hinter der senkrechten gehen?

3 Antworten

Ich hoffe, meine Bilder können dir den Unterschied etwas näher bringen. Ideal ist es, wenn das Pferd (je nach Ganaschenfreiheit) eine Hand breit vor der Senkrechten geht, es muss nicht in der Senkrechten laufen, lieber davor.

Wenn ein Pferd hinter die Senkrechte kommt, wird das Nackenband überdehnt und die Hinterhand kann nicht mehr Last aufnehmen, wodurch der Rücken nicht mehr korrekt nach oben schwingen kann. Außerdem wird der Speichelflus gestört, denn in der Ganasche wird Schaum produziert und durch die zu enge Ganasche (oft sagt man auch, dass ein pferd zu eng geht, das bedeutet, dass es hinter der Senkrechten geht - der Begriff kommt von der Ganaschenfreiheit) wird kein Schaum mehr, sondern Schleim bzw. Sabber produziert.

Als Reiter kann man sich eine kleine Stütze bauen, dass man nach Möglichkeit immer den Genickriemen sehen sollte von oben. Ist nicht auf jedes Pferd möglich, durch den unterschiedlichen Körperbau, aber vielleicht eine kleine Idee.

Man erkennt es daran, dass sich das Pferd den Hilfen entziehen möchte - wobei es nur wenige Reiter von oben wirklich merken. Allerdings wird das Pferd dann nicht korrekt geritten, oft hängt es auch mit zu viel Druck auf dem Zügel zusammen.

Vom Boden aus erkennt man es, sobald die Stirn-Nasen-Linie näher in Richtung Brust kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Hinter der Senkrechten - (Pferd, Reiten) an bzw. kurz vor der Senkrechten - (Pferd, Reiten)
Baroque  07.10.2011, 20:42

Gute Antwort, nur hätte ich ein anderes Bild für vor / an der Senkrechten gewählt. Das ist auch ein unglücklicher Treffer von viel Gewicht auf der Kandare ein paar Sitzfehlern und einer hinten raus stehenden Hinterhand, wie sie auch immer gleich passiert, wenn das Pferd hinter die Senkrechte kommt. Der Rücken ist zwar soweit ok, aber das V der Beine könnte ein Stück weiter vorne sein, dann wäre sicher auch die Hand leichter bzw. umgekehrt.

Natürlich geht's hier nicht um Sitz- oder Handfehler, aber es zeigt die Zusammenhänge besser, wenn das zufällig auch mit stimmt. Aber da ich auch kein Bild greifbar hab, das ich referenzieren könnte, geb ich auch schon wieder Ruhe ;-)

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Punkgirl512  07.10.2011, 22:28
@Baroque

Ja, ich weiß - ist leider kein super Bild, aber ich wollte keinen Copyrightverstoß begehen und hab daher meine eigenen Bilder genommen. Es sollte sich jetzt auch lediglich auf die Kopfhaltung beziehen ;) Aber Danke. Mein größtes Problem ist leider mein Kopf :/

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Der Kopf des Pferdes sollte immer an der Senkrechten sein, vor allem bei der Dressurarbeit. "An der Senkrechten" bedeutet, dass das Pferd den Kopf so hält, dass die Stirnlinie (die Stirn & der Nasenrücken, von der Seite aus betrachtet) fast senkrecht ist, also knapp davor (die Nase zeigt ganz leicht nach vorne). Vom Pferd aus erkennt man dies dadurch, dass das Genick des Pferdes der höchste Punkt ist und nicht der Hals. Außerdem bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür. Da es als Reiter anfangs etwas schwieriger ist, dies allein festzustellen, würde ich dazu raten, im Zweifelsfall einen "Fußgänger" zu fragen, da man vom Boden aus einen besseren Überblick hat. Dadurch wird man dann immer sicherer.

lg

Das Nasenbein des Pferdes soll beim gehen senkrecht sein, also im 90° winkel zum Boden. Hinter der Senkrechten bedeutet, dass es die Nase mehr oder weniger auf der brust hat, also sich einrollt. Du erkennst dies, wenn der Genick der höchste Punkt ist. Wenn das nicht mehr der Fall ist, ist die Nase hinter der Senkrechten.

Baroque  07.10.2011, 20:37
  1. Die Nase sollte nicht zwingend senkrecht sein. Zu viele Pferde haben viel zu wenig Ganaschenfreiheit dafür und sollten daher deutlich vor der Senkrechten gehen.

  2. Das Genick ist auch dann nicht der höchste Punkt, wenn das Pferd in falsch verstandener Dehnungshaltung die Nase gradeaus in den Boden streckt. Da ist es nicht hinter der Senkrechten.

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