Sind Zoos gut oder nicht gut?

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Hey!

Nein. Zoos sind eindeutig Tierquälerei. Tiere sind in ihrer Psyche und ihrer Physis auf das Leben in freier Natur ausgerichtet. Ginge es dir gut, wenn ich dich in eine Abstellkammer sperre? Es gibt auch keine "unsichtbaren Grenzen" wie das Zoo-Befürworter gerne behaupten: Natürlich riskiert eine Antilope ihr Leben in der Natur, aber das tust du auch beim Autofahren, Straße überqueren, duschen oder, wenn du in den Wald gehst. Sollte man deshalb nur zuhause hocken und nichts tun? NEIN! Leben ist auf Freiheit ausgelegt, auf Jagd, und Risiken und Sterben gehört dazu. Den Tieren fehlen natürliche Reize und man muss nun wirklich kein Biologe sein um zu wissen, dass Tiere sich durch Menschenmassen belästigt fühlen.

Ein Eisbär, Löwe oder Gorilla gehört auch nicht nach Deutschland oder in unsere Breiten. Biologisch gibt es einen sehr guten Grund, wieso die nicht in unserer Nähe leben. Dass (meistens) Affen ihre Fäkalien essen, wie du sagst, ist ebenso nichts natürliches. Wieso sollten die das tun? Kot ist verdautes Essen, da sind keine Nährstoffe mehr vorhanden.

Zoos haben in gut 1000-jähriger Historie 54 Tierarten vor dem Aussterben bewahrt... jeden Tag sterben hundert aus. Da haben sich Nationalparks und die Natur viel mehr bewährt als Betongehege. Man lernt im Zoo auch nichts, außer, dass Flamingos nicht fliegen können. Oh warte, können sie doch? Wieso machen die das dann nicht? Ahh, weil denen die Flügel gestutzt werden, verstehe... Was kommt als nächstes? Dass Eisbären in echt nicht auf Wiese und Beton, sondern auf Eis und Schnee leben? Weirde Welt. Schnellstes Säugetier, liebe Leser? Richtig, der Gepard - bis zu 130 km/h. Noch bevor der richtig beschleunigen kann ist er am anderen Ende vom Gehege angekommen.

Zwingendermaßen werden auch Tiere gepflegt, die sich in der Natur nicht fortgepflanzt hätten: So entfernen sich Käfigtiere genetisch von den Populationen in der freien Wildbahn. Oft sind sie in freier Natur nicht überlebensfähig und lassen sich nicht auswildern – weshalb das Argument des Artenschutzes nicht greift. Damit der Genpool der Populationen nicht verarmt, betreiben viele Zoos Fangexpeditionen und entreißen Tiere ihrem natürlichen Ökosystem. Eine einfache und genauso schädliche Alternative ist Inzucht, die regelmäßig Tiere mit schweren genetischen Defekten hervorbringt.

Quelle

Wer glaubt, es ginge diesen Tieren gut, die sich teilweise selbst verstümmeln, verletzen, depressiv sind, hat sie nicht alle. Daran ist die Gefangenschaft Schuld, daran gibt es keinen Zweifel. Auch wenn zoos.media wieder mal anderes behauptet. Zoos labern von Artenschutz, fordern aber, dass man Tiere töten sollte, selbst wenn sie gesund oder vom Aussterben bedroht sind (Quelle). Das ist kein Artenschutz, Zoos sind Etikettenschwindel. Die Instinkte verkümmern, Tiere können nicht ausgewildert werden (zumindest keine Fleischfresser, nur Pflanzen-, Aasfresser, gelegentlich Allesfresser). Dokus, Nationalparks, Wälder zeigen die Realität, kein Zoo.

Und wer glaubt ein Zoo begeistert Menschen für Artenschutz glaubt auch an den Weihnachtsmann: Niemand hat sich nach einem Zoobesuch gedacht: "Der arme Orang-Utan, wir müssen den Regenwald schützen!" sondern "Die Currywurst war lecker, und wie die Giraffe an den Eisenstängen geknabbert hat war witzig!" Tiger- und Pandapopulationen haben sich nur vor Ort und nie in Zoos erholt.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium
Roland22  05.08.2023, 23:47

Die Quelle spiegelt immerhin ausgewogene Pros und Kontras wieder.

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wo auch ihren kot usw essen, auch Affen und so.

Um das einmal ganz klar zu stellen: das ist ein völlig normales Verhalten, das bei vielen Arten, auch Affen, in der Natur beobachtet werden kann. Dass Tiere im Zoo Koprophagie betreiben, sagt über die Haltungsbedingungen deshalb überhaupt nichts aus.

Also halt weil dort ja tiere Eingesperrt werden

Werden sie das wirklich? Und falls ja, worin besteht denn der Unterschied zwischen Haustieren, die wir ja ebenfalls in unsere Häuser, in Aquarien, Terrarien, in Ställen, auf Weiden und in Volieren einsperren? Fakt ist, dass jeder Versuch einer Grenzziehung zwischen Tieren, deren Haltung man okay findet und zwischen Tieren, deren Haltung man nicht okay findet, absolut willkürlich wäre. Wer also ein Verbot von Zoos fordert, sollte schon so konsequent sein und ein Verbot jeglicher Tierhaltung einfordern. Alles andere wäre schlicht Bigotterie. Das bedeutet im Umkehrschluss: wenn es möglich ist Haustiere zu halten, dann muss es auch möglich sein Wildtiere halten zu können. Und das ist es auch. Entscheidend ist nicht die Frage ob, sondern wie ein Tier gehalten wird. Ob es sich nun dabei um einen Tiger oder eine Hauskatze, einen Wolf oder einen Hund, ein Bison oder eine Kuh, ein Pinselohrschein oder ein Hängebauchschwein, einen Goldfasan oder ein Haushuhn, ein Zebra oder ein Pferd handelt, ist völlig egal - entscheidend ist, dass ein Tier seinen artspezifischen Bedürfnissen entsprechend, also tiergerecht, gehalten wird. "Tiergerecht" bedeutet, dass ein Tier die Möglichkeit haben muss, in menschlicher Obhut alle Verhaltensweisen ausleben zu können, die es in der Natur zeigen wûrde, dass es artgerecht ernährt und unter klimatischen Verhältnissen untergebracht wird, die seinem natürlichen Lebensraum entsprechen und dass auch sein Sozialverhalten berücksichtigt wird. Dazu sind die Zoos wie übrigens jeder Tierhalter gesetzlich durch das Tierschutzgesetz verpflichtet und die Einhaltung wird durch das zuständige Vererinäramt, anders als bei den meisten Privathaltern, regelmäßig überprüft.

Der Freiheitsbegriff lässt sich auf nichtmenschliche Tiere außerdem überhaupt nicht anwenden. Tiere sind sich keiner Freiheiten bewusst, erst recht nicht der damit verbundenen Rechte und Pflichten. Die selbsternannten Tierrechtler vergessen nämlich gerne, wenn sie etwa wieder einmal "Menschenrechte für Menschenaffen" fordern, dass Freiheit auch mit Pflichten verbunden ist - etwa der Einsicht für Richtig und Falsch. Einem Schimpansen Menschenrechte zuzugestehen, hieße, dass ein Schimpanse z. B. für Mord vor ein Gericht gestellt werden könnte - und ich bezweifle, dass Schimpansen die Einsicht besitzen, nach unseren menschlichen Maßstäben zu handeln.

Außerdem ist kein Tier wirklich frei. Kein Tier sucht sich aus, wo es leben will. Es ist an die klimatischen Verhältnisse gebunden, an die es angepasst ist. Flüsse, Schluchten, Bergketten grenzen seinen Lebensraum weiter ein. Viele Tiere sind territorial und an die Einhaltung der imaginären Grenzen gebunden. Werden sie übertreten, dann hat der Revierbesitzer entschieden etwas dagegen. Selbst nicht territoriale Tiere wie etwa Gnus wandern nicht beliebig umher oder weil sie das gerne tun. Sie machen es, weil sie es müssen, wollen sie nicht verhungern. Und wir dürfen nicht vergessen, dass nennenswerte Wildtierbestände heute nur noch in Nationalparks und Naturreservaten vorkommen - in Arealen, die sich von einem Zoo praktisch nicht unterscheiden, weil sie von Menschen verwaltet und reguliert werden, oft sind sie sogar umzäunt, genau wie die Gehege im Zoo.

Zoos sind definitiv gut, v. a. aber sind sie angesichts der Artenkrise heute notwendiger als je zuvor. Die modernen, wissenschaftlich geführten Zoos sind ein wichtiger Baustein im Artenschutz. Sie züchten und erhalten nicht nur bedrohte Tierarten, sie engagieren sich auch intensiv im Naturschutz direkt vor Ort, indem sie Nationalparks und Nichtregierungsorganisationen finanziell, materiell und/oder personell unterstützen. Sie helfen z. B. dabei Land aufzukaufen, das unter Schutz gestellt werden kann, sie beschaffen Ausrüstung für Ranger, betreiben Auffangstationen für verletzte Wildtiere und unterstützen Aufklärungskampagnen, um die lokale Bevölkerung für den Artenschutz zu sensibilisieren.

Außerdem sind Zoos wichtig für die Bildung und die Forschung. Auch heute werden viele Erkenntnisse zum Verhalten oder zur Fortpflanzung von Tieren im Zoo gewonnen. Zoos unterstützen die Ausbildung von Biolog*innen und Tierärzt*innen, sie bilden das Publikum, unterhalten zooeigene Zooschulen mit eigenem Lehrerpersonal, informieren über den Artenschutz und tragen dazu bei, dass in einer zunehmend urbanisierten Welt der Mensch den Kontakt zur Umwelt nicht verliert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Hallo,

Ich finde das muss man differenziert betrachten.

Teilweise werden dort von Fachleuten mit Studium oder Ausbildung Tiere gehalten, die auch millionenfach Privatleute ohne jegliche Sachkenntnis als Haustiere haben. Warum akzeptiert man das bei den Laien kommentarlos, während die Meerschweinchen, Ziegen und Hängebauchschweine in der Streichelabteilung des Zoos trotz fachlich äußerst kompetenter Betreuung "eindeutig Tierquälerei" sein sollen, wie es hier manche User feststellen?

Andererseits wird es Tierarten geben, bei denen es tatsächlich fraglich ist, ob eine Haltung in Gefangenschaft überhaupt vertretbar ist. Allerdings dienen hier oft Zoos auch als Auffangstationen für Tiere, die aus illegaler Privathaltung stammen, wenn diese auffliegt. Wohin sonst sollte man solche Tiere bringen, bei denen ein Auswildern nicht mehr möglich ist?

Und dass es tatsächlich Tierarten heute noch oder wieder wildlebend gibt, die ohne die Nachzuchten in Zoos ausgestorben wären, lässt sich nicht wegdiskutieren. Und diese Bedeutung wird noch zunehmen:

https://taz.de/Klimawandel-und-Biodiversitaet/!5626458/

Sicher genügten die Haltungsbedingungen in Zoos in der Vergangenheit bei uns nicht immer und bei allen Tierarten den heutigen Erkenntnissen und Ansprüchen (und leider scheint das in manchen Teilen der Welt noch heute so zu sein!) Aber ich meine, ein Umdenken hat da bereits deutlich eingesetzt, viele Zoos wurden in den letzten Jahrzehnten umgestaltet, manche Tierarten werden nicht mehr gehalten, andere haben dafür viel größere Gehege...

Ich meine schon, es ist gut und richtig, genau hinzuschauen, was in Zoos passiert. Natürlich gibt es auch bei Zoos Negativbeispiele, und die gehören selbstverständlich sbgestellt. Aber aus Negativbeispiele den Schluss zu ziehen, dass in jedem Zoo alles Tierquälerei ist, das halte ich auch für verkehrt. Eine Existenzberechtigung haben Zoos für mich allemal.

Nein.

Zoos sollten schnellstmöglich verboten werden, da sie mit manipulaiven Aussagen arbeiten, wie zum Beispiel: Zoos schützen Tiere vor dem Aussterben. Bisher wurden von Zoos ungefähr 50 Tierarten vor dem Aussterben bewährt. Jedoch sterben jeden Tag zwischen 50 und 150 Tier und Pflanzen Arten aus. Tierschutz findet immer nur Vorort statt in Zentren wo Leute mit Herzblut um den Erhalt von der Natur kämpfen.

Ein weiteres Argument ist: Wir Bilden Menschen über Tiere aus. Was auch nicht stimmt. Der durchschnittliche Besucher verbringt nur wenige Sekunden vor einem Gehege. Dazu kommt noch, dass Tiere in Zoos oft ein ganz anderes Verhalten haben als in der freien Wildbahn. So sind Studien auf das Ergebnis gekommen, dass Menschen oft dümmer aus Zoos rauskommen als sie reingegangen sind.

Und das Affen ihren Kot essen ist eine Psychische Erkrankung durch den Stress welchen man den Tieren aussetzt. Ziemlich Viele Tiere entwickeln im Laufe ein Auffälliges Verhaltensmuster, welches eigentlich immer auf die Haltung der Zoos zurückgeführt werden kann.

Heutzutage kann man klar sagen, dass Zoos nicht Artgerecht sind und es keine Gründe gibt Zoos zu unterstützen

Woher ich das weiß:Recherche

Kannst du dir vorstellen, dass Zoos auch Heime oder Asyle sind und die meisten Tiere in freier Wildbahn schon tot wären? Viele sind Handaufzuchten und an Menschen gewöhnt und Tiere werden in Zoos tiermedizinisch betreut und deshalb älter als draußen, wo sie von Raubtieren gejagd werden, verletzt werden und sich Krankheiten und Parasiten einfangen.

RainbowMoon13  05.08.2023, 21:50

Reservate würden es auch tun. Deshalb muss man keinen Eisbär bei 35 Grad auf den Präsentierteller für Menschen ausstellen.

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WilliamDeWorde  06.08.2023, 13:26
@RainbowMoon13

Der Eisbär kann sich im Wasser abkühlen und hat außerdem weißes Fell, welches gar nicht warm wird. Wo sollen denn die Reservate sein?

Ohne Ausstellung wird die Jugend gar nicht mehr wissen, was ein Eisbär ist bzw. sein Lebensraum wird auch nicht mehr geschützt. Weil: Egal

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RainbowMoon13  06.08.2023, 13:35
@WilliamDeWorde

Das rechtfertigt es nicht einen Top-Predator, der täglich mehrere 100 km am Tag zurücklegt und jagt in ein Gehege einzusperren, das so groß wie eine 4 Zimmer Wohnung ist. Das Wasser ist im übrigen auch nicht gekühlt und ein Schattenplatz ist auch nicht vorhanden.

Wenn man die Steuergelder, die für Zoos draufgehen in die Förderung von Reservaten und wirklichen Artenschutz investieren würde, würde man viel mehr erreichen. Was bringt es denn Tiere in Großstädten einzusperren, wenn es in der Natur keine ihrer Artgenossen mehr gibt? Große Raubtiere kann man auch gar nicht auswildern, also ist dieser vermeintliche „Artenschutz“ völlig sinnlos und am Ende nur Geldmacherei. Es gibt übrigens auch Studien dazu, dass Kinder in Zoos so gut wie nichts lernen (einfach mal recherchieren).

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