Oktettregel mehr als 2 Schalen?
Wahrscheinlich eine dumme Frage, habe das Prinzip aber nie so ganz verstanden. Die Regel ist mir klar. Aber an sich gibt es Atome mit mehr als 2 Schalen (1. Schale 2e-, 2. Schale 8e- maximal). Ab der 2. Schale können also mehr als 8 Elektronen aufgenommen werden und trotzdem wird dabei immer wieder die Oktettregel angewendet. Heißt es man geht davon aus, dass egal wie viele Schalen es gibt in der äußersten Schale ein Minimum von 8 bestehen muss? Ich denke mich verwirrt dabei, dass im Unterricht dann von einer vollen Schale geredet wird (Ausnahme z.B. Wasserstoff) aber manchmal eben mehr als 8 Elektronen in der äußersten Schale vorhanden sein können? Häufig bringt mich das etwas gedanklich durcheinander, insbesondere wenn ich Reaktionsgleichungen aufstellen will.
5 Antworten
Im Periodensystem hast du 8 Hauptgruppen (senkrechte Reihen), weil die Außenschalen (Valenzschalen) maximal 8 Elektronen aufnehmen, um das Oktett zu erreichen (Ausnahme erste Periode mit 2 Elektronen: H, He). Wenn du genauer hinschaust, findest du nach der 2. Hauptgruppe weiter unten im Periodensystem zusätzlich Nebengruppen. Dort werden zwischendurch die weiter unten liegenden Schalen "nachgefüllt" und erst danach in der 3. Hauptgruppe die Außenschalen weiter gefüllt.
Außenschalen enthalten nur 8 Elektronen, gesamthaft können es aber mehr als 8 Elektronen pro Schale sein (18 oder gar 32), weil diese später nachgefüllt werden, was für das Atom energetisch günstiger ist.
Ab der dritten Periode wird die Oktettregel tatsächlich ungenau.
Beispiele sind SF6 oder die d-Metalle (Scandium bis Zink). Für die sogenannten Metallkomplexe gibt es später die sogenannte 18-Elektronenregel, die aber auch längst nicht immer befolgt wird.
Du musst dich später von dem Schalenbild lösen. Statt K, L, M, N... -Schale gibt es Orbitale, die dann z. B. 2s, 4p oder 3d heißen. Hierbei ersetzt die Zahl den Großbuchstaben und der Buchstabe ist das Unterorbital bzw. die Stellung im PSE.
Man kann das Periodensystem gut quantenmechanisch begründen. Die Oktettregel ist eine bloße Faustregel für die Schule und später völlig wertlos.
Die Oktettregel gilt nur im sehr sehr engen Rahmen.
Du hast korrekt festgestellt, dass bei mehr als acht Elektronen die aufgenommen werden können, es zu Konflikten kommt.
Das beginnt sobald du einen Blick in die nebengruppen wirfst und dann weiter zu den Hauptgruppwn gehst.
Ganz vereinfacht gesagt , sind hier nicht 18 Elektronen maximal auf einer Schale vorhanden, sondern 2+10+6 verteilt auf mehreren (Unter)Schalen (und später noch mehr). Man spricht später von so genannten Orbitalen.
Das aber nur sehr vereinfacht dargestellt.
Es stimmt, dass die Schalen ab der 3. mehr als 8 Elektronen aufnehmen können. Das können sie aber nur dann, wenn sie nicht selbst die äußerste sind. Das heißt also für Elemente der 3. Periode passen in die 3. Schale auch nur 8 Elektronen, weil die 3. Schale da die äußerste ist.
Bei Elementen in der 4. Periode gehen in die dritte dann 18, da du ja jetzt die 4. Schale als äußerste hast.
Das ist auch ein Grund, warum ich das Schalenmodell als Stoff im Unterricht schwierig finde. Gefühlt führt es zu mehr Verwirrung als Verständnis.
Nach der OktettRegel sind 8 Außenelektronen das Maximum!
Das gilt aber nur streng in der 2. Periode!
In der zweitäußersten Schale können dann bis 18, in der 3. bis 32 Elektronen sein.