Wie baut Pflegebeteiligung Vertrauen zu mir auf?

5 Antworten

Das passiert dann, wenn du das Pferd behandelst wie ein Pferd - und es nicht vermenschlichst. Pferde brauchen Klarheit und Konsequenz. Die von dir aufgestellten Regeln gelten. Und zwar immer. Am schlimmsten ist es, wenn das Pferd einmal etwas darf und einmal nicht. Z.B beim Spazierengehen darf es mal fressen, mal wieder nicht... Sowas kann man mit manchen Pferden machen, wenn sich das Verhältnis eingespielt hat und es genau weiß, was Sache ist. Mit manchen - vornehmlich selbständige Ponys - aber auch gar nicht.

Erwarte bitte keine Wunder und bring genug Zeit und Geduld mit - es dauert Monate oft bis zu 1 Jahr, bis sich ein gutes bzw. klares Verhältnis mit dem Pferd raus kristallisiert hat.

Du kannst so gut wie alles, was du auf einem RP üben kannst, auch draußen machen. Führtraining (Führposition, Anhalten, Losgehen, Rückwärts, Seitwärts...), Fahren vom Boden - vorher natürlich abklären, ob du das darfst und erst mal im geschützten Rahmen auf dem Hof üben - etc.

Gegen dich drücken beim Führen geht gar nicht - sofort für klare Verhältnisse sorgen und ruhig, aber konsequent unterbinden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Urlewas  15.03.2022, 10:35

Wobei, eine kleine Korrektur hätte ich da: es dauert nicht „Monate oder ein Jahr“, um ein „Verhältnis aufzubauen“. Wohl aber vielleicht, um zu lernen, wie man richtig agiert. Und das wird bei manchem im Leben nichts, wenn man so einem kleinen Büfel nichts entgegen zu setzen weiß.
Ich möchte fast was wetten, bei dir oder mir würde es kaum eine halbe Stunde dauern, bis das Pony weiß, wo es hingehört 😏

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An oberster Stelle steht, dass du viel Zeit mit ihm verbringst. Je öfter und länger du da bist, desto mehr könnt ihr beide euch kennenlernen. Fang erst einmal damit an ihn zu putzen und zu streicheln, beobachte ihn dabei, was ihm gefällt und was nicht. Schau ihm in seinem Alltag zu, wie er sich anderen Ponys/Pferden gegenüber verhält, zu anderen Menschen ist, was sein Lieblingsessen ist etc. Wie in einer Beziehung ;)

Bodenarbeit eignet sich auch gut zum Vertrauensaufbau. Das geht auch im Freien. Ich würde das aber mit einem Trainer machen, der Erfahrung darin hat, sonst kann man da auch viel falsch machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd
Ballett1Girl 
Fragesteller
 15.03.2022, 09:06

Ich habe die Besitzerin gefragt sie hat gesagt bei ihm brauche ich keine Angst zu haben etwas falsch zu machen bei Bodenarbeit ich solle aber Youtube Videos davor schauen wie die Übungen richtig gehen

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Keks37  15.03.2022, 09:12
@Ballett1Girl

Ja, das ist auf jeden Fall hilfreich, aber das sieht leider meistens einfacher aus als es ist. Vielleicht kann dir auch die Besitzerin dabei helfen oder dir Übungen zeigen, die sie immer mit ihm macht. Dann lässt du dir das zeigen und machst es nach. Learning by doing ;)

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ShadowTaking  15.03.2022, 09:13
@Ballett1Girl

Auf Youtube Videos angucken und dann nachturnen? Das ist gefährlich und grob fahrlässig. Bitte nimm dir einen Trainer.

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Urlewas  15.03.2022, 10:29

“Zeit“ ist nicht der wichtigste Faktor. Manch einer erreicht in Punkto Vertrauen und Respekt in 10 Minuten mehr, als mancher Besitzer in 20 Jahren. Beim Kennenlernen merkt das Pferd oft ruvkzuck, mit wem es zu tun hat.

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Wie baust du denn Vertrauen zu anderen Menschen auf? Durch irgendwelche „Übungen“ geht das nicht. Ausstrahlung, Verlässlichkeit, Kompetenz zeigen bei allem was du tust.
Übrigens noch was: „voll und ganz“ist etwas übertrieben. Sowas wie Ostwind gibt es nur im Märchen. Und etwas annäherndes wie Lorenzo oder Pignon erreicht man nur durch sehr viel Talent und Routine.

Ballett1Girl 
Fragesteller
 15.03.2022, 18:23

Ja ist ja auch klar ich wusste nur nicht wie ich es sonst ausdrücken soll

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Urlewas  15.03.2022, 19:07
@Ballett1Girl

Na ja, die meisten Leute denken ja tatsächlich, es gäbe bestimmte „Techniken“, um Vertrauen aufzubauen. Aber es geht nicht darum, WAS Du mit dem Pferd machst, sondern WIE. Schon beim Aufhalftern und ganz stärker beim Putzen stellt sich heraus, wo es lang geht. „Wer treibt, ist am Drücker“. Weicht das Pferd immer sofort, oder gehst du einen Schritt beiseite, wenn es in deine Richtung ausschert, „weil es nur mal gucken“ will…?

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Zeit und Geduld, mehrere Monate.
Führen mit klaren Regeln, die heute gelten und morgen und übermorgen! Wenn er heute nicht drängeln und schubsen darf, darf er das morgen auch nicht!

Konsequenz und Routine sind der Schlüssel. Klare Grenzen helfen, eure Kommunikation zu verbessern.

Im Gelände kann man auch mal anhalten und zb bei einem umgefallen Baumstamm Seitengänge üben oder Zirkuslektionen einstudieren.
Du kannst auch mal eine Passage joggen, damit der Shettymotor auf Touren kommt.

Kleinere Hindernisse können auch mal übersprungen werden, wenn der Besitzer es erlaubt.

Shettys sind unglaublich lernfähig, haben aber ihren ganz eigenen Kopf :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
Urlewas  15.03.2022, 10:53

FS fragt nach dem kleinen Einmaleins, und du schlägst Algebra vor 😂😂

Was du da schreibst, stimmt zwar alles, aber ich würde sagen: Thema verfehlt. Meine Meinung 😉

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ShadowTaking  15.03.2022, 10:56
@Urlewas

Ganz oben steht die Basis aller Dinge: Konsequenz und Muster... Das ist nicht mal das kleine Einmaleins, das ist überhaupt erst mal das Blatt Papier zum rechnen...

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Urlewas  15.03.2022, 11:20
@ShadowTaking

…und dann geht es gleich weiter mit Seitengängen und Springen. Im Zusammenhang der Frage kommt es so rüber, als seien das die Vorschläge für die „Übungen“, nach denen gefragt wurde.

Schon die Konsequenz, dass das Pony nicht drängeln und schubsen „darf“, ist ja genau das Problem. FS WEISS, dass dies nicht sein dürfte, hat aber keinen Plan, wie dies zu verhindern sei. Aber da stößt das Internet an seine Grenzen. Da hilft nur jemand, der vor Ort dabei ist.

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Dafür gibt es keine extra Übungen. Du musst fürs Pferd immer vorhersehbar, fair, klar und verlässlich sein.

Such dir bitte einen guten Trainer, der dir den korrekten Umgang zeigt.