Unterhals beim Pferd wegtrainieren?

5 Antworten

ohne foto kann man mal wieder überhaupt nichts sagen.

weder kenne ich die anatomischen voraussetzungen des pferdes, noch kann man ohne foto beurteilen, wie und wo sich unterhals aufgebaut hat oder ob er nicht schon von natur aus vorhanden ist.

rückenmuskeln beim pferd sind nicht so wichtig, da sie sowieso nur periphär der tragemuskulatur zugeordnet werden. wichtig ist, an der tragemuskulatur zu arbeiten. vorwiegend hinterhand.

die rückenmuskulatur kann momentan sowieso nicht aufgebaut werden. mit starkem unterhals haben sich zwingend die haltebänder der oberhalsmuskulatur und die muskulatur selber verkürzt. und diese muskulatur  und die bänder sind direkt für die haltung der wirbelsäule, die elastizität des rückens und der nierenpartie und damit auch für das gleichgewicht des pferdes in der bewegung verantwortlich.

am einfachsten ist es, das pferd die dehnungsarbeit selber machen zu lassen. das geht auch am schnellsten (etwa 1 jahr vorraussichtlich) und ist für das pferd am schonendsten.

das pferd wird ausschliesslich am boden gefüttert und getränkt. selbsttränke abstellen, trinkwanne auf dem boden, wenn das heu aus dem netz gefüttert werden soll, ist eine netzbespannung an einer wand in bodennähe empfehlenswert. bei einer maschengrösse von 3cm besteht keine gefahr, dass das pferd sich darin verfängt.

da pferde dauerfresser sind, ist das pferd gezwungen, etwa 12 stunden täglich was gegen seinen unterhals zu tun. nach etwa einem halben jahr kann man dann damit beginnen, wieder anzutrainieren.

da ihr beiden scheinbar allein an dem pferd herumdoktorn wollt und keinen trainer zur hand habt, ist in der zeit zeit genug, einen kompetenten trainer zu suchen und einen longenkurs bei babette teschen zu buchen.

longieren heisst ja gymnastizieren und nicht in der mitte eines kreises herumzustehen und das pferd zu zentrifugieren. an die sich verändernden körpervoraussetzungen muss dann nach und nach die huf- und die zahnbearbeitung angepasst werden. auch der sattel wird dann nicht mehr passen. und zwischendurch während der muskelumbildung wird das pferd schrecklich aussehen, auch verspannt sein, gangunlustig sein und vermutlich sogar schmerzen haben. entsprechend rücksicht muss mit dem arbeitspensum genommen werden. 

tipp: gute wanderschuhe kaufen und viel mit dem pferd spazieren gehen. gehen. nicht tröddeln und schlendern, sondern zügig gehen. 

und bitte noch ein foto posten, damit man sich das tier überhaupt mal vorstellen kann. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
jana28052018 
Fragesteller
 21.09.2018, 05:05

Danke für die Antwort.
Ich bekomme jede bis alle 2 Wochen Unterricht

0

Zuerst mal - sucht euch einen ordentlichen Trainer und nehmt öfter als alle 2 Wochen Unterricht.

Dann weg mit den Ausbindern, her mit einem Longenkurs und variiert zwischen Stangenarbeit, Cavalettitraining, Geländespaziergängen (bergauf/bergab, ruhig mal richtig klettern lassen) und viel lösender Arbeit - heißt viele Übergänge, frisches vorwärtsreiten, immer wieder Zügel-aus-der-Hand-kauen lassen, usw.

Der Besitzerin (und dir gerne auch) rate ich zu Sitzlongen - wenn das Pferd bei ihr permanent den Rücken wegdrückt dann läuft da was gewaltig schief und da kann man am Pferd so viel rumdoktern wie man will, wenn der Reiter sich nicht weiterbildet werdet ihr das Problem nie los.

Das bitte alles unter fachkundiger Anleitung, dann kriegt ihr das mittelfristig in den Griff. Da allerdings alleine rum zu fummeln ist Quatsch und ein RL der euch empfiehlt nur über Ausbinder zu arbeiten hilft euch da sicherlich auch nicht weiter. Ist vll. nicht die Antwort die du haben wolltest aber nun mal leider wahr...

jana28052018 
Fragesteller
 21.09.2018, 16:34

Ich selbst mache garnichts mit Ausbindern, weder reiten, noch logieren. Meine Reitlehrerin kann leider nicht so oft & es wäre auf Dauer auch leider zu teuer für mich

1

Es geht nicht darum den Unterhals loszuwerden.

Es ist ein Symptom dafür, dass das Pferd nicht über den Rücken läuft -ev. nie.

Heisst ihr solltet einen Profi beiziehen der logieren und reiten überprüft und euch hilft richtig zu trainieren.

Das Pferd läuft ganz klar NICHT in Anlehnung, wenn sich ein Unterhals heraus gebildet hat! Das Pendant hierzu heißt Oberlinie und die kommt durch korrektes Reiten u. auch korrekte Bodenarbeit.

Weder zieht man den Hals nach oben, noch rollt man das Pferd ein.

Longieren mit Körperband kann dem Pferd zB helfen, den Hals fallen zu lassen. Genauso wichtig wie Dehnungshaltung ist der Muskelaufbau, denn wenn das Pferd den Rücken nicht aufwölben kann, latscht es gnadenlos auf der Vorhand. In deinem Fall noch schlimmer, es drückt den Rücken weg u. somit den Unterhals heraus.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
2AlexH2  20.09.2018, 19:57

Genau!

0
pony  20.09.2018, 22:03
@2AlexH2

körperband erfordert einen trainer mit anatomiekenntnissen. bitte nicht "einfach ausprobieren".

0
jana28052018 
Fragesteller
 21.09.2018, 05:08

Sie läuft in Anlehnung! Sie wurde nur fast ein Jahr lang von der Besitzerin mehr Mals die Woche geritten, wo sie nie in Anlehnung gelaufen ist.
Mittlerweile,unter mir, läuft sie vernünftig. Es war am Anfang natürlich noch ziemlich schwer für sie ,durch die fehlenden Muskeln ,aber mittlerweile macht sie das gut

0
Urlewas  21.09.2018, 12:42

Das kann man so einfach aber nun auch nicht sagen, finde ich. Ich habe jetzt schon das zweite Pferd mit fürchterlichem Unterhals kennengelernt, welches diesen definitiv nicht vom Reiten haben kann, weil kaum mal jemand drauf gesessen ist.

In beiden Fällen sind die Tiere ständig in „Hab-acht-Stellung“ ihren Artgenossen gegenüber, was sie dazu veranlasst, ständig angespannt den Kopf hochzuhalten, wenn sie irgendetwas hören. Da ist meiner Vermutung nach eher etwas mit dem Sozialverhalten schief gelaufen. Beide Pferde stehen in Herden in Offenstallhaltung; ich weiß aber nicht, wie sie aufgewachsen sind.

0

Korrektes Reiten und Longieren.