich "stur" an das, was Du bis dahin gelernt hast. Lasse Dich auf NICHTS ein, was Du nicht geübt hast, nicht auf "das Spiel" des Angreifers, nicht auf "eine Show" für umher stehende Zuschauer. 

Die Sektionen im WT sind nur eine Übung für spezielle Fertigkeiten. Es kommt nicht darauf an, wie viele Sektionen Du kennst (das sind nur unterschiedliche Abläufe), sondern darauf, dass Du jede Übung, jede einzelne Bewegung ernsthaft trainierst. Der Ernstfall ist jedes Mal anders, als Du es möchtest. Da helfen Dir vorgegebene Abläufe aus Sektionen nichts. Die Sektionen sind nur ein Trainingsmittel, möglichst viele unterschiedliche Situationen für das Training zur Verfügung zu haben..

Warum willst Du mit einem 10 SG (SCHÜLERgrad) unterrichten? Du solltest doch zunächst am LERNEN interessiert sein. Unterrichten kannst Du nur das, was Du kannst. Wenn Du den 5. SG hast, kannst Du einem 2. SG bestimmt schon einige Sachen zeigen, aber richtiges Unterrichten ist Aufgabe eines Lehrers. Der muss mehr können, als es nur selbst zu können. Der muss auch pädagogisch "was drauf" haben, didaktisch, sollte Menschenkenntnis haben, Einfühlungsvermögen u.s.w.. Es gibt viel hohe Meister, die schlechte Lehrer sind. Es gibt gute Schüler, die gute Lehrer werden können. Aber ZUERST kommt das Lernen. Intensiv, mit voller Hingabe. Mache Dir jetzt noch keine Gedanken über das Ziel, sondern über den für Dich ganz wichtigen nächsten Schritt. Alles Andere ergibt sich, wie Du Dich darin entwickeln wirst. Ein guter Lehrer kannst Du nur werden, wenn Du ein guter Schüler bist

Die GuteKKFeh

OnkelSchorsch  28.02.2017, 22:27

Ah, ein Werbeposting eines Kernspecht-Anhängers.

Immerhin zeigt obiges Posting die geschliffene Werbetechnik und geschickte Polemik der EWTO-Betreiber. Danke für diese wirklich erhellende Darstellung.

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GuteKKFeh  01.03.2017, 14:11
@OnkelSchorsch

Ich bin Anhänger einer sachlichen Diskussion. Aber Sie sicherlich auch.... oder doch nicht? Wäre Ich Anhänger, hätte ich eine Kupplung.

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Ich finde grundsätzlich den Zustand bedenklich, dass Wissen und Lerninhalte von einer Graduierung abhängig gemacht werden.

Dieses ständige " man muss erst laufen lernen bevor man rennt". Ich sehe es einfach so, dass auch ein Anfänger ruhig mal Sehen und testen darf was noch so geht und es in Ihm / Ihr vielleicht auch die Motivation verstärkt dort hin zu kommen. 

Meine Erfahrungen zeigen aber (speziell im WT), dass man von weiterführenden Trainingsinhalten ausgeschlossen wird, wenn man nicht die nötige Prüfung abgelegt hat. --> und diese Prüfung natürlich auch (recht teuer) bezahlt.

 

Wie gesagt das sind MEINE Erfahrungen aus dem WT - daher habe ich mich für eine Kampfkunst in einem e.V. (und nicht in einer GmbH oder GbR) entschieden der solche Reglementierungen nicht hat.

GuteKKFeh  28.02.2017, 18:40

Selbstverständlich muss man ERST laufen lernen, bevor man rennt. Selbstverständlich baut ein sinnvolles Lernen darauf auf, was bisher gelernt wurde. DAS ist der Sinn von Graduierungen. Erst das Abbi, dann das Studium, erst das Studium, dann die Professur, erst das Handwerk, dann die Meisterschaft des Handwerks. 

Von weiteren Trainingsinhalten wirst Du nicht ausgeschlossen, sondern "sinnvoller Weise" auf jene Trainingsinhalte verwiesen, die Du "jetzt" zu lernen hast. Für alles Tun, für alles, was es in einer KK zu lernen gibt, benötigt Du die dafür notwendige Grundlage. Ohne diese Grundlage, zerbröselt das, was darauf aufbaut.

Die GuteKKFeh

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Apokailypse  28.02.2017, 18:47

Es geht hier nicht um Grundlagen. Natürlich braucht man Grundlagen um darauf aufbauen zu können. Wenn ich aber in einer WT einheit etwas gezeigt bekomme und ich die Frage stelle, wie man sich dagegen verzeidigt..... und dann die Antwort lautet "Das kann ich dir erst sagen, wenn du die Grundlagenprüfung abgelegt hast...... dann finde ich das bedenklich. ich finde schon, dass man auch einem Anfänger das zeigen kann, auch wenn es noch Übung bedarf um es zu beherrschen. Nicht mehr und nicht weniger.

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GuteKKFeh  01.03.2017, 14:44
@Apokailypse

Wenn das Wörtchen Wenn nicht wär.... Nur, das sagte so keiner.

Ich weiß natürlich nicht, welche Frage sie gestellt haben. Es gibt sicherlich Zusammenhänge, die man erst dann klären kann, wenn bestimmte Voraussetzungen dazu vorliegen. Der Unterricht im Wing Tsun, nicht nur in der EWTO,  ist so aufgebaut, dass man in jeder Phase der Ausbildung auch praktisch damit etwas anfangen kann. Es wäre durchaus möglich, mit dem Wissen UND Können eines 5. Schülergrades der Mehrzahl üblicher Angriffe erfolgreich zu begegnen. Und die Frage: Was mache ich wenn... ist auch für einen 2. SG mit dessen Möglichkeiten zu beantworten. Aber richtig ist natürlich, dass "höhere" Techniken erst dann behandelt werden können, wenn die dafür notwendigen Grundlagen gelernt wurden. Das ist im Wing Tsun nicht anders, als im Judo, Karate oder sonst wo.

Die GuteKKFeh

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Wing Tsun ist klasse. Leider gibt es auch schwarze Schafe, unter den SiFu's.   

mrssnonmy1223 
Fragesteller
 27.02.2017, 00:31

Vielen dank ...

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Es kommt auf die Schule an. Es gibt durchaus Schulen, bei denen ich dir vom Training abraten würde. Manche Trainieren einfach nur strikt nach "Lehrplan", und gehen nicht auf die Bedürfnisse des Schülers ein. Dagegen gibt es jedoch auch sehr gute Schulen. Ich kenne es so, dass der Lehrer sich erst einmal mit dem neuen Schüler unterhält und dann die Übungen die er braucht gegebenenfalls auch mal macht bevor es programmmäßig dran wäre. Theoretisch kannst du ab dem 6. SG einen Übungsleiter Lehrgang besuchen, und dann mit unterrichten. Eigene Gruppn bekommst du, jeh nach Schule aber erst ab 12. SG oder 1. HG. Eine eigene Schule geht erst ab dem 12. SG, wobei ich dafür nur ein Beispiel aus dem Ausland kenne. Meiner Erfahrung nach ist man mit dem 12. SG sehr gut auf Notsituationen vorbereitet. Falls du speziell Probleme mit gewissen Situationen hast, z.B. Messerangriffe, jemanden ohne ihn zu verletzen abführen oder Nothilfe, sprich mit dem Lehrer am besten schon im ersten Gespräch drüber. Dann siehst du, ob er auf sowas eingeht oder nicht. Wenn nicht, dann such dir was anderes...