Wie langsamer wird mein Auto mit 4 Personen statt mit 2?

8 Antworten

Beschleunigung wirst Du spürbar verlieren, Höchstgeschwindigkeit kaum, denn die Fahrzeugmasse ist hinsichtlich der maximal erreichbaren Geschwindigkeit kaum relevant. Das erkennt man auch sehr schön, wenn der exakt gleiche Motor in verschiedenen Fahrzeugen verbaut wurde, zum Beispiel BMW 120i E87 und 520i E60. Der BMW 5er ist laut Werksangaben 170 kg schwerer als der BMW 1er, läuft aber mit 224 km/h exakt gleich schnell. Allerdings ist die Beschleunigung schlechter (8,7 statt 7,7 Sekunden auf 100 km/h). 

Mit 4 Leuten ist die Reibung gegenüber 2 Leute höher. Deswegen wirst wahrscheinlich weniger Top-speed erreichen.

Beschleunigung wird ebenfalls schlechter, da mehr Masse bewegt werden muss. Kurvenverhalten ebenfalls etwas schlechter, mehr Masse ist auch hier Schuld.

Einzig der Bremsweg bleibt nahezu gleich - das ist das wichtigste.

Grüße, ----->

Woher ich das weiß:Hobby – Technik, Fahrverhalten, Reparatur
Edlace  28.06.2017, 14:35

der bremsweg verändert sich natürlich auch, genau so wie sich die Beschleunigung ändert. Er muss ja jetzt auch mehr Masse zum stehen bekommen.

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PoisonArrow  28.06.2017, 14:38
@Edlace

Falsch.

Die erhöhte Reibung wirkt fast identisch auf den Bremsweg wie das Mehr an Masse.

Wurde vor einiger Zeit sogar im TV gezeigt. Identische Autos, eines nur mit Fahrer, das andere vollgepackt bis an die max.-Grenze.

Beide aus Tempo 100 an einer Linie Vollbremsung gemacht - standen exakt nebeneinander, keine 20 cm auseinander.

Hättste nicht gedacht, was?

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Edlace  28.06.2017, 14:49
@PoisonArrow

Not bad, aber wenn man mal genau drüber nachdenkt, ergibt das tatsächlich Sinn.

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PoisonArrow  28.06.2017, 14:55
@Edlace

ich habe ebenfalls "große Augen" gemacht - aber es war eine seriöse Sendung, und man konnte auch sehen wie die Autos zuvor auf dem Parcours gefahren sind. Das schwerere ist dann auch in den Kurven viel weiter nach außen gedriftet, das leichtere war viel schneller unterwegs. Ja, ja, kennt man.

Dann kam das Bremsmanöver .... oO ups, achso...

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checkpointarea  28.06.2017, 15:31
@PoisonArrow

Ist natürlich Krampf, wie jeder einzelne ausführlichere Testbericht einer Autofachzeitschrift verdeutlicht. Am Beispiel eines älteren Audi S4 (weil mir der Test gerade vorliegt) verdeutlicht: Aus 100 km/h benötigt er leer 39 Meter, beladen sind es 41 Meter. Es ist eigentlich völlig logisch, dass mehr Masse auch ein Mehr an Bremsweg verursacht. 

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Vando  28.06.2017, 17:53
@PoisonArrow

Da hab ich ein Gegenbeispiel. Die Formel 1 Fahrer haben nach dem Tankverbot in der F1 moniert, dass die Bremswege durch die über 100kg Mehrgewicht spürbar länger wurden.

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PoisonArrow  28.06.2017, 21:17
@Vando

völlig korrekt! - aber kein Gegenbeispiel für Autos, die auf den Straßen bewegt werden, denn die F1 Wagen haben schon seit Jahren kein ABS mehr, welches im Fall einer Vollbremsung - und diese gibt den Wert des kürzesten Bremsweges - aktiv wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Formel-1-Regeln

Grüße, ----->

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checkpointarea  28.06.2017, 23:57
@PoisonArrow

Glauben kann man in der Kirche, hier geht es um Physik, und da gibt es Fakten, sonst nichts. Fakt ist: Mehr Masse hat (bei gleicher Geschwindigkeit) mehr kinetische Energie, und mehr Energie bedeutet, dass es länger dauert, sie abzubremsen. Deswegen sind Pistolenkugeln desto durchdringender, je schneller und / oder schwerer sie sind. Deswegen macht es einen Unterschied, ob man auf der Landstraße beim Unfall als Gegner einen Lkw, oder einen leichteren Pkw trifft. Ich könnte immer so weitermachen. 

Die interessante Frage nun: Weshalb war im (vermutlich wenig fachlich) durchgeführten Test kein Unterschied erkennbar? Vermutung: Die Last war großteils hinten verteilt. Da ein Auto beim Bremsen die Hinterräder entlastet (es sinkt vorne ein), wird Bremsleistung verschenkt. Belastet man die Hinterachse stärker, kann man den Nachteil der höheren Masse mithilfe einer besseren Auflagefläche der Reifen kompensieren. Genau das ist wohl passiert, aber das ändert nichts an den physikalischen Gegebenheiten.  

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Vando  29.06.2017, 00:33
@checkpointarea

Ganz dumm ist der Gedanke ja nicht.

Wenn ein Auto voll beladen ist, erhöht sich im Vergleich zu einem leeren Auto die Normalkraft. Erhöht sich die Normalkraft kann ein Reifen mehr Bremskraft übertragen da Bremskraft gleich Normalkraft mal Reibwert ist.

Bis hierhin ist der prinzipielle Gedanke vollkommen richtig.

Wenn das Auto beladen ist und bremst, dann ist wie du sagtest die Kraft der negativen Beschleunigung größer die in horizontaler Richtung wirkt.

 Das ist das klassische Kräfteparallelogramm.

Was davon nun überwiegt hängt höchstwahrscheinlich von Faktoren ab die mangels Studium wahrscheinlich keiner von uns richtig einschätzen kann (ich denke mal die Durchbiegeeffekte der Lauffläche werden da hinzukommen etc).

Btw: auf diese Art und Weise muss man auch begründen können, dass ein beladenes Auto genauso schnell um eine Kurve fahren könnte, als ein Leeres, da dass auch ein Kräfteparallelogramm ist.

Deswegen muss auch ich die Korrektheit dieses Tests anzweifeln.

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PoisonArrow  29.06.2017, 07:48
@checkpointarea

Kannst Du alles halten wie´n Dachdecker und von links nach rechts und wieder zurück begründen und herleiten - den Test gab es vor ein / zwei Jahren im "normalen" TV, aus der Erinnerung meine ich, es waren zwei Opel Insignia Limousine, die voll + leer gegeneinander antraten.

Im logischen Verständnis spricht so einiges dagegen, das Ergebnis so hinzunehmen, klar. Die höhere Masse schiebt den Wagen nach vorne, Bremsen, Reifen und Bedingungen sind die gleichen wie bei dem anderen Wagen. Kann nicht gehen....

Dass der Bremsweg kaum unterschiedlich ist: Die Last drückt beim Bremsen nicht nur nach vorne, sondern natürlich auch nach unten, der Kontakt Reifen-Straße wird viel stärker, die Bremswirkung ist dadurch höher.

Auch im Internet habe ich mehrere Tests gefunden, wo Autos beladen / unbeladen von 130 km/h auf 0 gebremst wurden.

Da waren auch Ergebnisse von ca. 1 Meter Unterschied dabei.

Der TV Test war mit Tempo 100 durchgeführt, ...

Vielleicht verfälscht in Deinem Verständnis der Begriff "voll beladen" den Wert des Bremsweges, den Du nicht wahrhaben willst.

Wenn man sich bedenkt, dass viele Autos schon bei 500 kg die Obergrenze der max. Zuladung erreicht haben, dann ist das Ergebnis vielleicht greifbarer.

In beiden Fzg. ein Mann (ca. 80 kg), bleiben gut 400 kg Mehrgewicht des einen Fzg.

Diese +/- 400 kg hätten für einen VW Käfer mit seinen vier Trommelbremsen sicherlich eine gravierende Veränderung des Bremsweges bedeutet.

Aber für einen modernen Wagen mit den kräftigen Scheibenbremsen, ABS usw?

Wäre ja mal eine Gelegenheit, die neuzeitlichen Komponenten in die Überlegungen mit einzuflechten..? Schließlich reicht es ja schon, dass die aktuellen Prüfbogen der Fahrschule bei Brems- und Anhalteweg immernoch auf dem Stand eines Käfers sind und die Schüler brav die Verzögerungswerte von Oldies pauken lassen.

Recht hast Du: physikalische Gesetze ändern sich nicht.
Die Technik der Fahrzeuge jedoch schon.

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checkpointarea  29.06.2017, 15:31
@PoisonArrow

Bleibt abschließend zu ergänzen: Technik kann Physik nicht kompensieren, sie kann nur die Auswirkungen eingrenzen. Soll heißen: Tendenziell gesehen wird mehr Masse immer mehr Anhalteweg bewirken, auch wenn es bei kleinen Masseveränderungen anders erscheinen mag. 

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PoisonArrow  29.06.2017, 15:41
@checkpointarea

Austricksen lässt sich die Physik nicht. Ein Apfel fällt von oben nach unten. Mehr Masse ist nur durch mehr Energie zu bewegen oder anzuhalten.

Hin und wieder gibt es dennoch Meldungen, die man nicht für möglich hält. Wie z.B. der Porsche 917, der damals eine sagenhafte Bremsleistung besaß. Auch da hieß es: dass eine Verzögerung jenseits der negativen Erdbeschleunigung nicht möglich sei.

Erreicht hatte Porsche diese aber trotzdem - durch eine spezielle Verzahnung des Reifenprofils.

Die Welt der Wunder....

Grüße, ------>

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Da hier so viel Unsinn geschrieben wurde:

1.) TACHO schafft der Polo schon 202 km/h... real sind das wohl eher max. 195

2.) Der gestiegene Rollwiderstand mit 4 Personen ist vernachlässigbar. Er könnte sogar dadurch kompensiert werden, dass der Wagen etwas tiefer liegt (das reduziert den Luftwiderstand etwas und der mach bei dem Tempo 95% des Widerstands aus).

jbinfo  28.06.2017, 15:10

zu 1. Real sind es 186 KM/h

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Smartass67  28.06.2017, 17:35
@jbinfo

...und mit 4 Personen wird es auf der Ebene real gleich schnell, bergab schneller und bergauf langsamer. ;)

P.S.: Mein Tacho geht in dem Bereich nur 7km/h vor... aber VW hat da schon vor Jahrzehnten immer maßlos übertrieben.

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Vando  28.06.2017, 17:51
@Smartass67

Bergab wird das Auto auch nicht schneller. Aber mit dem bergauf hast du recht.

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Um eine Tonne Gewicht auf einer ebenen Strecke in Bewegung zu halten braucht es die gleiche Kraft wie um 5 kg in die Höhe zu heben.

Das Auto wird nur auf Steigungen langsamer und die Beschleunigung wird insgesamt schlechter. Um welche Beträge sich das handelt, kann ich nicht beurteilen.