Schwein?
Soweit ich weiß, Juden und Muslime essen kein Schweinefleisch. Die beiden Religionen sind himmlische Religionen.
Warum isst man im Christentum Schweinefleisch, obwohl Christentum auch eine himmlische Religion ist?
10 Antworten
Welches der drei Religionen "himmlische Religionen" sind, das wird man nach dem Tod sehen.
Warum isst man im Christentum Schweinefleisch, obwohl Christentum auch eine himmlische Religion ist?
Weil Gott gesehen hat, dass die Menschen viel besser darin sind, die unsinnigsten Kleidungs- und Essvorschriften einzuhalten, als das zu leben, was Gott wirklich wichtig ist. Barmherzigkeit, Vergebungsbereitschaft, Treue...
Jesus kam dann auch zur Erde mit dem wichtigsten Gebot - das schon in der jüdischen Bibel steht - "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."
In Matthäus 15 steht, was Jesus, der Sohn Gottes, weiter gesagt hat:
Da sagte Petrus: »Erklär uns doch noch einmal, was einen Menschen unrein macht!« 16 Jesus fragte: »Selbst ihr habt es immer noch nicht begriffen? 17 Wisst ihr denn nicht, dass alles, was ein Mensch zu sich nimmt, zuerst in den Magen kommt und dann wieder ausgeschieden wird? 18 Aber die bösen Worte, die ein Mensch von sich gibt, kommen aus seinem Herzen, und sie sind es, die ihn vor Gott unrein machen! 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken wie Mord[1], Ehebruch, sexuelle Unmoral, Diebstahl, Lüge[2] und Verleumdung.
In Galater 5 steht etwas ausführlicher, was Gott vom Menschen möchte und wo sich der Mensch nicht so verhält.
Wenn ihr euch aber von Gottes Geist regieren lasst, seid ihr den Forderungen des Gesetzes nicht länger unterworfen. 19 Gebt ihr dagegen eurer alten menschlichen Natur nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Unmoral, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, 20 zur Götzenanbetung und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Feindseligkeit, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, hässliche Auseinandersetzungen, Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben 21 ebenso wie Neid, Trunksucht, Fressgelage und ähnliche Dinge.
Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, 23 Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so? Dann kann kein Gesetz mehr etwas von euch fordern![2] 24 Es ist wahr: Wer zu Jesus Christus gehört, der hat sein selbstsüchtiges Wesen mit allen Leidenschaften und Begierden ans Kreuz geschlagen. 25 Durch Gottes Geist haben wir neues Leben, darum wollen wir uns jetzt ganz von ihm bestimmen lassen!
Weil das frühe Christentum die jüdischen Essensvorschriften bewußt nicht mit übernommen hat. Weil ja vor allem Heiden bekehrt wurden, die Juden machten bald einen immer geringeren Anteil aus, und den Ex-Heiden war das mit dem für Juden vorgeschriebene koschere Essen egal.
Weil es keine Gründe dafür gibt, kein Schweinefleisch mehr zu essen. Früher war das vielleicht etwas anderes. Aber die in diesen Religionen angeführten Gründe sind längst überholt und haben keinen Bestand mehr.
Wenn Du jemanden davon fragst, heißt es nur "ist halt verboten". Da wird nicht hinterfragt, sondern befolgt.
Christen leben ihren Glauben häufig moderner und "lockerer".
Wenn Du jemanden davon fragst, heißt es nur "ist halt verboten". Da wird nicht hinterfragt, sondern befolgt.
Viele sagen, Schweine seien schmutzige Tiere, deshalb dürfe man sie nicht essen. Eine Muslima sagte mir mal, Schweine würden ihre eigenen Kinder fressen und seien deswegen verabscheuungswürdig.
Alles völlig falsche Annahmen.
Christen leben ihren Glauben häufig moderner und "lockerer".
Das hat nicht damit zu tun. Jesus selber hat gesagt, dass man den Schwerpunkt nicht auf das legen soll, was man isst und trinkt, sondern auf das, was man im Alltag an Mitmenschlichkeit lebt.
Soweit ich das verstanden habe ist glauben Christen, dass Jesus Christus das Gesetz erfüllt und nicht aufgehoben hat (Matthäus 5:17). Er lehrte, dass es nicht das ist, was in den Mund geht, was einen Menschen verunreinigt, sondern das, was aus dem Herzen kommt (Markus 7:18-23). Er machte damit alle Speisen rein.
Außerdem hatte der Apostel Petrus eine Vision, in der ihm Gott alle Arten von Tieren zeigte, die er essen sollte, auch solche, die nach dem jüdischen Gesetz unrein waren. Gott sagte zu ihm: “Was Gott rein gemacht hat, nenne du nicht unrein” (Apostelgeschichte 10:12-16).
Schließlich schrieb der Apostel Paulus, dass alle Dinge, die Gott geschaffen hat, gut sind und mit Dank angenommen werden sollen (1. Timotheus 4:4). Er sagte auch, dass niemand einen anderen wegen seiner Essgewohnheiten verurteilen oder verachten sollte, sondern dass jeder von seinem eigenen Gewissen überzeugt sein sollte (Römer 14:1-6)
Jesus Christus bezeichnet sich als die Erfüllung des Gesetzes, das Gott im AT gegeben hat.
"Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen".
Gemeint sind damit die göttlichen Gesetze, die für alle Zeiten Geltung haben, weil Gott unwandelbar ist.
Davon unterscheidet er das, was er "Menschensatzungen" nennt. Dazu gehören u.a. die Reinigungsrituale, die Speisegesetze, Beschneidungsgesetze, das Verbot, am Sabbat zu heilen, das Scheidungsgesetz usw.
Dies alles nennt er "den Menschen unnötige Lasten auferlegen".
Deshalb sagt er deutlich "Mose hat euch geboten/erlaubt, dass......
i c h aber sage euch.......
So sagte er zum Verzehr von Schweinefleisch, das als unrein galt:
"Nicht, was in den Mund hineinkommt, macht den Menschen unrein, sondern von innen, aus seinem Herzen, kommen die bösen Gedanken und Begierden......"
Mit Jesus Christus beginnt der Neue Bund. Deshalb sind Christen nicht mehr an die Vorschriften des AT gebunden.
Unter Beibehaltung der strengen jüdischen Essensvorschriften wäre das junge Christentum weitaus weniger attraktiv für "Heiden" gewesen, deswegen war das eine "recht praktische" Gottesvision von Petrus. Man merkt wie da auf die "heidnische" Kundschaft spekuliert wurde.