Warum ist Berlin anders als andere Großstädte?
Ich war in Berlin. Mehrmals. Warum ist Berlin anders? Eine richtige Innenstadt wie in anderen Städten gibt es irgendwie nicht. Es gibt zwar den Bezirk Mitte, aber so richtig Innenstadt ist das nicht. In München, wo ich wohne, gibt es eine richtige Innenstadt mit Altstadt. Der Mittelpunkt ist der Marienplatz. In Berlin fehlt das. Außerdem weist der Berliner Hauptbahnhof weniger Reisende auf als der Münchner und Hamburger Hauptbahnhof. In Hamburg sind es 500.000 Fahrgäste, in München 430.000 Fahrgäste, in Berlin 350.000. Hamburg ist Platz 1, München Platz 3 und Berlin Platz 5. Warum ist denn Berlin so anders im Vergleich zu anderen Großstädten, wenn man diese Aspekte mit einbezieht?
5 Antworten
Ich sehe hier ad hoc 2 gründe.
Ersteinmal wurde berlin ja ziemlich gut wie schon gesagt im 2. wk zerbombt. Entsprechend musste wieder aufgebaut werden.
Aber ich denke der grössere einfluss ist der das berlin nach dem 2. WK 2 Städte war. Und nicht eine. Ost und westberlin waren ja voneinander getrennt. Und das zig jahre durch eine mauer. Ich denke das alleine diese Trennugn schon dafür sorgt das es quasi gar keine Stadtmitte gegeben haben kann. Sondern dann eher 2 stadtmitten.
Und Berlin ist im endeffekt die einzige der deutsche großstädte in denen das so entsprechend gemacht wurde.
Was den bahnhof angeht. Die frage bei solchen sachen ist immer die verbindungen die der bahnhof hat. Auch wie die grossen bahnhöfe entsprechend angeordnet sind und wie sich die verbindungen drauf verteilen. Auch hier kann die Trennung der stadt einen einfluss drauf gehabt haben. (Auf das entsprechende gleisnetz. etc.)
Das hat verschiedene Gründe.
Berlin in (annähernd) seiner heutigen Größe entstand erst 1920 durch das "Groß-Berlin-Gesetz", dabei wurden vorher selbstständige Städte und Gemeinden wie z. B. Charlottenburg, Spandau oder Köpenick nach Berlin eingemeindet, die aber bis heute ihre eigenen Strukturen haben.
Dann ist im zweiten Weltkrieg durch die intensive Bombardierung der Stadt viel historische Substanz verlorengegangen, und die anschließende jahrzehntelange Teilung der Stadt, in der sich West- und Ostteil getrennt voneinander entwickelten, hat natürlich auch ihre Spuren hinterlassen.
Und schließlich wurde das historische "Alt-Berlin" in mehreren Phasen fast komplett zerstört und überbaut. Zu diesem Thema gibt es auch eine interessante Doku, die ich zwar aktuell nicht in der Mediathek finden kann, die aber am 15. Mai um 21:00 Uhr mal wieder im RBB-Fernsehen gezeigt wird: https://www.rbb-online.de/geheimnisvolle_orte/videos/das-verlorene-alt-berlin.html
Berlin wurde aus mehreren, ihrerseits selbst schon recht großen Städten, gebildet. Spandau hatte über 90.000 Einwohner, Charlottenburg war sogar auch schon Großstadt bei der Eingemeindung. Flächenmäßig ist Berlin fast so groß wie das Ruhrgebiet. Und dann war da auch noch die Zeit der Teilung in der sich logischerweise 2 "Innenstädte" herausbildeten
Außerdem weist der Berliner Hauptbahnhof weniger Reisende auf
Berlin hat aber auch noch weitere Fernverkehrsbahnhöfe, da verteilt sich das anders.
Und Berlin hat neben dem Hauptbahnhof noch Gesundbrunnen, Ostbahnhof, Spandau, Südkreuz (alle mit ICE-Verkehr) Charlottenburg, Lichtenberg, Lichterfelde Ost, Bahnhof Zoo und noch eine Reihe weiterer Bahnhöfe mit Fernverkehr.
Weil Berlin POLYZENTRISCH aufgebaut ist.
Im Prinziep ist das typsich für sehr grosse Städte das sich da mehrere Zentren herausbilden. Auch Los Angeles ist so aufgebaut und Downtown ist dort eher das Finanzzentrum und nicht bekannt für Einkaufen oder Freizeit.
Berlin war in früheren Jahrhunderten eine Ansammlung von Siedlungen in Sümpfen, die mit Dämmen (Ku-dam, Potsdam.....) verbunden waren. Diese Zersplitterung ist bis heute sichtbar. Der Mittelpunkt Berlins war zur Zeit der "Goldenen Zwanziger der Alexanderplatz. Der war in Zeiten der Mauer eine verminte Wüste mit Selbstschussanlagen.
Der Mittelpunkt Berlins war zur Zeit der "Goldenen Zwanziger der Alexanderplatz. Der war in Zeiten der Mauer eine verminte Wüste mit Selbstschussanlagen.
Ähm...nein. Dort steht unter anderem der (Ost-) Berliner Fernsehturm und die Weltzeituhr, die auch schon zu DDR-Zeiten ein beliebter Treffpunkt war. Ich hab selbst vor dem Mauerfall auf dem Alex gesessen und Kaffee getrunken.
Ja, habe ihn ich mit dem Potsdamerplatz verwechselt. Der Alexanderplatz ist auch nicht mehr vorhanden. Ein innerstädtischer Platz ist von geschlossenen Gebäudeabfolgen umschlossen.
Der Alexanderplatz ist auch nicht mehr vorhanden.
Seit wann denn das? Auf Openstreetmap und Google Maps ist er noch verzeichnet.
Die windige offene Fläche mit hingewürfelten Riegelbauten in der Umgebung hat nichts mehr mit dem Alexanderplatz des 19.Jhrh. zu tun. Aber nicht nur im Sozialismus hat man in den 60ern bis 90gern die Jahrhunderte alten geschlossenen Stadtstrukturen zerstört. Der Wiederaufbau hat mehr zerstört als die Bomben im 2.Weltkrieg.
Ein Platz der im 21. Jahrhundert nicht mehr so aussieht wie im 19. Jahrhundert...verrückt...was es nicht alles gibt.
Der Mist aus dieser Zeit kam aus dem 20.Jahrhundert. Mich wundert, dass die schönen Ansichten der paar alten Gebäude von Dresden die nicht in enger Nachbarschaft umliegenden wunderschönen Plattenbauten zeigen.
Der Alexanderplatz war zu DDR Zeiten mehrere Kilometer von der eigentlichen Mauer entfernt und auch damals quasi das Zentrum von Ost Berlin. Da war nix mit Wüste und Selbstschussanlagen.
Da verwechselst du anscheinend den Alexanderplatz mit dem Potsdamer Platz.
Hamburg und München aber auch. In Hamburg: Der Hauptbahnhof, Dammtor, Altona und Harburg. In München: Der Hauptbahnhof, der Ostbahnhof und Pasing