Glotzen guckig?(Pferd)?

8 Antworten

Dass der Mensch, der es begleitet, nicht so führungskompetent wirkt, dass es sich voll auf sein Urteil bzgl Gefährlichkeit einlässt. Es geht davon aus, die Gefahr selbst einschätzen zu müssen und überlegt ständig, ob man vor etwas fliehen muss. Aufgrund seiner Anspannung wird es dann auch oft erschrecken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Dass das Pferd sich mehr auf seine Umwelt als auf seinen Reiter konzentriert, was meist dazu führt, dass es leicht angespannt ist und dazu neigt, öfter mal zu erschrecken, wobei es dann entsprechend unerwünschte Reaktionen zeigt.

Das es durch die Gegend schaut, statt sich auf den Menschen oder die gestellte Aufgabe zu konzentrieren. Es lässt sich leicht ablenken und viele dieser Pferde ziehen sich dann auch gerne an irgendwas auf, dass sie sehen.

Oft Kopf in den Wolken und es fällt ihnen schwer, den Hals fallen zu lassen u. zu entspannen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Mein Pferd war immer sehr guckig und ist es in fremder Umgebung immer noch. Das dürfte arabertypisch sein. Ich gebe zu, dass ich das lieber mag als stumpfes Dahertrotten. Ich bevorzuge wache Pferde, die was mitkriegen von der Welt.

Allerdings ist meine RL eine fanatische Draußenreiterin. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich auf sie in der Halle wartete. Es herrschte gefühlte Windstärke 12 und Dauerregen. Sie kam an und als Erstes sagte sie; "Wir gehen aber raus, oder?!"

Seufz,,, jaaaaa.

Aber ich gebe zu, dass mein Pferd durch das viele Draußenreiten doch viel von seiner Guckigkeit verloren hat. Zumal der Reitplatz auf einer Seite von einem Wirtschaftsweg begrenzt wird, wo Autos und Trekker fahren, Radfahrer, Spaziergänger, Hunde laufen . Mein Pferd und ich haben gelernt, nicht auf jeden Reiz zu achten. Ich finde das hilfreich,

Meine Freundin hingegen, eine passionierte Dressurreiterin und viel bessere Reiterin als ich, reitet 5 mal in der Woche Dressur, zweimal mit Unterricht. Ihr Pferd geht mittlerweile eine plazierungsfähige L. Als Exgalopper ist auch ihr Pferd ein guckiges, also waches Pferd. Sie reitet Dressur nur in der Halle und hat sich da auch gegenüber unserer RL durchgesetzt. Sie sagt, dass sie sich beim Reiten auf das Reiten konzentrieren und nichts mit der Guckigkeit ihres Pferdes zu tun haben wolle. Nun ja... in der Halle gibt es ja auch nicht viel zu gucken. Aber unbesorgt und unbeschwert Ausreiten kann sie nicht! Von daher finde ich die Methode unserer RL bei mir (wir sind befreundet) zwar unbequemer, aber eigentlich besser.

Dahika  13.04.2022, 12:39

Nachtrag: wenn ich mich bei RL beklagte, dass mein Pferd so guckig sei, sagte sie nur trocken: "tja, dann ist es nicht vorm Bein."

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Urlewas  13.04.2022, 13:55

Allerdings gibt es auch den umgekehrten Fall, dass Pferde in der Halle „guckiger“ sind als draußen. Wobei sie dann mehr wegen Geräuschen als wegen sichtbaren Objekten „gucken“. Eben weil sie nicht sehen, was sie da draußen hören.

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