Was bedeutet das wenn ein Pferd hinten lang/kurz läuft?

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Irgendeine Lahmheit ist gegeben. Der würde ich auf den Grund gehen, woher sie kommt und ob sie behandelbar ist.

Ist nicht klar, ob man die Lahmheit erfolgreich behandeln kann, würde ich die Finger von dem Pferd lassen. Wenn es erfolgversprechend ist, musst Du abschätzen, ob es Dir das Risiko wert ist und ob Du dem gewachsen bist. Je fitter Du selbst in biomechanischen Fragen bist, je besser Du ein Pferd geraderichtend trainieren kannst und je mehr Sensibilität Du dafür hast, wieviel Du an einem Tag verlangen kannst und solltest - aufgrund dessen, wie sich das Pferd an dem Tag bewegt -, desto weniger Kosten wirst Du mit der Behandlung haben. Wenn es ein Problem der Hufbearbeitung ist und noch lösbar, also noch nichts degeneriert, dann hast insofern Glück als eine gute Hufbearbeitung immer dasselbe kostet, Problem oder nicht. Musst Du öfter die Hilfe eines manuellen Therapeuten in Anspruch nehmen oder brauchst Du eine medikamentöse Therapie vom Tierarzt oder einen Reha-Aufenthalt oder sowas, wird's empfindlich teuer.

Reiten sollte man ein Pferd mit einer Lahmheit nur, wenn man exakt dadurch therapeutisch etwas erreichen kann - und dabei sprechen wir von 10 min Gymnastik von oben, vielleicht dreimal die Woche. Ansonsten hat ein Mensch auf einem lahmen Pferd nichts verloren, auch wenn es Menschen gibt, die sagen "ist nicht schlimm, läuft immer so".

Daher: Wenn Du eine Aufgabe suchst in Richtung "schaffe ich es, dass das Tier gesund wird?", ist es das richtige für Dich. Wenn Du mit einem gesunden Pferd anfangen möchtest (das mit Sicherheit auch noch oft genug krank wird), dann lass die Finger von diesem, wenn die schon bei Besichtigung nicht klar geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Wenn eine Stute die Auffälligkeit im Gang nur am Anfang zeigt, würde ich vielleicht darauf tippen, das Du den Sattel beim Aufsatteln etwas zu weit nach vorne legst. Dadurch wird das Schulterblatt blockiert bzw. stösst das Pferd in der Bewegung mit dem Schulterblatt beim grossen Schritt an den Sattel, was natürlich unangenehm ist. Durch die Bewegung selbst rutscht der Sattel ggf. noch ein wenig nach hinten (das können u.U. nur 1 - 2 cm sein), so das das Schulterblatt frei wird und das Pferd also mit fortschreitender Arbeit die Auffälligkeit nicht mehr zeigt. Prüf doch einmal, wie Du den Sattel auf Dein Pferd legst. Wie gesagt, es kann da wirklich um 1 - 2 cm gehen. Sollte keine Besserung auftreten, würde ich wirklich Schritt für Schritt vorgehen...Pferd ohne Sattel..Pferd mit Deckengurt (weisst schon, diese elastischen) ohne Satteldecke, Pferd mit Deckengurt mit Satteldecke, Pferd mit Longiergurt ohne und mit Satteldecke ggf. auch noch mit Gurtschoner, usw, usw.. Durch dieses schrittweise ausprobieren, kannst Du genau herausfinden, wo das Problem liegt, um es dann ggf. zu beheben.

Auffälligkeiten die durch Spat, Strahlbeinerkrankungen oder grundsätzliche Taktunreinheiten verursacht werden, treten nicht nur in einer Gangart und zu einem bestimmten Zeitpunkt auf und verschwinden auch nicht mit fortschreitender, intensiverer Arbeit, sondern werden im Gegenteil zumeist noch schlimmer. Du solltest dann wirklich prüfen, ob du diese Stute kaufen willst, weil dann imense Kosten auf dich zukommen könnten.

Baroque  31.12.2013, 13:53

Doch, Arthrosebeschwerden "laufen sich ein". Das ist eigentlich das Typische. Nur, wenn grade wirklich akute heftige Entzündungen sind, treten sie am Anfang auf.

Und für ein Sattelproblem würde ich nicht mit Longiergurten, die in aller Regel überhaupt nicht gut sitzen, experimentieren, sondern schlicht und ergreifend meinen Sattler hinzuziehen.

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Ein Taktfehler - kann auf vieles hinweisen.

Eine alte Verletzung, ein chronischer Verschleiß, Fehlstellungen im Huf...usw.

Solltest du aufjedenfall vor Kauf genau klären lassen, auch vom manuellen Therapeuten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung
Baroque  31.12.2013, 13:53

Korrekt.

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