Wäre die Menschheit ohne das Christentum fortgeschrittener?

18 Antworten

Hmm ob die anderen Religionen aus dieser theistischen Ecke da weniger unterdrückt hätten?
Ich hab große Zweifel, Wissenschaft ist eine Gefahr für jede Religion die sich zu ernst nimmt und auf ihrer religiösen Basis weltliche Macht aufbauen will.

Aber vllt sollten wir alle dem Christentum dafür dankbar sein, denn wer weiß ob wir uns dann nicht schon vor 100 Jahren selbst ausgerottet hätten.

Wir sind jetzt nochimmer nicht reif genug für das Maß an Technologie das wir haben und meiner Meinung nach hätte uns sonstwas gerne noch 1000 Jahre zurückhalten können obwohl ich zweifel das wir jemals lernen wo unsere Grenzen sind.

Die Menschheit ist leider wie ein kleines Kind das mit Feuer spielt, obwohl ein kleines Kind deutlich schneller begreift wenn es sich verbrennt.
Die Menschheit im allgemeinen ist leider recht lernresistent, selbst wenn ihr schon der A rsch in vollen Flammen steht sehen wir nicht, das wir uns selbst ein Feuerzeug drunter gehalten haben.

Die katholische Kirche hat jahrhunderte lang die Wissenschaften unterdrückt, das ist noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderst eindeutlíg belegbar. Durch die Abspaötung der Protestanten und durch die Aufklärung verlor sie aber mehr und mehr Macht, um dies zu tun und genau da begann der wissenschaftliche Fortschritt.

Ohne kath. Kirche, der Vertreterin der Christenheit im Mittelalter, wären wir schon viel weiter.

Mit dem Islam statt kath. Kirche wärs aber noch schlimmer. Sieht man ja heute, welche wissenschaftlichen Leistungen und technischen Errungenschaften aus islamischen Ländern kommen...praktisch keine.

Mark1616  08.03.2016, 16:31

Die kath. Kirche hat aber auch die Erkenntnisse der Antike archiviert. Sie verfügte über Jahrhunderte hinweg über das Bildungsmonopol in Europa. M.M.n. hat die kath. Kirche in Europa viel schlechtes Verbrochen, aber wir wären heute ohne sie auch nicht "weiter", denn wir hätte all das Wissen der Vergangenheit erneut erarbeiten müssen.

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Hamburger02  08.03.2016, 17:13
@Mark1616

Überliefert und gerettet wurden die antiken Schriften zunächst von den Arabern zu einer Zeit, in der die kath. Kirche sämtliche Schriften außer der Bibel vernichten ließ.

Dann gab es im Mittelalter einzelne Mönche mit Bildungshunger, die dann die Schriften von den Arabern übernahmen und großenteils heimlich damit gearbeitet haben, indem sie sie z.B. in Latein übersetzten. Eine herausragende Bildungs-Person in diese Richtung ist Roger Bacon. Das durfte der Vatikan allerdings alles nicht wissen. Als sie doch von seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Ansichten hörten, wurde er eingesperrt.

Daher behaupte ich, es waren einzelne Katholiken (was anderes gabs damals auch nicht), die gegen den Willen der Oberhäupter die Schriften der Araber übernahmen. Roger Bacon stellte z.B. mal fest, dass eine Klosterbibliothek, die mehr als 3 Bücher aus dem arabischen habe, üppig bestückt und privilegiert sei. Und ich behaupte, wenn es keine RKK gegeben hätte, wäre der Wissenstransfer noch wesentlich schneller vonstatten gegangen.

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Unser Geschichtslehrer hat uns damals darauf aufmerksam gemacht, dass die Frage "was wäre gewesen wenn" fast nie beantwortbar ist.

Zunächst einmal glaube ich nicht, dass die Religion daran schuld ist, dass die Menschheit im Mittelalter und in den Jahrhunderten danach (Zeitalter der Hexenverbrennungen) so "rückständig" geblieben ist:

In einem anderen Kommentar habe ich bereits geschrieben, dass die Machthaber damals das Lesen der Bibel verboten haben, weil die Leute sonst gemerkt hätten, dass Behauptungen, die christliche Religion würde z.B. wissenschaftliche Forschungen verbieten, schlichtweg Lügen sind.

(Diese Information habe ich bei einem Vortrag einer Theologieprofessorin aufgesachnappt.)

Es muss also irgendwelche anderen Gründe gegeben haben, warum wissenschaftliche Forschungen damals unterdrückt bzw. verboten worden sind, die nichts mit der Religion zu tun gehabt haben können. (Ansonsten hätte man die Leute ja nicht über den Inhalt der Bibel belügen müssen.)

Die wahren Gründe (meine Vermutung: Angst um Machtverlust) hätte es aber auch ohne Religion gegeben, so dass die Machthaber eben andere Ausreden gefunden hätten, warum sie wissenschaftliche Forschungen nicht erlauben.

Auf der anderen Seite kann man nicht wissen, ob nicht die eine oder andere Idee, die zu einer wichtigen Erfindung geführt hat, den Menschen ohne christliche Religion erst später gekommen wäre:

So wird behauptet, dass die Idee zur Pendeluhr einem Erfinder beim Gottesdienst gekommen wäre, der in der Kirche an Ketten hängende Leuchter beobachtet hätte.

Ohne Religion hätten die Menschen diese Erfindung - wenn die Story stimmt - erst später gemacht; ohne die Pendeluhr wäre dann ein vielleicht eine andere Erfindung erst viel später gekommen; ohne die andere Erfindung hätte es Motoren und Computer vielleicht nie gegeben ...

... man kann es einfach nicht wissen.

Ohne das Christentum gäbe es auch den Islam nicht, er ist nur eine Kopie, wie auch das Christentum eine Kopie des Judentums ist, welches wiederum eine Kopie anderer, älterer Religionen ist.

Dass die Menschheit ohne das Christentum weiter wäre, ist mit ziemlicher Sicherheit korrekt. Aber garantiert nicht wegen dem Islam, sondern weil Religionen im allgemeinen eine Kette am Bein des Fortschritts sind. 

Das durch das Christentum eingeläutete dunkle Zeitalter hat die Entwicklung der Menschheit massiv behindert, auch danach behinderte die Kirche den Fortschritt wo sie nur konnte. Der Islam war im Mittelalter etwas besser, aber auch dessen Lehren waren letzten Endes rückständig.

Erst die Aufklärung, das stetige zurückdrängen der Macht der Religion, machte Fortschritt und eine moderne Gesellschaft möglich. 

brownsugarsugar  06.03.2016, 22:45

...und das in christlich geprägten Regionen, wohlgemerkt!

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DrBraune  07.03.2016, 16:23

Ja in den islamischen ist man immer noch im Mittelalter

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100 Jahre ist wohl eher untertrieben. Im Mittelalter hat das Christentum in Europa Wissen gezielt unterdrückt, die Bildung verhindert. Von anderern Barbareien mal ganz abgesehen.

Alles, was fortschrittlich war, wurde bekämpft, Wissen, dass nicht in das enge Schema der Doktrin passte, gezielt vernichtet.

Es gab in ganz Nordeuropa nicht ein Bruchteil soviele Bücher wie in einer einzigen Bibliothek im muslimischen Mittelmeer. Und die paar Bücher, die man dort, wo lesen erlaubt war, nämlich in den Klöstern, finden konnte, beschäftigten sie ausschließlich mit Religion.

Sozial, rechtlich, wissenschaftlich und intellektuell war das vom Christentum geprägte Europa ein schwarzes Loch, ein Totalausfall.

Aber es ist ja nicht so, dass das wirklich zu Ende wäre.

DrBraune  07.03.2016, 16:15

dann guck mal in den nahen Osten und sag mir was das dann ist

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marylinjackson  08.03.2016, 15:37

Der "Totalausfall oder das schwarze Loch im vom Christentum geprägten Europa" sah anders aus.

Der Mainzer Johannes Gutenberg lernte in einem Kloster Latein. Er hat durch seine  Erfindung des Buchdrucks nach dem Bibel-Druck auch die Grundlagen für die  wissenschaftliche universitäre Entwicklung in Deutschland, Europa und der ganzen Welt geschaffen.

Aus wiki:
 1997 wurde Gutenbergs Buchdruck vom US-Magazin Time-Life zur bedeutendsten Erfindung des zweiten Jahrtausends gewählt.

Aber auch die Gotik ist kein schwarzes Loch...

Was die Medizin betrifft, kannten weder Christen noch Muslime die Ursachen des "Schwarzen Tods" oder der Pest. 

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