Wie gewöhne ich mich schnell ans Fischessen (Ekel vor Fisch und Meersfrüchten überwinden)?
Hallo,
Ich habe die letzten 12 Jahre weder Fisch noch Meeresfrüchte gegessen, weil ich mich davor ekel. Also hauptsächlich vor dem Geruch, den Geschmack habe ich längst vergessen. Jetzt mach ich aber ein Auslandsjahr in Japan und dafür sollte mir Fisch wenigstens neutral schmecken.
Ich habe jetzt schon einen kleinen Tintenfisch probiert und der war eigentlich okay, nur dass ich ihn nicht schlucken konnte und dann kam das Bewusstsein dazu was ich gerade esse und dann habe ich sogar kleine Würgreize bekommen. Thunfisch habe ich auch probiert, der war auf Sushi, jedoch mit soviel Kimchi, dass man ihn nicht geschmeckt hat. Die Konsistenz war aber angenehm. Und ein Lachsfilet habe ich probiert, das hat mir nicht so geschmeckt, aber das Problem ist wohl eher, dass es für mich jedes Mal eine große Überwindung ist zu probieren.
Ich bin aber fest davon überzeugt, dass es das für das Auslandsjahr wert ist. (Ich muss dort sowieso Fisch essen, würde aber auch sicherlich einiges verpassen, täte ich es nicht.)
Welche Tipps habt ihr damit ich mich an Fisch gewöhne, oder ihn sogar mag? Wie gesagt, das größte Problem ist wahrscheinlich das Bewusstsein, dass es Fisch ist. Danke im Voraus.
6 Antworten
Du musst dich nicht zwingen etwas zu essen, was du nicht magst. Auch nicht, wenn du nach Japan gehst.
Japan ist mein absolutes Lieblings Land und ich möchte auch unbedingt mal dorthin, aber ich lebe auch Vegan und würde niemals Fish oder Meeresfrüchte essen.
Es ist ja nicht so, als würdest du da Verhungern, wenn du das nicht isst. Da gibt es noch viele andere Lebensmittel ;-)
Also abgesehen von einer Gastfamilie, ist es schon eine gewisse Herausforderung was veganes hier zu finden. Klar, unmöglich ists nicht, aber es bedarf durchaus einer gewissen Vorbereitung, je nachdem, wo du bist.
Und versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber wie kann Japan dein 'absolutes Lieblings Land' sein, wenn Du noch nie hier warst?
Und @quopix Sei nicht so ein Baby. Iss' Fisch, oder lass es. Solang du kein Problem mit Fleisch hast, brauchste dir auch keine Sorgen zu machen. Das gibts immer als Alternative.
Eben, und für die Gastfamilie ist das insbesondere außerhalb von Städten dann erst recht schwierig (und teuer), nicht nur entsprechend einzukaufen, sondern auch entsprechend zu kochen, denn sie (die Gastfamilie) hat sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch nie mit Vegetarismus (im europäischen Sinne) beschäftigt und würde das ohne Austauschschüler ja auch nicht tun. Mit „Austausch“ oder „Kennenlernen der japanischen Kultur“ hätte das jedenfalls nichts mehr zu tun.... gerade, wo Essen so ein wichtiger Teil der japanischen Kultur ist. Aber zumindest beim FS mache ich mir eigentlich keine Sorgen, denn er/sie fragt ja nach Möglichkeiten, sich eben doch daran zu gewöhnen, und genau diese Einstellung, den grundsätzlichen Willen zum wenigstens ausprobieren, braucht es.
Das ging vor dir schon einigen anderen Austauschschülern so, und ich fürchte, einen richtigen „Trick“ gibt es da nicht. Immer wieder versuchen....
Ich hatte ja nicht nur mit Fisch Probleme, sondern auch mit Misosuppe, Chikuwa, Algen, Umeboshi, Pilze, Bohnen, natürlich Natto, Innereien, rohe Eier, überhaupt die Menge an Reis, ... An manches habe ich mich innerhalb des Austauschjahres gewöhnt, an anderes erst sehr viel später. Letztendlich gibt es wie gesagt keinen Trick, aber drei Dinge, die helfen bzw. sich irgendwann einfach auch von selbst einstellen:
1) Hunger
2) Umdenken: Ekel ist in den meisten Fällen eine Kopfsache; es gibt nur weniges, wovor sich der Mensch natürlicherweise und instinktiv ekelt (z. B. Leichengeruch). Natto finde ich zum Beispiel zwar bis heute nicht so appetitlich wie z. B. Schokolade, aber mittlerweile weiß ich (nicht nur theoretisch, sondern aus Erfahrung), dass es verdammt gesund ist und so manche körperliche Beschwerde zu lindern/heilen vermag, und aufgrund dieses Wissens konnte ich den Ekel überwinden. Wenn du die Dinge, die du zuvor nicht gegessen hast, erstmal halbwegs regelmäßig zu dir nimmst, und du dann vielleicht feststellst, dass zum Beispiel Sodbrennen besser wird, oder Hautprobleme auf wundersame Weise besser werden, oder Stuhlgang besser wird, oder du weniger müde bist oder oder oder, dann wirst du vielleicht auch über die vorher verhassten Lebensmitteln anders denken.
3) Liebe zu Japan: Klingt schnulzig, ist aber so. Ich liebe das Land, und wollte mir das auch damals schon auf überhaupt gar keinen Fall durch übermäßige Probleme mit Essen verderben lassen, dadurch ggü. meinen Gastgebern unhöflich sein, oder mir ein (wichtiges!) Stück der Kultur entgehen lassen, oder ähnliches.
Viel Spaß im Austauschjahr! (Darf ich fragen, mit welcher Orga du fährst?)
Danke erstmal! Bei mir sind es zum Glück nur Fisch und Meersfrüchte, alles andere esse ich. Ich fahre mit GLS. Mit welcher Organisation bist du wann und wohin gefahren?
Coooool! Herzlichen Glückwunsch!!! Ich mag Kōchi, das ist eine richtig entspannte Stadt direkt am Pazifik, und man muss selbst von Ōsaka aus ewig und drei Tage hinfahren, deshalb hat die Stadt so ein „Remote-Feeling“, finde ich. Aber genau das ist meiner Meinung nach der Jackpot, denn wenn du auch später mal nach Japan willst (Uni, Arbeit,...), ist es zunehmend schwieriger, in solche Ecken Japans zu kommen. Deshalb genieße deine Zeit in Kōchi :)
Allerdings hat Kōchi ironischerweise ein sehr berühmtes Fischessen, das sich 鰹の藁焼き nennt. Betrachte es einfach als Wink des Schicksals ;) Bitte probiere es unbedingt aus, alleine die Zubereitungsart ist nämlich ein bisschen spektakulär :-D
Einfach immer wieder probieren. Versuch auch verschiedene Varianten, bis du etwas findest, was dir schmeckt.
Fisch, mit Ausnahme von Kabeljau, sollte eigentlich überhaupt nicht stinken. Ich würde mich auch vor verdorbener Nahrung ekeln.
Versuch doch mal falschen Fisch
https://www.kochwiki.org/wiki/Falscher_Fisch
https://www.ichkoche.at/falsche-forelle-rezept-11018
Naja, sie wird dort aber in einer Gastfamilie wohnen...