Warum ist mein Sohn (21) so agggressiv wie sein Vater?

6 Antworten

Ich war früher als Kind auch so, habe dann aber irgendwann für mich beschlossen, dass ich das nicht mehr wollte. Grund war dabei der Zustand in meinem Elternhaus. Meine Eltern waren gewalttätig, haben uns eigentlich ständig geschlagen, weil sie zu dumm waren, uns Kinder gewaltfrei und auf Augenhöhe zu erziehen. Ein Kind lernt in der Regel, was Eltern ihm vorleben und worauf es geprägt wird. Hast du es zum Beispiel nicht rechtzeitig geschafft, dich vom Vater zu trennen, wenn er so gewalttätig war, hat das Kind gelernt, dass es vollkommen in Ordnung ist, Gewalt auszuleben oder Konflikte damit zu lösen. Helfen könnte da nur noch eine Therapie. Aber zu der muss man erst mal bereit sein.

WilliamDeWorde  16.03.2024, 12:05

Ein Kind auf Augenhöhe zu erziehen ist auch falsch. Du sollst nicht sein bester Freund sein, sondern auch mal was verbieten. "Auf Augenhöhe" hieße, mit dem Verständnis und Erfahrungsschatz von Erwachsenen. Respektvoll ja, aber auf dem Verständnisniveau von Kindern. Ich kann immer nur den Kopf schütteln, wenn Eltern mit ihren Siebenjährigen diskutieren oder genervt zur Ironie greifen, die im Grund laut und unverständlich das Gegenteil schreit.

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Benito0330  16.03.2024, 14:13
@WilliamDeWorde

Aber Verbote, bzw. Grenzen gibt's ja trotzdem. Und Konsequenzen. Ich fasse das so auf, dass ich meinem Kind zum Beispiel nichts verbiete, ohne es auch so zu begründen, dass es das versteht. Ich habe es als Kind immer gehasst, wenn ich "weil darum" zu hören bekam. Sowas ist für mich heute tabu. Ebenso kann mein Kind auch diskutieren und Argumente hervorbringen. Klar, warum auch nicht? Wie soll es sonst lernen, wie wir Erwachsenen das machen? Oder selbstbestimmt zu werden? Das klappt auch ganz gut, es ist schon recht selbstbewusst und -reflektiert.

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WilliamDeWorde  16.03.2024, 16:40
@Benito0330

So interpretiert hast du Recht. Aber Psychologen weisen darauf hin, dass ein Kind auch mal ein Machtwort akzeptieren muss. Das ist manchmal der einzige Ausweg aus einer Nervspirale. Ein Kind versteht nicht immer alle Beweggründe, nicht mal die eigenen. Deshalb kann ein Kind auch nicht alles mit Gründen untermauern. Aber es sollte die Chance haben und man kann ihm dabei sogar auf die Sprünge helfen. - Ich hatte auch eine Kindheit, wo alles mit Sprüchen abgewiegelt wurde, Z.B. mit Antworten wie "Neugierde in Butter gebraten". Und das von einer Kindergärtnerin! Aber ich war auch ein Warum?-Kind.

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Benito0330  16.03.2024, 16:54
@WilliamDeWorde

Natürlich, alle Kinder sind eigentlich Warum-Kinder. Sie möchten gerne wissen warum die Dinge so sind, wie sie sind. Wenn man ihnen das abtrainiert, könnte ich mir sogar gut vorstellen, dass sie später auch überhaupt nichts mehr hinterfragen, sondern einfach alles machen und glauben, was man ihnen sagt. 🤔 Das beruht natürlich auf keinerlei Fakten, aber irgendwie fürchte ich mich davor.

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nochnefrage  17.03.2024, 14:44
@WilliamDeWorde
Ein Kind versteht nicht immer alle Beweggründe, nicht mal die eigenen. Deshalb kann ein Kind auch nicht alles mit Gründen untermauern.

Das stimmt. Wenn es jedoch merkt, dass es akzeptiert wird mit seinen Bedürfnissen, ist gut. Auch wenn man als Eltern Dinge verbieten muss, weil das Kind sich und oder anderen schadet. Wenn man nur hart und aggressiv widerworte abschmettert, lernt das Kind nicht, warum etwas verboten wird. Wenn man geduldig erklärt wird es im Laufe der Zeit verstehen, welche Gründe Eltern haben. Und da Eltern auch Fehler machen, ist es gut, diese auch zuzugeben, wenn man sie selbst erkennt.

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nochnefrage  17.03.2024, 14:46
@Benito0330
Wenn man ihnen das abtrainiert, könnte ich mir sogar gut vorstellen, dass sie später auch überhaupt nichts mehr hinterfragen

Oder auch nichts mehr machen, weil sie sich nicht trauen, die Prägung "du bist verkehrt wie Du bist" ist dann so groß, dass Angst vor Ablehnung durch wen oder was auch immer Eigeninitiatve verhindert, und sei es nur die böse Stimme der Eltern in ihrem Gedächtnis.

Deine Überlegungen klingen sehr refelektiert! Das freut mich für dein Kind!

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Du fragst ernsthaft, was Du falsch gemacht hast??

Frauen wie Dich verachte ich bis ins Bodenlose! Wenn Du Dich gern verprügeln läßt- bitte, wahrscheinlich brauchst Du es. Aber daß Du Deinen Sohn nicht davor geschützt hast, das ist der Gipfel der Krönung! Du bist genauso Täterin wie der Vater des Jungen, wenn auch passiv. Du hast geglaubt, wenn er "alles" von Dir bekommt, dann macht das alles andere wett, oder was? Was ist denn dieses "alles"? Geld, materielle Dinge. Damit wolltest Du ihn Dir kaufen. Hat wohl nicht funktioniert. Und jetzt stellst Du Dich wie die Unschuld vom Lande hin und fragst, was Du falsch gemacht hast in der Erziehung. ALLES!!!

Du hast versucht Dein Kind mit Regeln und Pflichten zu "erziehen". ERZIEHEN funktioniert allerdings nicht bei selbstbewussten Kindern.

Was deinem Sohn fehlte ist Liebe und Anerkennung von Geburt an.

Das wären jetzt die Folgeerscheinungen... leider.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ThisIsJustMeDE  16.03.2024, 11:46

Live coach? Zu was richtigem wie Therapeut oder richtigen Pädagogen hat es nicht gereicht? Live Coaches sind die bei denen es nicht für ne echte Qualifikation gereicht hat. Deswegen das Label. Wo live coach drauf steht sollte man einen großen Bogen drum herum machen.

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ThisIsJustMeDE  16.03.2024, 11:58
@DerLiveCoach

Kinder haben ist weder eine Leistung noch ein Kompetenz Nachweis außer darüber das man mal Fortpflanzungsfähig war... Merkste selbst ne?

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Setz dich mal mit Modellernen nach Bandura auseinander.

Kinder lernen viel durch Beobachtung und Nachahmung. Auch bei Negativen Dingen.

Dadurch, und dadurch dass dein Sohn höchstwahrscheinlich von der schlechten Beziehung zu seinem Vater stark beeinflusst ist, ist er so wie er ist.

Ihr hättet euch wesentlich früher in Therapeutische Behandlung geben müssen. Spätestens jetzt solltet ihr es tun.

Was habe ich falsch gemacht in der Erziehung ?

Wenn dein Sohn schon mit 7/8 aggressiv war, hättest du damals schon professionelle Hilfe suchen müssen, denn offensichtlich steckt da mehr dahinter, was man mit guter Erziehung nicht ändern kann.