Vorderzeug-Fragen

2 Antworten

Huhu,

ein Martingal hat den ursprünglichen Zweck, dass die Zügel bei einem Sturz nicht über den Kopf des Pferdes rutschen und sich in den Beinen verfangen. Es besteht aus einem Riemen, der vom Sattelgurt aus zwischen den Beinen durch einen Schlaufe in einem lockeren Halsriemen geht, sich in zwei Teile gabelt und in zwei Ringen endet, durch die die Zügel geführt werden. Ein Bild kann man ganz einfach auf Google finden. Oft wird es leider zu eng verschnallt und übt dann dauerhaften Zug auf das Gebiss aus, wenn das Pferd den Kopf hoch trägt. Das führt keinesfalls zu einer besseren Haltung beim Pferd, sondern zu Gegendruck und auf Dauer zu Rückenschäden und einem ordentlichen Unterhals. Wird es allerdings korrekt locker und lang verschnallt ist es, besonders im Gelände um im Springsport sinnvoll.

Ein Vorderzeug hat keine Martingalgabel, also keinerlei Verbindung zu den Zügeln und zum Maul des Pferdes. Es dient nur dazu, den Sattel an seinem Platz zu halten. Es wird, wie das Martingal auch, am Sattelgurt zwischen den Beinen befestigt und zusätzlich oben am Sattel an den kleinen Ösen, an denen auch der Festhalteriemen befestigt wird. An einem Vorderzeug kann oft eine Martingalgabel befestigt werden, also die Verbindung zu den Zügel. Dann erfüllt es beide Aufgaben gleichzeitig. Manchmal wird es allerdings auch ohne Martingalgabel verwendet. Auch hierfür gibt es gute Bilder bei Google.

Bei einem Vorderzeug sollte auf eine gute Lederqualität und eine hochwertige Verarbeitung haben. Den sichersten Halt bietet ein Vorderzeug, welches an fünf anstatt nur an drei Punkten mit dem Sattel verbunden ist. Normalerweise rechen drei Verbindungen wie oben beschrieben aber aus. Bei sehr häufigem Gebrauch oder empfindlichen Pferden, bietet sich ein mit Lammfell gepolstertes Vorderzeug an.

Also in groben und ganzen:

  • Martingal -> Verbindung zum Zügel, verhindert Überschlagen der Zügel bei einem Sturz
  • Vorderzeug -> Verbindung zum Sattel, verhindert verrutschen des Sattels
  • Kombination -> kombiniert beide Funktionen miteinander

Liebe Grüße

kruemel84  04.02.2015, 13:48

sehr schön erklärt;-) DH!

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Baroque  04.02.2015, 15:37

Absolut korrekt.

Ob ein Vorderzeug überhaupt nötig wird, wird sich erst bei sehr anspruchsvollen Sprüngen rausstellen. Die meisten Pferde haben heute eine Sattellage, wo der Sattel durchaus auch bei höheren Sprüngen da bleibt, die Zucht bringt ja doch sehr oft ein relativ ideal gebautes Pferd hervor. Viele benutzen ein Vorderzeug, ohne jemals mit ihrem Sattler besprochen zu haben, ob sie ein solches brauchen. Da ich generell nichts am Pferd haben möchte, was unnötig ist, würde ich es erst mal weg lassen und später mit dem Sattler sprechen, wenn mir die Erfahrung sagt, so ganz funktioniert's nicht.

Schwierig wird es, ein passendes Martingal zu kaufen, weil durch die häufige Zweckentfremdung viele Hersteller am Leder sparen. Von 10 Modellen, die ich in den Läden so sehe, reicht bestenfalls eines oder zwei beim gehobenen Pferdekopf mit den Ringen bis in die Ganaschenbeuge, was korrekt wäre.

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Ischenpf 
Fragesteller
 04.02.2015, 20:40

Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort :)

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Zum springen reicht ein einfaches Martingal. Sowas bekommst du in jedem guten Reitsprtgeäscht und onlineshop. (guck doch mal hier: reitshop24, reiterlive, Reitsoprt Klawunde, Reitsport Manski, Reitspoer Voss, ebay, Loesdau, Krämer, Pferdeshop - Reiterladen24) (Alternativ für gebrauchte: ebay Kleinanzeigen, Quoka-Kleinanzeigen, kalaydo, markt.de) Da ist sicher das passende Martingal mit dabei.

Ansonsten frag doch mal Einsteller/ Reitschüler bei dir im Stall oder deine Reitlehrerin nach einem guten Reitsportfachgeschäft bei dir vor ort.

Ischenpf 
Fragesteller
 04.02.2015, 20:41

Dankeschön :)

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