Eure Meinung zu Zoos?

Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen

Ich finde Zoos richtig und wichtig. 37%
Ich finde Zoos schlecht und unnötig. 33%
Andere Meinung 29%

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich finde Zoos schlecht und unnötig.

Ich esse ja auch Fleisch, und dort werden die Tiere vermutlich schlechter behandelt als in Zoos, aber das hat halt wenigstens einen Nutzen. Die Tiere ihr Leben lang einzusperren um sie anzuschauen finde ich ziemlich unnötig.

Andere Meinung

Ich muss sagen, für mich ein sehr schwieriges Thema.

Eine Zeit lang war ich komplett gegen Zoos. Ich war genau der Meinung, die du in deiner Frage geschildert hast:

-viele Tierarten sind gar nicht bedroht, und bei denen, die es sind, sind oft wir Menschen Schuld daran

-So gut wie niemand nutzt den Zoo um sich irgendwie zu bilden oder wirklich etwas über die Tiere zu lernen.

Usw. Das ganze wird in diesem Video ganz gut erklärt:

https://youtube.com/shorts/sl33xJ3fyCk?feature=share

Ich möchte diese Punkte auch nicht bezweifeln. Allerdings ist mir in letzter Zeit etwas sehr wichtiges klar geworden:

Man kann und möchte nur Schützen und respektieren, was man kennt und was einem vertraut ist. Es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass ein Mensch, der gute Erinnerungen aus seiner Kindheit im Zoo hat mal ein wirklich gutes Herz für Tiere bekommt als einer, der dieses ganze Thema Wildtiere nie kennengelernt hat.

Klar, da könnte man jetzt auch wieder ewig weiter diskutieren, dass man im Zoo ja die Tiere in Gefangenschaft sieht und die Kinder diese dadurch auch nicht "richtig" kennenlernen. Im Grunde sind Zoos ja auch nicht mehr zeitgemäß, da stimme ich zu.

Naja, wie gesagt schwierig.

LG

Andere Meinung

Zoos stammen ursprünglich aus einen anderen Zeit.

Damals gab es noch keine Möglichkeit für 5 000 Euro eine Safari in Afrika oder Indien zu machen.

Ebenfalls waren TV Geräte nicht erfunden und Bücher in Relation zum Einkommen eines normalen Bürgers um ein vielfaches teurer. Zu dieser Zeit waren Zoos und mobile Tierschauen die einzige Möglichkeit "wilde" Tiere und Menschen zu entdecken. Ja auch Menschen wurden lange Zeit wie Tiere ausgestellt. (Gab im übrigen auch steuerliche Vorteile)

Aus dieser Ecke haben sich die Zoos entwickelt. Von dem reinen Präsentationssystem , über den Bildungsauftrag in der Kaiserzeit zu den modernen heutigen Zoos.

Dazu musste der Mensch jedoch erstmal erkennen, das er durch sein tun auch riesige Herden nahezu ausrotten und vernichten kann. Siehe die Wisente in Deutschland, den Bison in den USA oder den Elefanten in Afrika. Um jedoch Geld, Zeit und Leid auf sich zu nehmen, benötigt der Mensch Motivation. Warum sollte man ein Tier schützen was man kaum kennt? Da sind echte Tiere deutlich besser geeignet eine Bindung herzustellen, wie die bis in den 80er Jahren eher sehr bescheidenen Tieraufnahmen. Zusammen mit den Tierfilmen dagegen waren die Zoos oft der Gamechanger.

Die Zoos boten eine recht günstige Umgebung um hochgefährdete Tiere unterzubringen, die sich auch noch über die Einnahmen zum teil selbst finanzierten. Jedoch sind alle Zoos mit Rang und Namen in der Regel Zuschussgeschäfte, die über Spenden oder öffentliche Zuwendungen gesichert werden.

Dieses gab den "Tierschützern" die Zeit, über Öffentlichkeitsarbeit, Geld und Einfluss zu gewinnen, so das die Tiere in ihren Heimatländern besser geschützt werden. Jedoch kann man keinen Land verbieten, Land für seine Bevölkerung umzuwandeln, so das der Verlust an Lebensraum immer noch ein großes Problem darstellt.

Hier bieten Zoos auch wieder auch in den Heimatländern die Möglichkeit, Tierarten kostengünstig zu erhalten, den man kann in Zoos mehr Tiere je qm erhalten, wie in freien Wildbahn, wenn man den Raum für die Menschen benötigt. Andersrum kann man durch die Präsentation von geschützten Tieren oder auch einfachen heimische Tieren, die Raumnahme verzögern oder auch eine gemeinschaftliche Lösung finden wo Platz für Wildtiere bleibt.

Im rahmen der Erhaltungszucht, sind gerade Zoos oft diejenigen die noch wertvolle Zuchtlinien von echt bedrohten Tieren vorhalten. Ohne diesen zusätzlichen genetischen Material , wären einige Populationen von Tieren durch Inzucht unbrauchbar.

In der modernen Zoowelt, erholt sich der Besucher vom Alltagsstress und erfährt nebenbei ein wenig über Tiere, jeder Tropfen ölt den Stein. Jedoch sind in vielen Zoos auch erhebliche Forschungsprojekte angesiedelt, so das die Bildung des einfachen Zoobesuchers nur noch eine Nebentätigkeit ist. So verdanken wir in der Tiermedizin viele Wildtierexperten den Zoos, weil sie dort ihre Fähigkeiten und Kenntnisse haben aufbauen können.

Man könnte ebenso die Altenpflegeausbildung oder die Ausbildung zum Arzt, rein am TV durchführen.

Ich finde Zoos richtig und wichtig.

Natürlich sollten die Tiere möglichst artgerecht gehalten werden (viel Platz, ggf. auch Kontakt zu Artgenossen bei geselligen Tieren, passende Umgebung usw.).

Aber Zoos sind für manche Arten durchaus wichtig, heute leben wohl mehr Tiger in Zoos als in freier Wildbahn. Auch waren Zoos wichtig für die Erhaltung der Pandas in China. Diese haben die Population stabilisiert.

Für Tasmanische Teufel und andere Arten waren auch Parks wichtig, diese heißen in Australien Wildlife Parks oder Wildlife Sanctuaries.

Ich finde Zoos richtig und wichtig.
Die Argumente, dass Zoos Arten schützen (die meisten dort eingesperrten Tiere sind nicht vom Aussterben bedroht), Tiere wieder auswildern (nur ein ganz geringer Prozentsatz wird nach der Gefangenschaft wieder ausgewildert

Das Argument dagegen ist unsinnig. Es ist richtig, dass die wenigsten Tiere da vom Aussterben bedroht sind und nur ein kleiner Teil dem Arterhalt dient, ABER....Zoos benötigen Gelder für Artenschutz und Geld bekommst du eben nur, wenn du was bieten kannst und nicht nur 2-3 gefährdete Arten zeigen kannst...dafür kommt kaum einer. Das ist der Denkfehler dabei, was der Lehmann auch nicht begreift.

RainbowMoon13  19.08.2023, 18:50

Das Geld, welches Zoos verdienen wird so gut wie gar nicht für Artenschutz eingesetzt. Und Tiere einsperren oder sogar wild fangen gehört nicht zum Artenschutz.

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Photon123  19.08.2023, 18:53
@RainbowMoon13

Wieder ein Denkfehler. Natürlich geht nur ein kleiner Teil da rein, immerhin gibts verschiedene Kostenstellen, die bedient werden müssen. Und doch...gefährdete Tiere fangen und in Sicherheit vermehren gehört zum Artenschutz.

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RainbowMoon13  19.08.2023, 19:01
@Photon123

Du hast den Artenschutz in keinster Weise auch nur ansatzweise verstanden. Artenschutz muss lokal passieren, indem man den Lebensraum der Tiere und damit die Tiere selbst schützt. Unterstützung der lokalen Schutzprojekte, Aufklärung der locals, Verhandlungen mit Regierungen, Kauf und Instandhaltung von Lebensräumen, Förderung von Reservaten usw.

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Photon123  19.08.2023, 19:43
@RainbowMoon13

Ja. Der Zoo geht aber eben einen anderen Weg und leistet halt auch einen kleinen Beitrag dazu. Und das funktioniert in dem Fall nur so wie ich beschrieben hab.

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pony  19.08.2023, 22:03
@RainbowMoon13

berggorillas werden in etwa 30 jahren ausgestorben sein. wegen artenschutz vor ort.

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Ludi12B  20.08.2023, 09:47

Nur ein Bruchteil der Einnahmen der Zoos werden letztendlich zum Artenschutz gespendet. Den Rest behält der Zoo.

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Ludi12B  20.08.2023, 09:50
@Photon123

Ich weiß, stell dir vor, deine schlechten Argumente lese ich mir sogar durch.

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Photon123  20.08.2023, 09:51
@Ludi12B

Das ist richtige Argumente, auf Realität basierend. Und wenn du es gelesen hättest, dann hättest du dir deinen Satz gespart.

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Ludi12B  20.08.2023, 10:08
@Photon123

Die Realität ist, dass der Zoo zu wenig Geld in Artenschutz spendet und der Zoo abgeschafft werden sollte.

Und doch...gefährdete Tiere fangen und in Sicherheit vermehren gehört zum Artenschutz.

Eben nicht. Ich zitiere mal den BMUV:

Artenschutz bedeutet, die Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu bewahren und den Artenschwund zu stoppen. Aber nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch ihre Lebensräume müssen geschützt werden.

Dort steht doch eindeutig, dass die Lebensräume geschützt werden müssen. Wenn ich also in den Zoo gehe und mir ein depressives, gelangweiltes Nashorn anschaue, inwieweit schütze ich dann seinen Lebensraum? Inwieweit schütze ich einen Lebensraum, wenn ich in den Zoo gehe, mir ein Tier für 2 Sekunden anschaue, dem Zoo Geld bezahle und mir dann noch im Imbiss ne Currywurst rein pfeife? Inwieweit schützt DER ZOO den Lebensraum eines Tieres, wenn der Zoos das Tier in zu kleine Gehege sperrt und das Tier bis an sein Lebensende sich beglotzen lassen muss? RICHTIG, GARNICHT!!!

Das ist nämlich DEIN Denkfehler!

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Photon123  20.08.2023, 10:15
@Ludi12B

Du scheinst gar nichts zu begreifen.

Dort steht doch eindeutig, dass die Lebensräume geschützt werden müssen.

Nein, da steht:

Aber nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch ihre Lebensräume müssen geschützt werden.

Und das schließt Artenschutz im Zoo nicht aus. Da liegt der Denkfehler an dir...oder du hast irgendwie Verständnisprobleme.

Wenn ich also in den Zoo gehe und mir ein depressives, gelangweiltes Nashorn anschaue, inwieweit schütze ich dann seinen Lebensraum? Inwieweit schütze ich einen Lebensraum, wenn ich in den Zoo gehe, mir ein Tier für 2 Sekunden anschaue, dem Zoo Geld bezahle und mir dann noch im Imbiss ne Currywurst rein pfeife?

Habe ich breit erklärt, dass die Herangehensweise verschieden ist.

Ein aktuelleres Beispiel: https://www.tierpark-berlin.de/de/aktuelles/alle-news/artikel/update-artenschutzprojekt-waldrapp

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Ludi12B  20.08.2023, 10:31
@Photon123
Du scheinst gar nichts zu begreifen.

Und dir ist dein Respekt wohl heute morgen in die Müsli Schale gefallen, oder was? Ich meine, ist ja nicht das erste Mal, dass du versuchst, Leute die eine andere Meinung haben respektlos zu behandeln.

Der Fakt ist, dass man Wildtiere in Gefangenschaft nicht ARTGERECHT halten kann. Das unterscheidet den Zoo auch von der Haustierhaltung. Wildtiere sind WILDtiere, sie leben in der Wildnis, und das ist auch ihr Anspruch. Besonders bei der Raubkatzen und Menschenaffenhaltung kann man es den Tieren nicht gerecht machen. Wie auch immer, zum Artenschutz tragen die meisten Zoos kaum bei (ob jetzt beim Tier selbst oder beim Lebensraum).

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Photon123  20.08.2023, 10:40
@Ludi12B

Wenn ich schon Respekt höre...den muss man sich verdienen und wenn man mir mit Stuss kommt nervt mich das einfach nur noch. Vor allem, wenn man Inhalten nicht folgen kann und dann trotzdem plaudert. Das erlebe ich hier so oft, dass es einfach nur noch nervt und entsprechend dann meine Stimmung.

Außerdem sind Wildtiere nicht gleich Wildtiere. Gibt Tiere, die mehr oder auch weniger geeignet sind, sowie auch Nachzuchten, die sich eher dran gewöhnen. Dann muss man definieren, was Artgerecht sein soll. Wäre die Haltung nicht Artgerecht per Gesetzdefinition, dann gäbe es sie nicht. Fakt ist aber es braucht viele Tierarten, damit Besucher kommen, die Geld bringen und wo nach Abzug der Kosten auch was investiert werden kann. Da sind leider Opfer zu bringen.

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Ludi12B  20.08.2023, 11:31
@Photon123
Da sind leider Opfer zu bringen.

Der Zoo muss also Tiere die nicht vom Aussterben bedroht sind trotzdem einsperren, damit mehr Besucher kommen und man mehr Geld verdient? Das ist genau das, was ich sage: der Zoo sperrt alle möglichen Tiere einfach ein, um sich daran zu ergötzen und Geld zu verdienen. Mit Artenschutz hat das nichts zu tun.

Und selbst wenn: ist dir etwa noch nie aufgefallen, dass Tiere in Gefangenschaft Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Dass die depressiv und krank werden? Selbst das reicht ja schon komplett aus, um Zoos zu schließen.

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