Wie viel bewegt ihr euer Pferd im der Woche?
Habe vor mir in ferner Zukunft mal ein Pferd zu kaufen, daher informiere ich mich zurzeit gründlich.
Deshalb interessiert mich, wie oft und wie viel ihr euer Pferd bewegt. Natürlich habe und werde ich mich noch bei Fachleuten/ in Fachbüchern darüber informieren. Trotzdem interessiert mich, was andere Pferdehalter so machen.
Bewegt ihr es täglich?
Wie oft reitet ihr?
Wie oft macht ihr gezieltes Training (Dressur, Springen,... je nachdem welchen Schwerpunkt ihr euch gesetzt habt)?
Longiert ihr es an den Tagen, an denen ihr nicht reitet?
Wie oft macht ihr Ausritte?
Lasst ihr euer Pferd auch mal selber in der Halle rumrennen (unter eurer Aufsicht natürlich)?
Beschreibt doch gerne mal eine Woche mit eurem Pferd (nur wann und wie viel es bewegt wird) 😊
Ihr solltet evtl auch sagen, ob euer Pferd in einem Offenstall, einer Box, .... steht
10 Antworten
Als erstes mal muss die Haltung passen. Freie Bewegung ist durch geführte nicht zu ersetzen. Selbst mit dem längsten Koppelgang ist eine Boxenhaltung immer mit mehreren Stunden Stehen am Stück verbunden, wofür Pferde nicht "gemacht" sind.
Pferde können gut ohne die Arbeit mit dem Menschen leben. Dass sie sich nutzen lassen und das auch noch recht freundlich, ist halt das, was sie zu so beliebten Tieren machen. Und wenn wir sie nutzen möchten, müssen wir sie dafür trainieren. Ist unser Nutzen nur, ihnen beim Herdenleben zuzusehen und uns daran zu erfreuen, so brauchen wir sie nicht weiter trainieren. Ist unsere Nutzung Holz rücken oder Leistungssport, geht das natürlich nicht ohne Training.
Ich arbeite nur regelmäßig, wenn ich etwas vor habe wie Tagesritte, Kurse oder so oder wenn sie krank oder verletzt sind oder waren und ich ihnen quasi Krankengmnastik oder Reha-Training angedeihen lasse. Ich bekomme aber zunehmend mit, dass kaum mehr jemand im Reitunterricht lernt, wie man ein Pferd aufbaut, wenn es nicht gesund ist und immer mehr Pferde müssen so lange stehen, dass sie richtige Schwierigkeiten haben, wieder fit zu werden. Gut ist da, wenn sie wenigstens in der Herde herum tapsen dürfen und nicht auch noch wochenlang in einer Krankenbox sein müssen.
WAS ich im Training mache, entscheide ich nach meiner und des Pferdes Fitness. Ich fahre bis auf ein, zwei Tage pro Woche (wenn ich zu spät aus der Arbeit komme z. B.) täglich hin, sehe mir meine Pferde an, wie es ihnen geht, fühle in mich hinein und dann entscheide ich: reiten Halle, Platz, Gelände, Trailplatz, frei in der Halle (in vielen Hallen gar nicht erlaubt und vielfach nicht möglich, weil andere drin reiten wollen) z. B. Freispringen oder im Roundpen die Balance auf der Kreisbahn schulen, Trailaufgabe in der Halle, Hängertraining, Longe, Doppellonge, Langzügel, Koordinationsschulung an der Hand, Hangbahntraining, ... ist etwa die Hälfte der Dinge, die mir so zur Auswahl stehen.
Also erstmal sollte dein Pferd genug freie Bewegung haben, nicht nur so 1-2 Stunden, sondern wirklich viel.
Meiner ist ein 1,83m großer 10 Jähriger Westfalen Wallach.
Momentan hat er 4x die Woche Dressurberitt 1x Longe 1x ausreiten (2 Std.) 1x frei.
Bei und schwankt das allerdings immer etwas, im Sommer gehe ich auch gerne 2-3x ausreiten und wir machen dafür weniger Training.
Wenn er etwas fest ist gibt es z.B einen Tag Longe mehr etc. aber auch da variieren. Mal mit Stangen, mal Doppellonge etc.
Immer nach den Bedürfnissen des Pferdes gehen, man lernt sein Pferd relativ schnell kennen und merkt was ihm gut tun und/oder Spaß macht.
Es ist natürlich auch ein Unterschied ob du Freizeitreiter bist oder für Turniere etc. trainierst :)
Wie viel bewegt ihr euer Pferd im (sic) der Woche?
Die Frage muss eher lauten, wieviel Bewegung das Pferd jeden (!) Tag hat. Pferde sollten täglich mindestens 2-3 Stunden Bewegung haben, entweder in Form von Weidegang, Ausritten oder Trainingseinheiten. Eine ausgewogene Kombination aus körperlicher Bewegung, mentaler Stimulation und Sozialkontakt ist extrem wichtig. Klar, es kommt auf's Alter, die Rasse, Fitnesslevel usw. an, aber das ist essentiel und eben tiergerecht.
Pferde sind bekannt dafür, einen eigenen Kopf zu haben :-) daher ja, da geb ich dir recht, je nach ihrer Vergangenheit und dabei unbewusst anerzogenen Bequemlichkeit, geniessen manche auch nur das Rumstehen auf der Koppel. Daher braucht's vom Halter oder eigenen Artgenossen auch gewisse Motivation. Daher meine Bemerkung zu "Kombination". Aber immerhin bestehen dann die Möglichkeiten auf der Koppel ... zum Wohl dieser schönen Tiere.
Also ich habe "nur " eine Reitbeteiligung und kann deswegen nur aus dieser Sicht dazu beitragen.
Su solltest aber auch erstmal wissen, dass jedes Pferd einen individuellen Trainingsprogramm benötigt und jedes Pferd unterschiedlich viel bewegt werden muss. Man muss sich immer dem Alter, der Rasse, möglichen Krankheiten und dem Trainingsstand des Pferdes richten.
Meine Reitbeteiligung wird 5-6 mal in der Woche bewegt. Und ich mache mit ihm im Moment 1 mal in der Woche Bodenarbeit. Ausgeritten wird meistens im Sommer. Reitunterricht bekomme ich 1 mal in der Woche und reiten insgesamt 2 mal in der Woche. Er wird Western geritten und so richtet sich auch das Training. Er steht in einem Offenstall.
Mein Pferd steht im Offenstall.
Wie oft ich aktiv was mit ihm mache, kommt auf Zeit, Laune, Motivation, Ziele an. Von täglich bis 2/3 mal die Woche ist da alles dabei.
Ich mache ein vielfältiges Programm, von klassischer Handarbeit über Langzügel, Longe, Gymnastizierung auf dem Platz, kurze und lange Ausritte,...
Wenn ich auf was bestimmtes hin arbeite, dann passe ich das Training entsprechend an, ansonsten nach Bauchgefühl und Auge.
Wobei man ergänzen muss: Es gibt auch unter Pferden nicht selten „Couchpotatoes“, die sich selbst bei ganztägigem Koppelgang kaum bewegen und von sich aus nie auf die in der Natur selbstverständlichen 20 -40 km am Tag kämen. Von Galopp, der die riesige Lunge und den Kreislauf regelmäßig fordern sollte, ganz zu schweigen….