Vom Erschrecken aggressiv werden. Ursache?
Hallo :)
Nein, es geht hier wieder um Katze oder Hund. Sondern um einen (menschlichen) Freund von mir.
Da ich beim googeln nur Sachen wie "Meine Katze erschreckt sich und wird aggressiv, was machen?" oder wie "wie kann ich mein Hund umerziehen, dass er durch Erschrecken nicht aggressiv wird?" gefunden habe, wende ich mich mal an diese Community.
Besagter Freund ist 17, Jahre jung, männlich, hat ADHS, leidet und Misophonie und hat noch nicht therapierte, schwere traumatische Belastungsstörungen.
Durch das ADHS hat er sowieso mit Aggressionen zu kämpfen. Doch das man sich durch "erschrecken werden" aggressiv wird, habe ich vorher noch nie gehört. Ich würde es wahrscheinlich schwer glauben, hätte ich es nicht schon selbst miterlebt.
Zwei Beispiele:
Wenn ihn was "ein bisschen" erschreckt, wie eine zu schnelle Bewegung in seine Richtung, ruft er meistens mit aggressiven Ton ähnliche Dinge wie "Alter geht's noch?". In solchen Fällen ist er dann kurzfristig "angepisst", fängt sich aber auch schnell.
Wenn er sich allerdings sehr erschreckt, wie wenn z.B. jemand aus dem Nichts laut hinter seinem Rücken klatscht, ist er schlagartig auf 180, wird er verbal und auch seine Körpersprache sehr aggressiv. Das sind auch die Momente, in denen er am liebsten (bisher hatte er es zum Glück immer noch knapp im Griff) zuschlagen.
Jetzt frage ich mich, was dahinter steckt.
Hängt es mit dem Trauma zusammen? Oder mit dem ADHS? Gibt es dafür eine Ursache ? Oder ist das eine unerklärliche Macke?
Kennt noch jemand solche Fälle ?
Über ernstgemeinte Antworten würde ich mich freuen, danke im Vorraus :)
5 Antworten
Es könnte sein, dass er (stressbedingt) an Serotoninmangel leidet. Serotonin spielt u.a. eine Rolle bei der Wahrnehmung und bei Aggressionen.
Man könnte es mit Serotoninwiederaufnahmehemmern (Psychopharmakon) probieren oder mit 5-HTP (Vorstufe von Serotonin).
Danke für die Antwort, ich werde mich Mal darüber informieren :)
Ist das nicht normal? Alle Kampf- und Überlebensreflexe springen an, man glaubt ja, man wird angegriffen, und dazu gehört halt auch eine gesteigerte Kapazität für Aggressivität.
Er ist einseitig konzentriert, bzw. gefangen, gebunden, dreht sich im Kreis, die andere Seite geht in die Opposition und nutzt die residuale Umgebungs-Aufmerksamkeit um die, durch die Einseitigkeit, das Ungleichgewicht, die Distanz, gebundene Energie
über den Affekt abzuleiten, rauszulassen, zu verteilen, um ein (tragisch kurzfristiges) Gleichgewicht herzustellen -> da dieser Prozess nicht bewusst erlebt wird
"erfindet" das Bewusstsein sozusagen eine quazi-logische Erklärung.
Wo ist er, bzw. was macht er vor dem Schreck ?
Na Du müsstest ihn fragen, wo er gerade ist, vielleicht denkt er neben den alltäglichen Dingen einher, innere Bilder, sowas... jedenfalls: er ist zu wenig im Aussen.
Da geht`s ihm wie mir! Wenn man mich erschreckt, kann es durchaus vorkommen, dass ich, aus Reflex, zuschlage. Es kam noch NIE vor, aber ich würde es nicht drauf ankommen lassen!!!
AB
Das liegt vermutlich an der PTBS
Das nenne ich mal eine hilfreiche Antwort :)
Er macht immer alltägliche Dinge, es ist egal, in welcher Situation oder Verfassung ist. Kaum erschreckt er sich, geht er auf 180..