Wenn mensch und affe gemeinsame vorfahren haben, warum gibt es dann noch affen?

10 Antworten

Weil Evolution richtungslos ist und oftmals nicht nur ein Weg einen Selektionsvorteil bringt, sondern gleich mehrere verschiedene.

Evolution ist ein Prozess, der allein auf zufällig auftretenden Prozessen, nämlich Mutationen, beruht. Sie ist darum grundsätzlich ergebnisoffen und ohne Ziel. Das heißt auch, dass es so etwas wie Höherentwicklung nicht gibt. Tatsächlich ist das Ergebnis der Evolution ja auch keine gerade Linie, die vom "primitiven" Einzeller über Fische und Säugetiere zum Menschen führt. Das wahre Bild der Evolution ist ein Baum, der sich weit verzweigt hat. Jeder einzelne Ast, das sind imnerhin etwa acht Millionen, hat einen anderen Entwicklungsverlauf genommen. Wenn Evolution wirklich linear verliefe, müssten wir uns nicht nur die Frage stellen, warum es Affen noch gibt, sondern auch, weshalb es Einzeller noch gibt und überhaupt jedes andere Wesen, das nicht ein Mensch ist.

Wie komplex oder fortschrittlich oder intelligent ein Lebewesen ist, ist für evolutionären Erfolg jedoch ohne Bedeutung. Entscheidend ist, ob eine Art an ihre Umwelt und an ihre Lebensweise gut angepasst ist oder nicht. Einzeller gibt es bis heute, weil sie an ihre Lebensweise optimal angepasst sind. Bis heute ist das die erfolgreichste Lebensform überhaupt, die es geschafft hat Lebensräume zu besiedeln, die für unsere Art tödlich sind, kochend heiße Quellen und ätzende Sodaseen zum Beispiel. Und es wird die Einzeller noch geben, wenn unsere Spezies längst ausgestorben sein wird.

Auch die zig verschiedenen Affenarten, es gibt ja nicht "den" Affen, sondern gut 300 verschiedene, gibt es, weil jede einzelne Art an ihre Umwelt gut angepasst ist. Leider sind viele Arten heute vom Aussterben bedroht, weil die Evolution nun mal Zeit braucht und mit der Zerstörungswut des Menschen nicht mithalten kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Der Mensch stammt nicht von heutigen Affen ab, sondern von früheren gemeinsamen Vorfahren. Auch der Mensch ist biologisch gesehen ein Affe. Schau mal bei Wiki. Ordnung: Primaten, Familie: Menschenaffen (dazu gehören auch Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen), Art: Mensch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenaffen

https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch

Woher ich das weiß:Recherche
Ralph1952  03.11.2023, 17:43

Ergänzung: Warum sollten alle andern Affen ausselektiert sein und nur gerade der Mensch (als einziger Affe) optimal an die Umwelt angepasst sein?

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Hallo,

Ich finde es immer seltsam, da in der Einzahl von "dem Affen" zu reden, so als gäbe und gab es nur eine einzige Art. Momentan unterscheiden die Zoologe knapp 500 heute lebende Affenarten, und der Mensch, Homo sapiens, ist eine davon.

https://www.geo.de/natur/tierwelt/die-welt-der-affen-30168774.html#:~:text=Von%20den%20fast%20500%20Affenarten,unter%20der%20Zerst%C3%B6rung%20ihres%20Lebensraumes.

Jede Art hat ihre eigene Lebensweise entwickelt, die sich von der anderer Arten unterscheidet. Warum sollte eine Art aussterben, wenn eine andere eine komplett andere Lebensweise entwickelt? Außer natürlich, die andere Art wird so erfolgreich, dass sie das komplette Ökosystem der Erde ummodelt und dabei auch die Lebensgrundlage von Arten mit ganz anderer Lebensweise zerstört. Diese Gefahr scheint momentan durch eine der Affenarten gegeben...

Wer sagt, dass die Affen einen Nachteil hatten? Verschiedene Arten entwickeln sich und passen sich unterschiedlichen Nischen an. Beide (und viel mehr) Arten fanden eine Nische, in der sie gut leben konnten.

Mit deinem Argument dürfte es überhaupt nur eine einzige Art geben; warum sind die Fische nicht ausgestorben, wo einige doch die Weiterentwicklung an Lang geschafft haben?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer für u.a. Biologie

Weil der selektive vorteil eine neue niesche für sich entdeckt hat. Wir menschen lebten nie wirklich in baumkronen. Die Affen jedoch ja schon. Ergo stehen sie nicht direkt in selektiver konkurenz zueinander.

Wenn du quasi ne Spezies hast von der sich ein Teil entscheidet im wald zu leben. Und der andere teil in der steppe. Weil warum auch immer. Dann werden sich beide spezies mit der zeit auseinander entwickeln sofern sie nicht regelmäßig sich miteinander vermischen.

z.b. kann sich das regional so entwickeln. Nehmen wir an wir haben unsere vorfahren. Manche leben im wald. und 1000km weg leben andere auch im wald. Bei denen die weit weg sind gibt es nen ereigniss was die umwelt ändern (waldsterben z.b. Oder ne klimatische veränderung etc.) und diese Individuuen sind nun gezwungen sich anzupassen. Die anderen 1000km entfernt aber nicht.

Schwupps spaltet sich ne neue Spezies ab. (Wenn man lange genug wartet.)