Mit dem barfuß laufen anfangen?

10 Antworten

Ich denke, es wird deinen Füssen nur gut tun, wenn du barfuß läufst. Ärzte empfehlen es. Als Kind in den warmen 50er und 60er Jahren bin ich den ganzen Sommer Barfuß gelaufen. Das Barfußlaufen wird dir Aufmerksamkeit bringen. Also richtig antworten.


BarfussTobi  14.02.2019, 18:40

Man liest ja desöfteren dass immer mehr Ärzte und Orthopäden das Barfußlaufen empfehlen. Mein Spruch lautet deshalb: "Bevor sich die Ärzte und Orthopäden endlich mal einig werden DASS Barfußlaufen gesund ist habe ich derweile schon mal damit angefangen

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Mann muss da glaub ich in jeder Situation abwägen. Wenn du im Sommer über Wiesen läufst; kein Problem. Wenn du aber durch die Stadt läufst ist die Gefahr doch relativ hoch, in eine Scherbe zu treten.

In der Schule würde ich es nicht machen. In Schule/Beruf und Kirche gelten nunmal bestimmte Richtlinien. Aber in deiner Freizeit ist es kein Problem. Allerdings gibt es dieses angenehme Gefühl auch nur deswegen, WEIL man es selten macht. Wenn sich dein Körper daran gewöhnt, dann ist auch dieses angenehme Gefühl weg.

Jedesmal, wenn ich barfuß laufe, will mir jeder Kumpel mir immer Schuhe von sich ausleihen, weil sie denken, ich hätte meine irgendwie vergessen 😅


BarfussTobi  14.02.2019, 17:56
Wenn sich dein Körper daran gewöhnt, dann ist auch dieses angenehme Gefühl weg.

Kann ich so nicht bestätigen

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Beginne sofort und mit kleinen Strecken. Das hilft und lässt sich Deine Füße sich sehr gut und zügig auf die Umstellung und Lauftechnik gewöhnen. Spreche hier in jedem Fall für mich.

Erlaubt ist es mit Ausnahmen. Restaurants, Theater und viele Geschäfte dulden es nicht. Stell dir vor, du schlenderst im Kaufhaus und dir fällt eine schwere Vase auf den Fuß, da bist du mit Schuhen besser geschützt. Andere wieder verweisen auf ihre anderen Gästen, die sich daran stören könnten. Um dort nicht negativ auf zu fallen würde ich als notbehelf ein paar espandrillos dabei haben.


BarfussTobi  14.02.2019, 18:34

Dass Restaurants oder Geschäfte barfuß nicht dulden würden konnte ich bis jetzt noch nicht feststellen. Ein gesetzliches Verbot ist mir dazu auch nicht bekannt.

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Hallo, zum barfuß gehen braucht es ein paar voraussetzungen; das gute ist, du wirst besser in all diesen belangen, je öfter du es machst. Am besten ist, täglich ein bisschen zu trainieren, was dir in deinem alter sicher nicht schwer fallen wird.

  1. die Haut: Wenn du kaum barfuß gegangen bist, könntest du eine sehr empfindliche haut an den fußsohlen haben. Mit der zeit wird sie widerstandsfähiger und lederig, wo sie den boden berührt. Je nach hauttyp wird die haut, etwa an den fersenrändern, manchmal rauh und rissig, da empfehle ich eine feile, wie es sie in drogeriemärkten gibt (oberfläche wie sandpapier, nur die haut etwas glätten, bis sie sich nicht mehr rauh anfühlt). Um die haut elastisch zu halten, empfehlen sich auch hautcremes (am besten auftragen, wenn du ins bett gehst, dann kann das über nacht einziehen).
  2. die Muskeln: Wir haben das potential, jeden schritt mit den eigenen muskeln zu dämpfen und stabilisieren. Manche schuhe nehmen uns das ab oder versuchen es, was zur schwächung der betreffenden muskeln führt. Wenn du das erste mal viel barfuß gehst, könntest du muskelkater in den unterschenkeln kriegen. Mit moderatem täglichem training lassen sich diese muskeln am besten aufbauen.
  3. der Kreislauf: insbesondere wenn du nicht nur bei zimmertemperatur barfuß gehen willst, brauchst du einen starken blutkreislauf, also das ganze system von herz und blutgefäßen, um dich bis in die zehenspitzen warm zu halten.  Am besten ist es, im frühling zu beginnen und dann im nächsten herbst so lange weiterzumachen, wie es dir spaß macht; nicht nach dem kalender, sondern einfach ausprobieren und bei kälte etwas aktiver bleiben und nicht lange stillstehen. Ich kann inzwischen längere strecken im schnee gehen ....
  4. die Technik: die füße ausreichend anheben und nicht über den boden schleifen, um verletzungen an kleinen bodenunebenheiten zu verhindern. Außerdem mehr gewicht auf den ballen und weniger auf die ferse, dabei weich in den knien bleiben. Es gibt dazu einen e-mail-kurs auf http://ballengang.de/ - den ich empfehlen würde. Musst du nicht dogmatisch nehmen, sind aber gute anregungen bzw. übungen.
  5. die Achtsamkeit: Sehr wichtig, um sich nicht zu verletzen, ist, auf den weg zu achten. So kannst du irgendwelchen hindernissen, ob gefährlich oder eklig, frühzeitig ausweichen. Gut ist auch, einmal ganz bewusst zu gehen und sich auf den tastsinn der fußsohlen zu konzentrieren; nicht ohne grund haben wir alle einen hoch entwickelten tastsinn. Du wirst merken, bald bemerkst du kleinste glasscherben aus dem augenwinkel, die dir nie zuvor aufgefallen sind.
  6. die Einstellung: Du machst nichts falsches, höchstens etwas ungewöhnliches. Was du tust, schadet weder dir noch irgendwem sonst; es macht dich nur stärker. Du bist stark, dabei sanft, geschmeidig und leise. Du spürst deine welt besser als alle anderen und hast mehr erlebnisse. Du kannst mit den zehen an der frischen luft wackeln und sie auch mal in einem brunnen kühlen, andere haben eingezwängte schweißfüße.

Mit der richtigen einstellung kannst du doofen kommentaren in der schule besser begegnen. Zu dem thema hat Selina Hocke kürzlich einen interessanten artikel veröffentlicht, ihre kinder sind noch etwas jünger und haben es teils auch nicht einfach: https://www.barfussblog.de/barfuss-kind-beschwerlicher-weg

Lästermäuler gibt es überall und während ältere oft ihre meinung für sich behalten, lassen es schüler manchmal direkt raus, auch wenn es beleidigend wirkt. Also behalte schon mal ein paar schlagfertige antworten im hinterkopf (allzu dumme kommentare kannst du getrost ignorieren, die sind keine antwort wert).

Zu möglichen anwürfen, die dir begegnen könnten:

  • Fußpilz, fußgeruch? Pilze und bakterien wachsen im feuchtwarmen klima in schuhen, haben aber an der frischen luft keine chance.
  • Erkältung? Ist eine viruskrankheit, die über die schleimhäute übertragen wird und wenn überhaupt, stärkt regelmäßiges barfußgehen das immunsystem eher.
  • Verletzung? Na deshalb machst du es doch, damit deine füße widerstandsfähiger gegen verletzungen werden.
  • Hässlich? Füße werden schön geboren und bleiben so, wenn sie nicht von schuhen verkrüppelt werden.
  • Dreckig? Füße tragen weniger dreck ins haus als profilschuhe, außerdem hast du viele möglichkeiten, sie schnell zu reinigen, etwa in einem wasserlauf oder auf einer wiese. Nach einem längeren gang in der stadt sind vielleicht die sohlen etwas dunkelgrau, aber die sind normalerweise am boden und nicht zu sehen. Manche sind stolz drauf und zeigen anderen provokativ ihre schwarzen fußsohlen. Musst du nicht.

Ob du es grundsätzlich in der schule darfst? Ein blick in die schulordnung reicht; wenn dort schuhe nicht explizit erwähnt werden, ist alles erlaubt.

Eltern? Kommt ganz auf deren einstellung an. Du hast alle gesundheitlichen argumente auf deiner seite.

Einfach nach "barfuß gesund" suchen, da kriegst du tausende belege, beispielsweise willkürlich herausgegriffen:

https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/a-diese-studie-zeigt-wie-gesund-barfussgehen-sein-kann-20180422407520

Wann anfangen? Im haus sofort. Für draußen schau einfach aufs thermometer, sobald das über 15°C steigt, kannst du problemlos draußen barfuß gehen. Mit etwas training lässt sich die grenze auf 5 bis 10°C senken; darunter ist es wohl eher was für spezialisten (ich kenne einige sommerbarfüßer, die freiwillig im winterhalbjahr schuhe tragen).

Notschuhe mitnehmen? Ist am anfang oder wenn du dir nicht sicher bist vielleicht nicht verkehrt, pack halt leichte sandalen oder so etwas ein.

Grundsätzlich würde ich dir empfehlen, überall barfuß zu gehen, wann und wo immer es dir spaß macht. Zwing dich nicht, verbiete es dir auch nicht, tu es einfach. Am besten ist, das täglich zu machen, das hilft auch enorm dabei, die richtige einstellung zu finden. Du wirst merken, die meisten reagieren überhaupt nicht, manche sind neugierig, die wenigsten aber reagieren negativ. Mach es zu einem teil deiner persönlichkeit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung