Verlierermannschaft muss Gewinner Huckepack tragen?
Hey Leute. Ich bin seit diesem Sommer Co-Trainer einer Mannschaft in der D-Jugend. Die Spieler sind also ca. 12 - 13 J. alt.
Beim letzten Training hat mein Kollege (Cheftrainer) eine "Bestrafung" für das Abschlussspiel festgelegt: Die Jungs aus dem Verliererteam müssen einen Spieler aus dem Gewinnerteam Huckepack von Tor zu Tor tragen. Er wollte damit die Teams motivieren und die Gewinner belohnen, deshalb fand ich die Idee zuerst ganz gut.
Dann war das Spiel vorbei und die Gewinner haben sich jeweils einen gegnerischen Spieler ausgesucht, der sie dann tragen musste. Die Gewinner waren aber teilweise größer und schwerer als die Verlierer, deshalb kam mir die Befürchtung dass das ungesund für den Rücken der Jungs sein könnte. Einzelne Spieler haben sich auch beschwert darüber dass der andere zu schwer für sie sei. Ein Junge zB war sehr schmächtig (wiegt wohl nur 44 kg) und musste einen großen kräftigeren Spieler (60 kg) tragen. Der Cheftrainer hat nur gesagt, dass sie nicht rumjammern sollen und sie da jetzt nun mal durchmüssen. Also mussten alle die Aufgabe durchführen, selbst als der eine Junge nicht mehr richtig konnte, wurde er aufgefordert auf die Zähne zu beißen und den gesamten Weg über den Gegenspieler auf dem Rücken tragen.
Ich hab meinem Kollegen währenddessen und danach gesagt, dass das doch vielleicht eine zu harte Bestrafung ist und dass das für den Rücken ungesund sein könnte. Er meinte, ich soll mich nicht so anstellen und die Jungs seien doch nicht aus Zucker. Was denkt ihr darüber? Ist das eine normale, motivierende Übung und ich mache mir zu viele Gedanken oder ist das doch ungesund? Und würdet ihr mit meinem Kollegen nochmal sprechen? Er ist halt eher von der alten Schule und letztendlich der Chef, aber ich hatte ein ungutes Gefühl dabei und will dass meine Spieler Spaß am Training haben.
22 Antworten
Die Jungs sind doch wirklich nicht aus Zucker. So eine Bestrafung muss dann halt jeder mitmachen. Es kann ja nicht sein, dass dann einzelne Gewinner benachteiligt werden, nur weil ihr Partner schmächtig ist. Dem könnte man ohnehin entgegenwirken, indem man die Spieler einander zuteilt.
Dann sollten keine Bedenken mehr bestehen. Insgesamt ist dieses Huckepacktragen doch völlig in Ordnung und man sollte sich auch nicht zu sehr anstellen. Training ist halt auch mal anstrengend.
Vielleicht hätten die Trainer bei der Zuteilung doch ein wenig eingreifen sollen, dann hätte man solche Probleme wahrscheinlich kaum gehabt. Wenn man die Strecke bei den Schweren verkürzt dann wäre das ja auch wieder eine Art Benachteiligung für die.
Meiner Erfahrung nach gibt es in jedem Team immer auch Spieler, die deutlich vor der Belastungsgrenze aufhören weil sie sich nicht so stark anstrengen wollen. Vielleicht war das ja hier auch so. Deswegen kann ich die Motivation durch den Trainer schon verstehen.
Problematisch finde ich ein bisschen dass das Team nicht selbst eine faire Aufteilung vorgenommen hat, sondern ein schwerer Spieler einen schmächtigen ausgewählt hat.
Grundsätzlich gebe ich Dir schon recht aber mal ehrlich, wo liegt jetzt die Benachteiligung wenn der schwerere eine kürzere Strecke getragen wird, er wird ja trotzdem belohnt das er überhaupt getragen wird oder?
Zusätzlich hat er ja selbst diese Wahl getroffen und damit den Weg durch seine eigene Entscheidung verkürzt, wenn er länger getragen werden will muss er halt einen stärkeren beim nächsten Mal auswählen…
Ja die Strecke wurde ja wahrscheinlich vorher festgelegt und dann ist das Abweichen etwas schwierig. Außerdem könnte so eine Sonderregelung für beide Spieler ja ein wenig "peinlich" sein. Sobald ein Wetteinsatz beschlossen wurde, muss man da ja eigentlich auch durch.
Ich kann mich aber daran erinnern, dass ich das beim Fußball früher auch machen musste und ich war damals auch sehr schmächtig, sogar leichter als der Spieler in diesem Fall und musste auch einen schweren tragen. Huckepacktragen an sich fand ich damals überhaupt nicht schlimm. Nur diese Aufteilung, dass ich einen viel schwereren tragen musste, das fand ich extrem unfair. Ich hab aber halt nicht gejammert sondern versucht das durchzuziehen. Deswegen wäre eine Zuteilung vielleicht doch sinnvoll (auch wenn es dann nicht immer aufgeht). Gerade weil Jungs in dem Alter eher rücksichtslos sind und nicht auf den schmächtigeren achten, sondern das vielleicht sogar witzig finden wenn der andere sich sehr anstrengen muss
Nur um Missverständnisse zu vermeiden:
Das Ziel bleibt für alle die gleiche Strecke!
Meine angesprochene kürzere Strecke ergibt sich wenn der Träger einfach nicht mehr kann, auch der Gewinner der entsprechend seiner Auswahl den Träger gewählt hat muss dann das akzeptieren und vor allem respektieren das es eben nicht mehr geht.
Dieser gegenseitige Respekt sollte immer das Ziel in einem Training und Spiel sein.
Ja es gibt auch diejenigen die vor der Belastungsgrenze jammern aber das sollte doch in einem Team dann schnell zu erkennen sein.
Die Strecke würde ich nicht im vornherein verkürzen, da gebe ich Dir Recht… siehe meinen Kommentar…
Okay 👍🏻 nur findest du nicht dass das höhere Gewicht beim Spieler aus dem Gewinnerteam schon ein Problem ist im Ausgangspunkt? Manche Spieler meckern sofort, andere mögen gar nichts sagen und dann kann man die Grenze schwer einschätzen. Ich weiß auch nicht, ob das nicht schädlich für den Rücken sein kann
Es ist ein wichtiger Aspekt aber als grundsätzliches Problem würde ich es nicht bezeichnen. Wie andere Nutzer hier schön geschrieben haben müssen auch Kinder hin und wieder aus ihrer Komfortzone raus. Also wenn ein gewisser Spaß für alle dabei gewährleistet ist sehe ich keine Probleme.
Du beschreibst aber ein generelles Problem, für mich sollten Trainings egal in welcher Sportart, die eigenen körperlichen, geistigen aber auch sozialen Kompetenzen fördern.
Huckpackspiele sind für mich durchaus geeignet die gegenseitige Grenzen auszuloten, die Fähigkeit den anderen Einzuschätzen aber auch die gegenseitige Rücksichtnahme und des Respekts zu fördern. Leider gehen wir immer mehr den Weg der reinen Leistung im Sinne Erfolge.
Du hast es vorher glaub ich schon erwähnt, mich würde interessieren warum ein deutlich schwerer aus der eigenen Mannschaft dann überhaupt einen schwächeren auswählt. Meine oben beschriebenen Aspekte könnten helfen sowohl körperliches Training aber auch die soziale Kompetenz zu fördern.
In dem Fallbeispiel hätte es mich sehr beeindruckt wenn der Gewinner, nachdem der Verlierer nicht mehr konnte, auf das weitere Tragen verzichtet hätte - das wäre ein gutes Training dann gewesen. So lief das übrigens bei uns ab ;)
Ja, das fasst es ganz gut zusammen. Ich glaube manche Kinder sind rücksichtslos in dem Alter, vielleicht aber auch nur gedankenlos. Das könnte ein Grund gewesen sein dass der Gewinner diesen Mitspieler ausgewählt hat. Darin liegt halt das größte Problem. Bei mir wurde damals auch keine große Rücksicht genommen
Habe ich leider auch oft beobachten können, da ist aber Huckepack noch eine harmlose Sache. Es wird oft vergessen das Erwachsene es vorleben müssen damit Kinder es auch verstehen.
Gab es bei Dir damals auch die freie Wahl durch diesen Spieler?
Damit ich das besser einordnen kann, wie waren die Größen- und Gewichtsverhältnisse bei euch?
Ja, man musste sich im Rahmen einer Übung selbst den partner suchen und dann durch Sand laufen 😂 ich war echt so 20 kg leichter als mein Partner das eine Mal
Wo liegt denn das Problem wenn sie es witzig finden, wenn der andere sich mehr anstrengen muss?
Naja es witzig zu finden dass die anderen mehr tragen müssen und es evtl nicht schaffen ist vielleicht problematisch. Anderswiederum war das natürlich auch eine Absprache die für jeden galt und da muss dann vielleicht einfach auch jeder durch
Aber das könnte ja nur vermieden werden wenn nur leichtere getragen werden, das wäre aber jetzt sehr unfair und Schadenfreude findet man im ganzen Alltag, auch bei Erwachsenen. Warum soll das jetzt bei Kindern falsch sein?
Auch im Leben müssen andere mehr Leisten um das gleiche zu erreichen, warum wollen wir die Kinder immer vor dieser Realität schützen?
Also ich sehe das anders, es wurde den Gewinnern versprochen von einem Verlierer als Belohnung von einem Tor zum nächsten getragen zu werden und zwar von einem Träger nach eigener freier Wahl.
Es sollte auch dieses Versprechen der Fairness wegen schon eingehalten werden.
Ich finde es auch richtig das darauf bestanden wurde das der gesamte Weg zu gehen ist, denn er hat es ja dann doch wohl geschafft und in einem Training muss der Einzelne auch mal an seine Leistungsgrenzen gehen.
Wenn er tatsächlich keine Kraft mehr gehabt hätte, wäre natürlich ein Kompromiss gewesen das die fehlende Strecke ein anderes Mal nachgeholt wird.
Für mich wollte sich aber der schwächere nur vor dieser natürlichen Anstrengung drücken oder einfach nur meckern und motzen, weil er halt von diesem schwereren Spieler gewählt worden ist.
Sie kannten sich ja offensichtlich und eventuell war ja auch der schwächere so frech und wollte den schwereren dann als Träger wenn er gewinnt und dann war es halt nichts… wir wissen es nicht aber ich würde den Trainern vertrauen das sie ihre Spieler kennen und auch wissen wo wirklich ihre Grenzen sind.
Ok, die fehlende Strecke nachzuholen wäre natürlich auch ein möglicher Kompromiss gewesen aber es sollte halt eine Überforderung vermieden werden.
So sehe ich das auch und es war ja eine Belohnung durch das Team für die Gewinner und es ist dann auch gerechtfertigt wenn als Belohnung der Träger, selbst ausgewählt wird.
Es ist doch überhaupt kein Problem wenn mal ein schwererer von einem schmächtigen getragen wird, nur deshalb dann den Gewinner die Belohnung verweigern kann ja auch nicht sein.
Klar war es für den Träger sicherlich besonders anstrengend aber so war halt die Abmachung und Training muss ja auch in gewisser Weise anstrengend sein.
Wieso muss man die Jungs bestrafen, nur weil sie verlieren? Verlieren ist nicht schlimm. Es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht. Bestrafung ist hier fehl am Platz.
In erster Linie sollen die Jungs auch Spaß am Spiel haben. Es geht da nicht um den WM-Titel.
Wenn ich Vater eines der Kinder vom Verliererteam gewesen wäre, wäre ich eingeschritten, hätte meinen Jungen vom Platz geholt und dem Cheftrainer die Meinung gegeigt.
Danke für deine Einschätzung. "Bestrafung" war vielleicht die falsche Formulierung, es sollte wahrscheinlich eher eine zusätzliche Motivation sein
Nein, es war die richtige Formulierung. Denn es war eine Bestrafung! So etwas kann man nicht als "Motivation" bezeichnen.
10 Liegestütze dagegen wären allerdings in Ordnung oder? Meiner Erfahrung nach ist dann schon mehr Zug drin im Spiel
Meiner Ansicht nach auch nicht. Ich sehe darin keinen Sinn die Mannschaft Liegestütze machen zu lassen. Das fällt mich auch wieder unter die Kategorie Bestrafung. Ich frage mich warum verlieren bestraft werden muss!
Sollen die Jungs spielen und gewinnen weil sie einer Bestrafung entgehen wollen? Was ist das für eine Motivation?
Statt dessen sollte man schauen, was man besser machen kann. Wo liegen die Schwächen, wo kann man sich verbessern, was sollte man noch mehr trainieren. Es spricht nichts gegen ein hartes Training. Denn um Erfolg zu haben, muss man etwas investieren. Aber in Maßen, denn hier geht es nicht um die WM.
Und wenn man verliert, dann ist das eben so. Es gibt immer eine Mannschaft die besser ist. Jeder verliert mal. Bayern München oder der FC Barcelona gewinnen auch nicht jedes Spiel. Das ist normal!
Natürlich ist Verlieren normal, das weiß ich selbst. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass so ein "Wetteinsatz" eben für zusätzliche Motivation sorgt. Dann gibt es kein Larifari mehr, selbst wenn die Aufgabe nicht anstrengend ist. Dagegen spricht eigentlich nichts, finde ich
Wie wäre es mal mit Belohnung, anstatt mit Strafe. Leistung belohnen, anstatt "schlechte Leistung" bestrafen.
Ich habe den Eindruck, dass ihr Trainer das alles viel zu ernst nehmt. Die Jungs sollen Spaß haben. Wie wäre es mal mit einem Training, bei dem es nur um Spaß geht? Freude steigert die Motivation.
Dazu gibt es mit Sicherheit viel Anregungen im Internet und auch von anderen Trainern.
Ich halte mich für einen guten Trainer und achte auch sehr stark auf die Freude der Spieler. In diesem einen Fall hatte ich Bedenken, die ich hier geäußert habe, mehr nicht
Wenn ich Vater eines Kindes aus der Gewinnermannschaft gewesen wäre, wäre ich auch eingeschritten, damit mein Kind bei dieser Demütigung nicht mitmacht.
Was genau findest du demütigend, wenn ich fragen darf? Generell dass es eine Aufgabe für die Verlierer gibt?
Dass die Verlierer die Gewinner tragen müssen, ist demütigend.
Das ist was anderes, als wenn ein Kind das 1 1/2 fache seines Gewichtes tragen soll.
Das würde man ja auch nicht von einem Erwachsenen verlangen. Warum also von einem Kind? Wie kommt man auf so eine bescheuerte Idee?
Bei diesem Aspekt stimme ich dir zu, das war vorher wahrscheinlich von meinem Kollegen nicht durchdacht
Ein Trainer gehört zur Mannschaft dazu. Wenn die Mannschaft schlecht spielt, hat auch der Trainer seinen Job nicht gut gemacht.
In der Bundesliga ist ja meistens auch der Trainer schuld.
Wenn es eine „Bestrafung“ gibt, sollte diese auch für den Trainer gelten. Das ist dann auch für den Trainer eine zusätzliche Motivation.
Dann müsste der Trainer dann auch den Trainer der gegnerischen Mannschaft tragen.
Wenn das für den Trainer nach einem blöden Plan klingt, sollte er das auch nicht von seinen Spielern verlangen. Dann kommt man auch nicht auf bescheuerte Ideen.
Als Trainer hat man auch eine Vorbildfunktion. Also mit gutem Beispiel voran gehen!
Es geht ja um eine mannschaftsinterne Wette, um die Motivation im Training zu erhöhen und larifari zu vermeiden.
Wäre das Problem denn behoben wenn man die Spieler der Statur nach zuordnet?
Spätestens als der schmächtige offensichtlich körperlich nicht mehr konnte und trotzdem aufgefordert wurde den deutlich schwereren weiter zu tragen, ist für mich die Grenze zur Demütigung überschritten worden.
Wo genau siehst du die Demütigung? Wir müssen beim Training auch ab und zu mal die Gewinner Huckepack tragen. Bisher war das immer eher eine spaßige Angelegenheit ✌🏻
Wo ist für dich die Grenze überschritten? Ich will demnächst vielleicht einen Trainerschein machen und stelle mir die Frage ob das grundsätzlich mit dieser Art Belohnung sinnvoll sein kann oder eher nicht
Ich beziehe mich auf die ursprüngliche Fallbeschreibung in der Frage.
Das Beispiel war das ein schwächerer einen deutlich schwereren tragen sollte (1,5 fache des eigenen Gewichts - welcher Erwachsene schafft das?) und es auch gemacht hat aber eben nicht die gesamte Strecke schaffte.
Auszug aus der Fragestellung: „selbst als der Junge nicht mehr konnte, wurde er aufgefordert…den gesamten Weg über den Gegenspieler…zu tragen“
Das geht für mich nicht iO wenn man eh nicht mehr kann aber dann gesagt bekommt beiß die Zähne zusammen, also wer kennt besser ob man es noch kann - meiner Meinung derjenige selbst und das wurde hier missachtet und da beginnt die Demütigung für mich.
Das Huckepack tragen selbst, auch von deutlich schwereren, stellt für mich kein Problem dar, nur wenn die körperlichen Grenzen mehr als überschritten werden.
Okay verstehe. Ob jetzt der Spieler wirklich nicht mehr konnte oder nur rumgemeckert / gejammert hat das weiß ich natürlich nicht
Wenn der Spieler nicht mehr konnte sollte vielleicht öfters so eine Übung durchgeführt werden, um entsprechende Muskelkraft aufzubauen. Es heißt doch schließlich auch Training.
Wenn er nur gemeckert oder gejammert hat ist es vollkommen in Ordnung dann die Leistung einzufordern. Auch dann könnte man überlegen solche Übungen immer wieder im Training einzubauen.
Wo ist hier eine Demütigung?
Bei allen bisherigen Mannschaften meiner beiden Söhne (von 10-13) wurde und wird das auch so ca. 1x im Monat im Training eingebaut. Ich find schon das es dem Mannschaftsgeist förderlich ist aber natürlich darf der Spaß hier nicht zu kurz kommen.
Meine Söhne waren immer schon im Vergleich zu gleichaltrigen größer gewachsen und damit auch teilweise schwerer. Es kam öfters vor das auch sie von kleineren und leichteren getragen wurden. Ich bin aber der Meinung das sie auch aufgrund solcher Aktionen ihre eigene Verantwortungskompetenzen für andere erst schärfen konnten.
Eine grundsätzlich Demütigung bei solchen Aktionen sehe ich hier ehrlich nicht.
Wo soll das Problem sein? Da kann für den Rücken nicht viel passieren, das Gewicht tragen doch vor allem die Beine.
Außerdem gehören solche Challenges zum Fußball dazu und eine gewisse Abhärtung ist ja auch nicht schlecht. Es wurde jetzt ja auch nichts unmenschlich Hartes gemacht, also alles im Rahmen. Bei uns mussten wir das letzte Saison auch machen, das war überhaupt nicht schlimm.
Das Verliererteam muss da halt durch und Huckepack ist doch auch ganz spaßig, also eine Art Teambuilding-Maßnahme.
Ok, danke für deine Einschätzung. Aber ist es nicht unfair für die leichteren Spieler, die deutlich Schwerere tragen müssen?
Nö, überhaupt nicht. Wette ist Wette. Die Gewinner können ja auch nichts dafür, dass der Gegenspieler möglicherweise weniger wiegt als sie. Eine Wette gilt halt für jeden
Selbst wenn, das Leben ist nicht immer fair das sollten Kinder auch lernen.
Nur das der Gewinner, wenn er den Gegenspieler auswählt, berücksichtigen sollte wer sein Gewicht tragen soll… und entsprechend wählt. Ansonsten gebe ich Dir Recht.
Gut für den Rücken ist es nicht.. Wie du das sagst mussten die Jungs teilweise mehr als ihr eigenes Körpergewicht tragen und bei 12/13 Jährigen würde ich nicht davon ausgehen, dass die wissen wie man soviel Rückenschonend trägt..
In dem Sinne allzu oft solche Aktionen sind schädlich. Bei einem mal wird nicht viel passieren.
Im Sinne der Wettschulden muss man sowas zwar ausführen, wenn alle einverstanden waren, aber ich würde mich nicht wundern, wenn einige Eltern das auch nicht cool finden (wenn einer der Jungs deshalb Rückenschmerzen hätte, wäre mit mir als Mutter nicht gut Kirschen essen)
Denke auch, dass das das eine Mal nicht so schlimm ist. Beim nächsten Mal würde ich aber vielleicht einen Gegenvorschlag machen. Rückenschmerzen kriegt man hoffentlich nicht so schnell
Von einem kurzen Tragen geht doch ein Rücken nicht kaputt, also sehe ich da kein Problem. Zu einem Training gehört nun mal auch bis zur Grenze zu gehen und da kann es zu Muskelkater aber natürlich auch Rückenschmerzen kommen. Entscheidend ist doch das der Körper trainiert wird… auch die Kraft in den Beinen.
Die "alte Schule" kenn ich...
Ja, die Jungs sollen nicht aus Zucker sein, aber von einem eh schon Schmächtigen zu verlangen, das 1,5-fache des eigenen Körpergewicht über 100 m zu schleppen, dessen Körper noch in der Entwicklung ist, grenzt an Körperverletzung.
Zudem demütigt es den Verlierer zusätzlich, ihm zur "Strafe" (für was eigentlich?) eine Aufgabe aufzubürden, die er gar nicht schaffen kann.
Dein Cheftrainer sollte mal drüber nachdenken, ob das, zumindest für die körperlich noch nicht so entwickelten, tatsächlich eine Gaudi ist, und was das mental mit den Jungs macht, die, weil sie noch kleiner als die anderen sind, vielleicht eh an sich zweifeln.
Chef hin oder her, ihr habt Verantwortung für die Kinder.
Danke für die Einschätzung. Ihr würdet also auf jeden Fall nochmal mit ihm reden?
Auf jeden Fall. Und wenn er es weiter so machen will (Big Chef), dann würde ich auch vom Platz gehen und ihm sagen, dass du jede Verantwortung für irgendwelche Folgeschäden ablehnst.
Könnte man nicht einfach die Jungs so zu teilen, dass es nicht mehr als 5 oder maximal 10 kg Unterschied gibt? Dann sollte das doch eigentlich unbedenklich sein
Ja, dann ist das was anderes, oder diejenigen, die einen wesentlich schwereren Tragen, machen das halt nur eine kurze Strecke, oder soweit es geht.
Eine Aufgabe muß lösbar und fair sein.
Das Problem daran ist nur, dass es wahrscheinlich immer 1-2 Fälle gibt in denen der Gewinner deutlich schwerer ist. Aber beim nächsten Mal würde ich auf jeden Fall versuchen die Aufteilung zu beeinflussen, sodass keine zu großen Unterschiede bestehen
Natürlich wird das so sein. Eure Spieler sind ja nicht genormt. Aber deswegen hingehen und sagen "Pech gehabt?" Du kannst in solchen Fällen ja auch sagen: Der X und der Y haben im Verhältnis viel mehr zu tragen als der Rest, bei Euch reicht Mittelllinie (oder 16er).
Es ist Deine Aufgabe, dafür zu sorgen, daß sich diese Jungs durch einen körperlichen Nachteil, für den sie nichs können und der vielleich eh schon an ihrem Selbstwertgefühl kratzt, nicht auch noch zusätzlich bestraft und gedemütigt fühlen.
Ihr Trainer predigt den Jungs von Fairness und Respekt, dann solltet ihr das auch vorleben.
Ja, das ist ja auch eigentlich meine Meinung. Nur so eine Extrabehandlung könnte ja auch wiederum an ihrem Selbstbewusstsein kratzen
Die Tore standen seitlich, sodass der Weg kürzer war (das nur zur Erklärung). Denkst du denn, dass es generell nicht geht so eine Bestrafung zu machen oder würde es gehen, wenn kein dünner Spieler einen schweren tragen muss? Ich befürchte nämlich, dass mein Kollege nochmal diesen Vorschlag machen wird
Ach so, ok, ich dachte schon "Spinnen die, eine Feldlänge"? 🙂 Ich werd später gern noch ein paar grunsätzliche Gedanken dazu schreiben, wenn Du möchtest (Ich war lange Zeit Zugführer und Ausbilder bei der Bundesweht), jetzt grad hab ich keine Zeit.
Genau, es geht um die seitliche Länge eines Feldes (allerdings ist das auch kein allzu geringer Weg). Jo, mach das gerne sobald du Zeit hast
Also ich würde auch nicht von einer Bestrafung sprechen, sondern von einer Belohnung die eben die Gewinner bekommen und von den Verlierern erbracht wird. Achtet halt im Vorfeld das die Teams leistungsgerecht aufgeteilt werden und nicht gleich das Gewinnerteam im vornherein feststeht.
Bringt euren Spielern gegenseitigen Respekt und Achtung bei - wenn einer körperlich nicht mehr kann ist halt Schluss egal ob die Strecke gelaufen wurde.
Eine Unterscheidung zwischen dünnen und schweren würde ich nicht machen, das bringt ja dann auch gleich wieder Unruhe rein. Es kann ja auch mal der dünne vom schweren getragen werden….aber wenn es umgekehrt ist, muss halt der schwere akzeptieren das er zu schwer ist.
Eine „Belohnung“ für die Gewinner zu vereinbaren und dann einzelne davon auszuschließen nur aufgrund der jeweiligen Körpermerkmale stellt schon eine Benachteiligung dar. Vor allem war ja wohl ausgemacht das eine freie Wahl durch den Gewinner erfolgt, von wem sie getragen werden wollen, das gehört ja auch irgendwie zur „Belohnung“.
Wenn eine „gerechte“ Aufteilung dann aufgrund Gewicht/Körpergröße nicht möglich ist, müssen halt die Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden. Grundsätzlich sehe ich aber überhaupt keine Probleme wenn auch ein schwächerer/kleinerer einen deutlich schwereren/größeren trägt.
In diesem Fallbeispiel hätte ich halt bis zum Ziel (maximale Strecke) oder soweit der Verlierer tragen kann (minimale Strecke) vorgegebenen.
Es ging ja um den körperlichen Einsatz und da kann man in einem Training schon auch mal was fordern. Von nix kommt nix…
Aber dann zu verlangen, als der Verlierer offensichtlich keine Kraft mehr hatte, den Gewinner trotzdem bis zum Ziel zu tragen und sozusagen über seine Belastungsgrenze hinaus zu gehen, das geht halt überhaupt nicht.