Können Jäger einen nachts aus Versehen erschießen?
Ich war vor zwei Jahre spontan um 23-2 Uhr nachts auf ein Feldweg-wald nachts spazieren, und plötzlich kamen mehre Schüsse von meiner Nähe von Jäger die auf Wildtiere schossen.
Ich bekam da totale Angst und versteckte mich in so eine Steinhaus( Attraktion und historische Gebäude in mein dorf.)
Übernachte dort, ich sah auch die Jäger Wagen , wie sie einfach am Feld geparkt hatten total schwarz.
Es war total unheimlich, aber wie hoch ist das Risiko eigentlich das ein Jäger einen erschießt können die Menschen mit ein Wildtiere verwechseln
8 Antworten
Hallo,
Stell dir mal eine andere Situation vor: du willst nachts in einem Vorort eine Straße überqueren. In Sichtweite ist eine Autobahnbrücke. Plötzlich siehst und hörst du, dass mit hoher Geschwindigkeit Autos über diese Brücke fahren. Wie verhältst du dich? Versteckt du dich, weil du weißt, würde jetzt eines dieser Autos mit diesem Tempo durch den Vorort rasen, ohne sich darum zu kümmern, was ist Straße, was ist Gehsteig, du hättest keine Chance...?
Natürlich ist diese Überlegung nicht vollkommen von der Hand zu weisen, es ist nicht mit Sicherheit auszuschließen, dass sich ein Autofahrer so verhält. Glücklicherweise ist es sehr, sehr selten, und es gibt Kontrollmechanismen, die das verhindern sollen: Auto fahren darf nur, wer einen Führerschein hat, und um den zu kriegen, sollte man eigentlich erfahren haben, dass man sich nicht so verhalten darf, und gezeigt haben, dass man es nicht tut. Es gibt Geschwindigkeitskontrollen, Alkoholkontrollen,... Trotzdem, leider gibt es gelegentlich solche Fälle, und es wurden ja Autos oder gar LKWs sogar schon ganz bewusst als Waffe eingesetzt. Dennoch, die meisten von uns fühlen sich im Alltag ziemlich sicher, trotz der Fahrzeuge, die ihnen ständig begegnen. Das Gefahrenpotential, das solchen Maschinen in den falschen Händen darstellen, scheint für uns keine Bedrohung darzustellen. Bei Jagdwaffen sehen das viele ganz anders. Woran liegt das?
Die Anforderungen, die an eine Person gestellt werden, damit sie eine Jagdwaffe benutzen darf, scheinen mir wesententlich höher zu sein als beim Führerschein. Das geht dann auch so weit, dass Führerscheinentzug regelmäßig dazu führen müsste, dass der Jagdschein entzogen wird. Der umgekehrte Fall ist nicht vorgesehen. Natürlich ist auch das keine Garantie.
Ich meine, es liegt einfach daran, dass die meisten Menschen ständig mit Autos und Autofahrern zu tun haben, während JägerInnen etwas Seltenes und Exotisches sind. Und was selten und unbekannt ist, das nehmen wir als potentiell bedrohlich wahr. Dementsprechend ist in den Medien auch eine durch Schusswaffen getötete Person eine andere Nachricht als einE überfahrenE FußgängerIn. Und, schalte heute, am Freitag abends doch mal den Fernseher ein: wie viele Erschossene siehst du beim Zappen durch die Programme, wie viele Überfahrene? Die eine Bedrohung ist medial viel präsenter als die andere. Aber wie sieht es in der Realität aus?
Die aktuellste Zahl, die ich finden konnte, ist, dass im Jahr 2015 durch Schusswaffen in Deutschland 7 (in Worten: sieben) Menschen getötet wurden.
https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/zahlen-zu-jagd-und-jaegern/jagdunfaelle
Diese Zahl beinhaltet neben Jagdunfällen auch sämtliche anderen Todesfälle durch Schusswaffen, die Statistik wird da nicht gesondert geführt. Jagdunfälle dürften aber den geringsten Anteil ausmachen. Die Anzahl der streng reglementierten Jagdwaffen liegt ja auch um Dimensionen unter dem, was an illegalen Schusswaffen vermutet wird.
Zum Vergleich: im selben Jahr starben im Straßenverkehr in Deutschland 3459 Menschen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/185/umfrage/todesfaelle-im-strassenverkehr/
Ich kann dir deine Frage nicht mit einer genauen Prozentzahl beantworten. Aber die Wahrscheinlichkeit, auf demselben Spaziergang überfahren worden zu sein, die scheint mir viel höher.
Danke!
Endlich eine Antwort, die das Ganze mal in den richtigen Relationen darstellt!
Nachtjagd ist nur auf Schwarzwild (Wildschweine) zulässig und bei Jagden zu mehreren werden die Wege in das Jagdgebiet abgesperrt...
Wenn das also keine Kamelle war und du nicht auf allen Vieren mit Borstenkleid durch den Mais kriechst solltest du nicht allzu arg in Gefahr gewesen sein ;o)
Die Wahrscheinlichkeit ist praktisch null.
Als Jäger schießt man nur auf Wild, das man genau identifizieren (der Jäger sagt „ansprechen“) kann und wenn das Schussfeld frei ist und wenn ein Kugelfang gegeben ist.
Schau mal, hier. Da habe ich das schonmal ausführlicher besprochen: jaeger-muessen-keine-warnschilder-aufstellen#answer-438846552
Das glaubst aber auch nur du oder? Es sind schon etliche Menschen aus Versehen erschossen worden. Selbst Jäger er erschießen sich untereinander aus Versehen
Das stimmt. Einzelne, sehr seltene Unfälle kommen vor.
In Relation zur Menge der abgegebenen Schüsse ist die Wahrscheinlichkeit aber immer noch praktisch Null.
„Es sind schon…“ sagt ja nicht über die Wahrscheinlichkeit aus, dass Dir persönlich das passiert.
Ja sicher. Aber jeder einzelne Unfall ist hier zu viel. Und so selten ist das gar nicht. Du musst nur mal bei Google „ Jagdunfall“ eingeben.😊 Ich hatte selbst auch schon sehr seltsame Begegnungen mit Jägern. So zum Beispiel ein sehr alter Herr, der kaum noch laufen konnte, aber aus dem Auto heraus geschossen hat. Quer über einen Feldweg hinweg wo jederzeit hätte ein Jogger oder ein Radfahrer um die Ecke biegen können. Da habe ich mich schon gefragt ob das überhaupt erlaubt ist. Aber in ländlichen Gebieten nimmt man das nicht so genau offensichtlich.
Aber Ich bin halt der Meinung, dass man sich als Spaziergänger nachts von Feld und Wald fernhalten sollte. Man muss ja nicht überall Rumlatschen.
Aber jeder einzelne Unfall ist hier zu viel
Ja, natürlich. Aber das war hier nicht die Frage.
Und so selten ist das gar nicht. Du musst nur mal bei Google „ Jagdunfall“ eingeben.😊
Und genau da haben wir das Problem, das ich oben in einem anderen Kommentar schon angesprochen habe.
Im Internet findest Du für jeden einzelnen Vorfall tausendfache Echos die zudem auch Jahre später immer noch gefunden werden. Wie viele Treffer Du da hast interessiert also nicht. Es interessiert, wie viele echte, einzelne Vorfälle es in einem bestimmten Zeitraum gibt. Und die Zahl musst Du dann zur Anzahl abgegebener Schüsse in Relation setzen.
Alles Andere ist postfaktisch und (wenn eine Absicht dahinter steckt) Propaganda.
Quer über einen Feldweg hinweg wo jederzeit hätte ein Jogger oder ein Radfahrer um die Ecke biegen können.
„Könnte“ zählt aber nicht.
Wenn es danach geht und wir Deine Logik anwenden, dann darfst Du auch nicht Auto fahren, weil - zumindest rein theoretisch - Dir ja irgendwer vor den Kühler laufen könnte.
Das ist alles richtig was du sagst. Trotzdem besteht die Gefahr dass ich aus Versehen erschossen werde wenn ich nachts im Gelände rumlaufe. Genauso wie die Gefahr besteht dass ich überfahren werde wenn ich auf der Autobahn spazieren gehe.
So ein Verhalten ist einfach nur dämlich. Man kann sich nicht immer darauf verlassen dass die andern einen schon sehen werden.
Ich weiß, dass das vor ein paar Jahren in Frankreich passiert ist. Bei einem Jäger, der seinen Job kann, ist das aber unwahrscheinlich, da der Jäger das Wild anprechen muss, also sich davon überzeugen, dass es auch wirklich ein Tier ist.
Die Wahrscheinlichkeit ist null.
Es werden jeden Tag hunderte von Schüssen abgegeben.
Jagdunfälle betrifft fast ausschließlich die Jägerschaft selbst.
Es ist der Standard nicht umsonst in der Jagdausbildung eine der höchsten weltweit, in Deutschland. Nichts desto trotz, kann es zu Unglücken kommen, sei es durch Momentversagen des Jägers, Unvernunft anderer Beteiligten oder einfach Pech.
einfach wow eine ganze geschichte haha