Hund nach traumatischem Erlebnis aggressiv gegenüber anderen Hunden?
Guten Tag,
mein Hund ist aufgrund eines traumatische Erlebnisses in letzter Zeit aggressiv gegenüber anderen Hunden.
Es fing so an, dass mein Hund und ich draußen waren. Am anderen Ende des Weges waren zwei aggressive Hunde, die sich von der Leine gelöst haben, auf meinen Hund zugerannt sind und den Hinterteil gebissen bzw. angegriffen haben. Mein Hund hat sehr starkt geheult, die Besitzerin hat sich danach mehrfach entschuldigt. Wichtig ist vielleicht noch, dass mein Hund gerade mal 1 Jahr alt ist.
Nun, immer, wenn mein Hund die Besitzerin, die Hunde oder das Gebell der Hunde, die ihn angegriffen haben, hört/sieht, fängt er richtig an zu bellen (wobei ich hier nochmal sagen muss, dass mein Hund gar nicht so oft bellt).
Seit dem ist er aggressiv gegenüber anderen Hunden, ausgeschlossen von den Hunden, die er seit seiner Welpenzeit kennt und weiß, dass sie ihm nichts tun.
Er möchte mit den anderen Hunden spielen, das sehe ich eindeutig. Es ist auch so, dass er, wenn die Hunde einige Meter entfernt sind, zu den Hunden zieht. Anschließend knurrt oder bellt er nicht, sondern riecht oder schaut den Hund an. Anschließend knurrt er den Hund an, und versucht, an ihn ranzukommen.
Es gab eine Situation, an der ich mit meinem Hund am See war, ein eingezäunter Bereich für Hunde. Mein Hund war alleine, weshalb ich ihn ableinte. Als dann ein weiterer Hund kam, rannte mein Hund an das Tor. Als der Hund reinkam, fing mein Hund an, den Hund gegenüber anzugreifen und ihm das Fell rauszureißen. Das Alles war ähnlich wie der Angriff meines Hundes. Mir ist dann aufgefallen, dass das ein Rüde war. Besonders bei Rüden reagiert er aggressiv.
Wir haben nun überlegt, ihn zu kastrieren, da kastrierte Rüden in der Regel ruhiger sind.
Ich sehe häufig, wie viele Hunde miteinander spielen. Da möchte mein Hund mitspielen, kann es jedoch nicht. Diese Hunde(besitzer) kennen sich teils überhaupt nicht, dennoch können sie ihre Hunde einfach freilassen, ohne Angst vor irgendwelchen Aggressionen zu haben.
Ich wünsche mir sehr eine entspannte Hundebegegnung. Wie mache ich das?
3 Antworten
Du musst deinen Hund nicht kastrieren lassen, Er muss Gelegenheit bekommen mit anderen Hunden zu spielen. Um wieder zu lernen nett zu sein.
Das er allerdings von sich aus auf fremde Hunde los geht spricht nicht für eine solide Sozialisation.
Dass ein Hund vor ähnlichen Situationen Angst hat ist normal, dass er aber sofort angreift ist es nicht.
Wer Angst hat geht einer Situation aus dem Weg, nicht der Gefahr entgegen.
Bedenke bitte, dass Hunde schon lange miteinander kommunizieren, bevor sie aufeinander treffen. Wer den Ärger angefangen hat, lässt sich nicht immer genau sagen.
Besuche eine Hundeschule wo dein Hund und du unter Kontrolle lernen könnt, wie man Begegnungen bewältigt.
Die Angst und Unsicherheit des Hundebesitzers ist der Hauptgrund für unangenehme Hundebegegnungen.
Da du eine Rauferei übertrieben als Trauma bezeichnest, zeigt deutlich, dass du Hilfe brauchst gelassener zu sein.
Jedes Lebewesen muss auch unangenehme Situationen meistern. Deshalb bricht kein Leben zusammen. Ein psychisch gesunder Mensch wie ein psychisch gesunder Hund kann damit gut leben und akzeptieren, dass es so ist. Beide können lernen solche Begegnungen hinter sich zu lassen und Erfahrungen zu machen.
Ein Trauma ist ein extrem schwerer Eingriff in ein Leben. Es rechtfertigt nicht dieses Wort zu missbrauchen.
Dass ein Tier seine ganze Haltung gegenüber Hunden ändert, ist für mich ein Trauma und vollkommen gerechtfertig, wenn man sich dort um sein Tier sorgt.
Welche Rauferei meinst du?
Er möchte mit den anderen Hunden spielen, das sehe ich eindeutig.
Woran meinst du erkennen zu können, dass dein Hund mit den anderen Hunden spielen möchte?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Rüden andere Rüden nicht mögen und dein Hund scheint territorial zu sein und hat den See, also „sein“ Territorium verteidigt. Und außerdem scheint sein Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" zu sein.
Eine Kastration wird dir ganz klar nichts bringen weil das Verhalten deines Hundes keinen sexuellen Hintergrund hat. Ob ein Hund gern mit anderen Hunden spielt ist zum einen Rasse- und zum anderen Typbedingt. Dein Hund hat zudem noch eine unangenehme Erfahrung gemacht und bei einem sensiblen Hund ist es dann mit der Spielfreudigkeit mit anderen Hunden vorbei.
Hundebegegnungen werden entspannt indem du deinen Hund an der abgewandten Seite führst, Hundekontakte gut auswählst und ihn vor aufdringlichen Hunden schützt.
Woran meinst du erkennen zu können, dass dein Hund mit den anderen Hunden spielen möchte?
Weil mein Hund in eine ganz bestimmte Position geht, wenn er spielen möchte / am spielen ist.
bei einem sensiblen Hund ist es dann mit der Spielfreudigkeit mit anderen Hunden vorbei.
Das ist ja eben die Sache. Er möchte spielen, ist aber auch unsicher. Mit seinen "besten Freunden" spielt er wie immer.
Es reicht auch völlig wenn dein Hund mit seinen besten Freunden spielt. Die wenigsten Hunde spielen mit allen anderen Hunden bzw. nicht immer ist alles ein Spiel für Hunde.
Ja, aber diese Aggression ist eben das Problem. Da er ständig zu anderen Hunden rennt, ist das ein großes Problem für den Freilauf.
Du musst am Abruf arbeiten und deinen Hund rechtzeitig ableinen wenn euch ein Fremdhund begegnet.
Naja, bringt ja nichts, wenn er auch an der Leine so ist. Aber ich habe inzwischen Kontakt zu einem Trainer aufgenommen.
Das lernt man in einer guten Hundeschule.
Es ist immer das Gleiche..
Solche Probleme sind hausgemacht oft genug sind auch schon die Elterntiere so.
Hunde die das tun haben in früher Kindheit nicht gelernt wie man mit anderen Hunden anständig umgeht. Der Hundehalter weiss auch nicht wie man einen Hund sozialisiert und erzieht.
Er hat von Klein auf Hund kennengelernt und war auch der Letzte, der Hunde angreift. Nach der Situation ist er jetzt der Erste.
Die Hundeschule wäre jetzt für mich die letzte Alternative gewesen, da ich das möglichst "selbst" lösen möchte.