Warum kommt die EWTO oft so negativ an?

8 Antworten

Ich habe dort 9 Jahre trainiert, habe dort auch  meinen Übungsleiter gemacht und den 1. Lehrergrad. Anschließend habe ich 4,5 Jahre in einer freien Schule Wing Tsun trainiert. Da ich diesen Vergleich habe, erlaube ich mir ein Urteil.

In der EWTO wurde niemals, solange ich dort trainierte, die Techniken auf schnelle Schläge ausprobiert. Ein schneller Schlag bedeutet, dass man nicht stundenlang am ausgestreckten Schlagarm des Gegners ChiSao machen kann... denn der Schlagarm wird normalerweise in derselben Geschwindigkeit wieder zurückgezogen, wie geschlagen wird. Das ist eine Bewegung.

Das Problem fiel mir schon in der EWTO-Schule auf (obwohl es keine offizielle Übung war) und ich hatte keine Lösung. Daher fragte ich meinen Sifu, zum damaligen Zeitpunkt 4.Lehrergrad. Seine Antwort lautete: "Trainieren!" Aber er sagt nicht, was. 

Heute kenne ich die Lösung: Schrittarbeit + im ChiSao nicht die kompletten Bewegungen aus der SiuNimTao, sondern nur notwendige Teile davon, sowie alle Bewgungen rund ausführen. 

Die notwendige Schrittarbeit der Holzpuppenform erlernte man (zumindest bis 2012) bis zum 4.Lehrergrad, also unerreichbar für den normalen Schüler, denn das bedeutet viel Geld (mein 1.LG hat ca 1000,- € gekostet) und ca 15-20 Jahre Geduld, bis man  ANFANGEN darf, das zu lernen.

Ich glaube, normal schlagen und sofort wieder Deckung haben, das wird dort noch immer nicht gelehrt. Vor allem, Wing Tsun lebt von Bewegung, viel, viel laufen. Ein Kampf ist nichts Statisches.

Die BiuTze wird erst nach dem 1.Lehrergrad gelehrt, bei der EWTO. Sie zeigt, wie flexibel der Wing Tsun Kämpfer aggieren soll. Und was macht Herr Kernspecht? Er erfindet neue "Programme" um die Beweglichkeit der Schüler zu steigern, statt seine Schüler einfach den frühen Zugang (direkt nach der ChamKiu) zur Biu Tze zu gewähren. 

All die tollen neuen Programme des Herrn Kernspecht lenken die Schüler vom Wesentlichen ab, vom Kämpfen. Die Bewegungen der Formen sind dazu da, sie anzuwenden. Nur dann haben sie einen Sinn. Aber Herrn Kernspecht fällt soviel ein, um seine Schüler davon abzuhalten. Ihm ist es viel wichtiger, dass seine Schüler die einzelnen Formen in überteuerten "höheren Graden" kaufen, statt seine Trainer reell von begeisterten guten und treuen Schülern leben zu lassen.

Wing Tsun funktioniert durchaus, aber bei der EWTO wird man es niemals erlernen, weil Schülern viel zu viel Wichtiges Jahrzehnte vorenthalten wird.

Es ist der EWTO wichtiger, eine große "Family" zu sein, Geborgenheit zu vermitteln, falsche Selbstsicherheit zu vermitteln, als das Kämpfen zu vermitteln.

So habe ich es persönlich erlebt.

Alles nette Leute und viel zu nette Gegner, die immer langsam und abgesprochen angriffen. Es ist richtig, langsam zu üben - aber später muss es schneller und realer werden. Bei mir war das "Später" auch nach 9 Jahren noch nicht erreicht.

Bei weiteren Fragen, gerne PN.

Ich war auch bis zur bestandenen 4SG in einer EWTO Schule. Für die 5SG habe ich keine Urkunde etc... erhalten, also nicht bestanden???

Die Prüfungen an sich waren immer sehr einfach gehalten und hatten nicht viel mit Selbstverteidigung zu tun. Ich und viele andere Personen, die relativ schnell aus dieser EWTO ausgestiegen sind, sind nach wie vor der Meinung, dass es dort mehr ums Geld, die Macht und die Selbstdarstellung des Sifu’s als um das Beibringen einer effektiven Selbstverteidigung ging.

Ich habe mittlerweile in anderen u.a. auch echten (!) Kampfsportarten, die von Profis geleitet werden, Erfahrungen gesammelt, zwar noch nicht so oft zum Training gewesen, bleibe jedoch sehr gerne weiter dabei.

Schon von Anfang an wird beim Aufwärmtraining bei den Profis eine sehr gute Kondition und Schnelligkeit trainiert. Falls man was nicht schafft, wird man nicht ausgelacht oder gemobbt.

Fazit aus meiner Erfahrung bei der EWTO vs. echter Kampfsport aus den letzten 3 Jahren: sucht Euch, am besten bekannte Profikampfsportler, die ein Training leiten.

Monatlicher Preis für verschiedene echte (!) Kampfsportarten bei den Profis, wo man je nach Kurs täglich hingehen kann, ist oft günstiger als bei der EWTO und die Effektivität viel besser!

DieSonne8888  22.11.2020, 16:34

Schade, dass man nur in den USA Sammelklagen zulässt...

Ich gehe gegen eine EWTO Schule in NRW gerichtlich vor.

Eigentlich müsste ich noch zusätzlich vor dem Oberlandesgericht Hamm erwähnen, dass das was mir bei der EWTO versprochen wurde, nicht eingehalten wurde. Man zahlt Geld für etwas, was nicht eingehalten wurde...

In den Verträgen stand auch nichts über die weiteren Zahlungen für jede lächerliche, einfache Prüfung, geschweige denn über die Höhe der Geldbeträge für diese Prüfung oder einen Versicherungsschutz...

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Ich war 7 Jahre bei der EWTO...und habe ähnliches erlebt wie z.b Shiranam.

Fakt ist...wenn du Dir allein mal die Legende zu Gemüte führst....Yim Wing Tsun..lehrte es in etwa 3 Jahren.

Oder Bruce Lee...lehrte 5 Jahre bei Yip Man und Wong Shun Leung.

Wieso...war Leung Ting noch jung...und nicht schon Minimum 50 Jahre...als er "angeblich" alles konnte?

Ich habe meinen Sifu nach etwa 5 Jahren mal gefragt..warum wir nichts an der Holzpuppe gezeigt bekommen...da meinte dieser nur...das er das schon gerne machen würde... aber um das zu verstehen.

Müsse man Minimum schon 10-15 Jahre dabei sein...

Heute weiß ich..das ich einfach auf ein raffiniertes System herein gefallen bin...das mich zahlen lies..und andere mit einem Minimum an Aufwand verdienen lies.

Jedoch...ich habe das alles freiwillig getan...und habe halt lange nicht hinterfragt.

Wenn man wirklich echtes Ving Tsun lernen mag..so wie es z.b Bruce Lee gezeigt bekommen hat...sollte man sich eine Schule von Philipp Bayer Ving Tsun suchen.

Dort zahlt man nur einen Monatsbeitrag...und bekommt alles ohne Geheimnisse gezeigt ohne wenn und aber.

Ich durfte mir nach 4 Wochen dort eine Holzpuppe zulegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

@ GutekkFeh

Und da gehts schon wieder los... die EWTO-Diffamierungsmaschine....
Ich fasse mal zusammen:
Wenn jemand die EWTO kritisiert, dann....
a) muß es ein Ex-Mitglied sein,
b) geht es immer um Konkurrenz,
c) ist Neid im Spiel,
d) hat man selbst als Meister nichts verstanden,
e) ist nicht auf dem aktuellen Stand schon nach einem Tag,
f) entspricht nichts der Wahrheit, Kritiker haben alles nur erfunden. 

Das ist so ein bisschen das Pipi-Langstrumpf-Spiel "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt".
Daß an der Kritik hunderter Ex-Mitglieder etwas dran sein könnte, das kommt erst gar nicht in den Sinn. 

Allein das Wort "Mitbewerber" zeigt die ganze Arroganz des Ladens und vieler seiner Mitglieder, denn das ist abwertend gemeint. Damit möchte man ausdrücken, daß man die Konkurrenz als solche nicht anerkennt und sich in einer überlegenen Position sieht. Wie die Realtiät aussieht, das ist natürlich eine ganz andere Sache. 

Daß dahinter wenig steckt, kann ich als langjähriges Mitglied im hohen TG-Bereich bestätigen. Immerhin gehörte ich zu den sogenannten "Insidern" und war Mitglied spezieller Kleingruppen unter der Leitung sehr bekannter Größen innerhalb der EWTO, denen man angeblich die "Secrets" zeigte, die normalen Schülern und TG vorenthalten blieb. 

Unglaublich:
Uns wurde streng verboten die in der Kleingruppe korrigierten Techniken außerhalb der Gruppe zu zeigen, denn für den normalen Konsumenten blieb nur das abgespeckte Programm. 

Und bevor gleich wieder die Laier losgeht, "heute ist alles anders und du kennst die modernen Programme nicht":

Doch, ich kenne die aktuellen Programme und auch das "iWT", ja ich weiß sogar, was KRK letztes Wochenende mit den HGs geübt hat, aber das ist an sich für mich uninteressant, denn es ist nur kalter Kaffee, der einfach nur neu verpackt wurde. 

Beispiel: Wenn mein Kollege sein "Ziehen und Schubsen" demonstrieren möchte, mit dem KRK in letzter Zeit gerne spielt, dann zeige ich ihm das genüßlich an der Holzpuppe, denn dort gibt es dieses Prinzip schon ewig als "Push - Pull".

Nun aber zur Kritik:

1)  Fragwürdige Transparenz. Dem potentiellen Mitglied wird nicht vorab gesagt, was da an Kosten und Voraussetzungen folgen wird, damit er die Programme lernen und üben darf. EWTO-Jünglinge bestreiten das immer wieder, aber noch keiner wollte öffentlich die Frage beantworten, was die Programme für Langstock und Doppelmesser kosten....

2) Sehr, sehr teure Programme, die nach oben hin immer kostspieliger werden. Auch hier herrscht mangelnde Trasparenz. 

3) Ewig lang gestreckte Programme mit immer neuen Übungen und Ergänzungen. Der Schüler wird praktisch nie das gesamte Curriculum absolvieren können. Selbst als Profi, der den ganzen Tag damit arbeitet und sehr viel Zeit investiert, erweist sich dies als äußerst schwierig. 

4) Es wird ein sehr fragwürdiges und aggressives Marketing betrieben. Man scheut sich auch nicht davor andere Meister zu diskreditieren und ehemalige Mitglieder können auch davon ein Lied singen, z.B. Emin B.

5) Mangelnde Transparenz in Hinblick auf "Studium" und sogenannte "Forschungsergebnisse". Der Chef des Verbandes beruft sich auf Wissenschaftlichkeit, doch keines seiner "Studien" sind der Öffentlichkeit zugänglich. Ebenso wurde noch keine Bachelor-, Magister- oder gar Doktor-Arbeit veröffentlicht. Das ist in der Wissenschaft ein sehr ungewöhnliches Verhalten, denn normalerweise müssen bis auf wenige Ausnahmen die Arbeiten für jedermann zugänglich sein.  Man wird immer nur schwammig auf "neueste Forschungsergebnisse " verwiesen ohne die Möglichkeit zur Einsicht der "Forschungsergebnisse". 

6) Das Schlimmste kommt zum Schluß: Teils fragwürdige Programme, die sehr unrealistisch sind oder ein schlechtes Kampfverhalten fördern. Bei einigen Programmen wird in Positionen geübt, die man eigentlich vermeiden sollte. Dadurch gewöhnt man sich ein Verhalten an, das diametral zum WT steht. 

Wenn der Chef des Ladens sich vom Dogma der Zentrallinie trennt, die er übrigens nicht ganz richtig erklärt obwohl er die Lösung in seinen eigenen Büchern indirekt beschrieben hat, dann löst er sich gleichzeitig vom Kern des WT. WT ohne Zentrallinienkonzept (wenn richtig verstanden) ist kein WT!

Es gibt noch viele weitere Kritkpunkte, die ich später noch erläutern werde falls Interesse besteht. 

Ja vielen Dank schon einmal für die Antworten bisher. Was ich eben oft gelesen habe ist dass die Leute sich beschweren dass man gewisse Techniken erst spät lernt wie z.b. die Holzpuppe im Techniker Grad oder andere Techniken wie die dritte Form und so weiter.

Allerdings muss ich dazu sagen das die dritte Form z.b. sehr gefährlich ist von den Techniken her und das auch nichts bringt einfach nur Form für Form zu lernen ohne dass man die anderen Sachen schon kann ich denke das Problem ist einfach dass die Leute teilweise viel zu ungeduldig sind und sofort die coolen Sachen lernen wollen aber das ist doch in anderen Kampfsportarten ganz genauso da fängt man auch bei Null an und muss erst mal die Basics wirklich drauf haben um überhaupt Weiterlernen zu können ich kann ja auch schließlich nicht in der Mathematik mit Integration anfangen wenn ich noch nicht mal die Grundrechenarten beherrsche :D

Shiranam  19.09.2017, 19:54

Es geht im Wing Tsun nicht darum, "coole Sachen" lernen zu wollen. Es geht ums kämpfen lernen - und nicht ums Programme lernen.

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Lunatus  02.10.2017, 00:01

Ich weiß, daß mit der Biu Tze ist so ein Mythos ähnlich der Holzpuppe, aber nichts desto trotz Blödsinn. 

Eine Form ist nur eine Form - mehr nicht. Damit alleine kann man nicht viel anfangen

Jede Schlagtechnik kann gefährlich sein, z.B. Fauststoß auf den Hals oder Fingerstich in die Augen (SNT!). Insofern ist die Mär von der "tödlichen Biu Tze" eine gute Geldmaschine, denn Dank einer gewissen Geheimniskrämerei werden Begehrlichkeiten geweckt. 

Es ist sehr wichtig die Formen so früh wie möglich mit kompetenter Hilfe zu erlernen, immer vorausgesetzt die vorhergehenden Formen werden gut ausgeführt. 

Das Besondere an der Biu Tze sind nicht irgendwelche "Todestechniken", denn die gibt's auch in anderen Formen auch, sondern die Art und Weise wie Beweglichkeit und Koordination des Körpers gefördert werden. Das macht den Unterschied!

Im Idealfall übt man die BT schon eine ganze Zeit bevor die entsprechenden Sektionen dran sind, denn bis der Körper die Bewegungen geschmeidig ausführen kann, benötigt man schon eine gewisse Zeit. 

Allerdings dauert das gewiß nicht so lange wie man es gerne den Leuten Glauben machen will. Wenn ein Lehrer den echten Willen hat sein Wissen weiterzugeben und der Schüler ein Minimum an Begabung mitbringt, dann sollte es maximal 1 Jahr dauern bis die Form schon ansprechend aussieht. 

Bitte nicht falsch verstehen:

Perfekt ist man dann noch lange nicht! Es heißt, ständig zu üben und am Ball zu bleiben. Ich selber trainiere WT seit knapp 25 Jahren und lerne bei jeder Form noch ständig dazu.

Der Grund liegt darin, daß mit steigender Fertigkeit man in immer tiefere Schichten des Körpers vordringt. Es gibt feinste Nuancen, die man erst nach Jahren spürt, die aber am Ende den Unterschied ausmachen. Nach vielen Jahren harter Arbeit sieht dann alles scheinbar leicht aus, doch das ist es nicht. 

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