Sind wir wieder PRÜDE geworden?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Nein , weil... 48%
Ja, weil... 28%
Anderes 24%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Anderes

[x] Ja, weil ...

Ich stelle immer häufiger fest , daß Menschen, die sexuell auch nur ansatzweise anders orientiert sind , als die veraltete Norm ( männlich/weiblich) hergab , abgewertet , verachtet , bepöpelt werden !

Das liegt nicht zuletzt daran, dass mittlerweile die Kinder von Migranten aus sexualfeindlichen Kulturen (Islam, russisch-orthodoxe Kirche) in nunmehr signifikanter Zahl in der Pubertät angekommen sind.

Deren Frauenbild ist, ebenso wie ihre Vorstellung von "Männlichkeit", nicht wirklich mit dem der deutschen Mehrheitsgesellschaft kompatibel - inkl. sogar dem sehr vieler Katholiken (was ja nun wirklich etwas heißen will).

Dazu kommt noch, dass Migrantenfamilien im Durchschnitt noch konservativer sind, als es in ihrem Herkunftsland ohnehin schon üblich ist.

Da sind Trans- und Homophobie eher die Norm, und "schwul" ein Schimpfwort.

Dazu kommt noch, dass Medien - nicht nur die Müllhalde Internet, sondern auch "seriöse" - den Hang zur Dramatik haben (und fördern). Da muss halt eine reißerische Überschrift und ein "Aufreger-Text" her - sonst kann man es ja gleich sein lassen: https://www.vice.com/de/article/wjvagb/krankheit-pornosucht-eine-erfindung-von-medien-kirche-und-selbsthilfe-industrie

Und die allermeisten halten "ihre" (vermeintliche) Sexualität für (vermeintlich) "normal". "Pervers" sind immer nur die anderen!

Und so sitzt man wie in einen Horrorfilm und erschauert sicher im wohlig Warmen, sitzend, und statt Zombies hat man halt katholischen Priester, sowie Menschen, die weder Frau noch Mann sind, und wohl auch irgendwen lieben - immerhin legal - anders als die Priester.

[x] Nein, weil ...

Aber letztlich ist die Mehrheit dann doch entspannt. Viele der "Aufreger" sind bei bestimmten Leuten welche, aber sonst?

Unter Merkel ist die CDU nach links gerutscht, was uns am rechten Rand die AfD beschert hat. Aber mit denen will kaum jemand zu tun haben, und nachdem wir vorher schon eine linke Mehrheit hatten (wenn auch nicht in der Regierung), ist nun die Union erstmal aus der Regierung raus.

Populismus ist hier nicht gerade mehrheitsfähig, die Kirchen rasen stärker denn je in Richtung Bedeutungslosigkeit, über alles kann man reden und wird gesprochen ...

... ob das jedem gefällt oder nicht, ist zurecht nicht von Interesse.

Dass es mehr gibt als das traditionelle "Mann, Frau und Kind" ist mehr und mehr sichtbar ... und wird auch nicht wieder verschwinden: "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß ihre Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist." (Prof. Dr. Max Planck, Nobelpreisträger)

So wird es auch mit Kindern in homosexuellen Beziehungen sein, Inter- und Transsexuellen und sonstwie "nicht-binären" Lebens- und Liebesformen.

Auch die Krakeler von heute werden dereinst in der Grube landen, um Platz zu machen für diejenigen, die schon aus der Sendung mit der Maus wissen, dass das Leben vielfältiger ist, als Oma und Opa noch gedacht haben ... 😁

Ja, weil...

Da ich schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel habe, kann ich klar bestätigen, dass es in den 90-er und den 2000-er Jahren deutlich lockerer zuging, als heutzutage. Das kann man auch deutlich erkennen, wenn man laufend die Sätze hört: Sowas sagt man nicht oder "Sowas tut man nicht". Eigentlich war es in der deutschen Geschichte stets so, dass die verstaubten Einstellungen an die nächste Generation weiter getragen werden sollten. Heute scheint auch diesbezüglich die Welt auf dem Kopf zu stehen, denn es ist doch geradezu ein Treppenwitz der Geschichte, dass nunmehr wir Alten uns diese schlimme Prüderie um die Ohren schlagen lassen müssen. Die Uhr läuft im Zeitraffer rückwärts.

RUBYNIA10 
Fragesteller
 02.11.2022, 11:40

Ich danke dir von Herzen! Das sind die richtigen Worte für meine Gedanken . 😊

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Nein , weil...

Wir geben transfeindlichem/heterosexistischem Geschwätz einfach nur viel zu viel Plattform. Es kommt dir nur so viel vor, weil es einfach omnipräsent ist.

"In den 90ern bis 2000 waren wir doch schon auf einem guten Weg, die Freizügigkeit wurde gelebt und gefeiert..."

Das war vor dem Internet. Und eben auch nicht überall.

RUBYNIA10 
Fragesteller
 02.11.2022, 10:39

Ja, da hast du auch wieder recht. Dankeschön.

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Katze446  02.11.2022, 10:50

Es gibt halt auch viel mehr Heteros - logische Schlussfolgerung, dass es da auch viel mehr Kommentare von denen gibt. 90% aller Menschen sind Hetero, 1% sind Trans. Wer sich da wundert, dass mehr von der Hetero-Community kommt, hat ein Problem mit einfacher Mathematik

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Fuchsbutter  02.11.2022, 10:52
@Katze446

Nicht jeder Hetero ist automatisch homophob oder transphob. Die meisten sind entweder neutral eingestellt oder positiv gegenüber LGBTQ+

Der ganze Rest ist eben einfach nur sehr laut.

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RUBYNIA10 
Fragesteller
 02.11.2022, 11:34
@Katze446

Ja, würdest du mir automatisch ein Problem unterstellen...so einfach ist es dann doch nicht.

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Libertinaerer  02.11.2022, 16:00
@Katze446
90% aller Menschen sind Hetero

Wer das glaubt, hat ein Problem mit einfacher Sexualität.

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Libertinaerer  02.11.2022, 17:50
@Fuchsbutter

Ich sehe vor allem eine eklatante Diskrepanz zwischen dem, was viele heteronormativ Erzogene glauben zu sein oder glauben sein zu sollen/müssen (und dann entsprechenden Aussagen ihrerseits), und dem, was sie tatsächlich sind.

Und ich denke mir meinen Teil ob der Männer, die garantiert so was von hetero sind, sich aber trotzdem in schwulen Cruisingzonen herumdrücken. Schwule werden wissen, wovon ich rede, und ich als Bisexueller weiß es noch besser. 😁

Aber, so schön persönliche Anekdoten sein können, es ist ja nicht so, als wenn das noch nie untersucht worden wäre:

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Nein , weil...

??????

Ich weiß nicht, in welchem Deutschland du lebst, aber in meinem Deutschland ist heute ein Outing bzgl. Homosexualität kein Problem mehr. Auch das Wissen und die Toleranz für Transsexuelle ist weitaus größer. Sogar in Filmen werden regelmäßig Homo-Paare, Transsexuelle oder auch Bi-Sexuelle gezeigt, sogar in dem altmodischen Tatort. Siehe Tatort Berlin und der Kommissar Karow.

Es gibt die Homo-Ehe, Homo-Paare dürfen Kinder adoptieren, es gibt Geschlechtsumwandlung usw.

Das war vor 20 bis 30 Jahren NICHT SO.

Ursusmaritimus  02.11.2022, 10:55

Darum ist es auch z.B. für männliche Profifußballer kein Problem sich zu outen.....oder mache ich da etwa einen Fehler?

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Katze446  02.11.2022, 10:58
@Ursusmaritimus

Im Fußball ist es immer noch ein Problem. Im Alltag aber nicht. Ich habe Freunde oder Freundinnen, die homo sind und da war es kein Problem, weder bei ihren Eltern noch im Freundeskreis oder im Kollegenkreis. Das mit den Fußballern ist irgendwie so eine Sache für sich, da sind zu viele Durchgeknallte, siehe auch Hooligans

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Ursusmaritimus  02.11.2022, 11:00
@Katze446

Ich sehe es eher als plakatives Beispiel das die Gesellschaft sich nur überlackiert aber nicht tiefgreifend verändert hat.

"Ich bin schwul und das ist gut so" war sehr wohl ein Weckruf, aber er wurde nicht überall gehört.....

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Katze446  02.11.2022, 11:04
@Ursusmaritimus

In der Allgemeinheit hab ich da wirklich viel positivere Erfahrungen gemacht wie z.B. noch in meiner Kindheit und Jugend in den 80ern und 90ern. Und ob man an Fußball-Fans jetzt die gesamte Gesellschaft messen sollte, ist fraglich.

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Ursusmaritimus  02.11.2022, 11:06
@Katze446

Die positiveren Erfahrungen sehe ich auch, ich sehe allerdings auch die Kräfte welche es umkehren/stoppen wollen.

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dancefloor55  02.11.2022, 11:13
@Ursusmaritimus

rein von der Gesellschaft nicht - das ist nur eher Männer Ego Sache. Fußball ist für viele ein typischer Männersport und die haben dann Angst dass ihre Männer Ego darunter leidet wenn sie schwul sind. Den Vereinen wird es aber egal sein - denn man spielt genauso gut Fußball wie wenn man nicht schwul wäre.

Solange man nicht ein rosa Fußballtrikot fordert, dürfte das jedem egal sein

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Ursusmaritimus  02.11.2022, 13:27
@dancefloor55

Ich bin mir nicht sicher ob man es nur auf "Wann ist ein Mann ein Mann" reduzieren kann/darf....und wie geschrieben, es ist nur ein Beispiel! Mehr Sorge bereitet mir der Rückwartsgang.......

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Libertinaerer  02.11.2022, 18:05
@Ursusmaritimus
Ich sehe es eher als plakatives Beispiel das die Gesellschaft sich nur überlackiert aber nicht tiefgreifend verändert hat.

Ich sehe es eher als plakatives Beispiel, dass Teile der Gesellschaft sehr lernresistent sind, nicht aber die Gesellschaft als ganzes.

Oder anders: Wenn Du z.B. einem Ultra von Dynamo Dresden das Konzept der "toxischen Männlichkeit" zu erklären versuchst, wird es ggf. einfach eine aufs Maul geben.

Damit wäre der Versuch gescheitert, diesem Teil der Gesellschaft das Konzept nahezubringen, für den Rest wäre es hingegen ein starkes Indiz, dass an dem Konzept doch etwas dran sein könnte. 😈

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Anderes

Ein Teil der Gesellschaft ist extrem exhibitionistisch geworden und begreift einfach nicht, dass andere genervt von dieser "Offenheit" sind und sie als aufdringlich, z.T. sogar übergriffig empfinden.

RUBYNIA10 
Fragesteller
 02.11.2022, 11:37

Hm... 🤔

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Libertinaerer  02.11.2022, 16:01

Es muss niemand hinschauen.

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