Haben Pferde Stress durch wechselnde Boxenpartner?

5 Antworten

Boxenpferde haben generell ein Problem: Sie können nicht weichen.

Das ärgert das rangniedere Pferd, weil es dem ranghöheren ja gerne weichen würde, aber geht nicht, ist ja die Wand da.

Das ärgert aber auch das ranghöhere Pferd, denn es schickt das andere weg und dieses erdreistet sich, nicht zu weichen - ist ja die Wand da.

Entsprechend haben beide die Zeit im Stall ein Ärgernis. Bei neuen Pferden, die sich noch nicht kennen, spielt das mehr Rolle als bei welchen, die sich schon lange kennen. Sieh Dir Herdenhaltung an und was passiert, wenn man da ein neues Pferd rein bringt. Durch ausprobieren, wem es weichen muss und wem nicht, findet es seinen Rang und seine Familie, wo es sich wohlfühlt. In Boxenhaltung kann es nicht einfach mal weiter gehen und sich mit einem anderen Pferd verständigen, ob es da besser passt. Da ist es auf Gedeih und Verderb dem anderen Pferd ausgeliefert - ähnlich wie bei Kleinstgruppenhaltung.

Gesünder sind sie, wenn sie den Stress nicht haben.

Um Pferde auch bei weichen Wiesen lang genug rauslassen zu können, hat man Schlechtwetterausläufe. Die sind befestigt. Das ist kein Argument für auslauflose Boxenhaltung. Ein Pferd ist ein Dauerfresser und Lauftier, d.h. es sollte immer wieder gehen, gehen, gehen zum Verdauen. Jede einzelne Stunde Stehen schadet. Wenn man bedenkt, wie sich langfristig die Gesundheit von Pferden ändert, wenn sie von Boxenhaltung in Bewegungshaltung umziehen, dann weiß man, wieviel Gesundheit es kostet, wenn sie so viel stehen müssen. Käme für mich niemals infrage, um keinen Preis der Welt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Stress mit dem Boxennachbarn oder den Pferden auf der Wiese gegenüber – Pferde benötigen ein ausgeglichenes, harmonisches Umfeld, um gesund und leistungsstark zu sein. Eine gleich bleibende Herde stabilisiert und stärkt ein Pferd genauso, wie ein Mensch, der immer klar und beständig mit dem Pferd umgeht. Jedes einzelne Pferd verarbeitet das anders, evtl. durch Verhaltens-  änderungen wie Unausgeglichenheit unterm Sattel oder an der Hand, Aggressivität, Gewichtsverlust oder Mattigkeit.

Wenn dein Pferd keine Veränderungen zeigt und du den Eindruck hast, dass ihm immer neue Nachbarn keine Probleme bereiten, dann kannst du zufrieden sein. Trotzdem solltest du die Situation immer im Auge behalten, denn es könnte ja auch einmal ein Nachbar in die Nebenbox einziehen, der schwieriger ist als andere Pferde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich arbeite an einer Universität, habe Familie und Tiere.

Hallo, 

damit geht jedes Pferd anders um. Es gibt Pferde, die sind dadurch gestresst, andere juckt das wenig. 

Ich würde mir eher Gedanken um die Haltung machen. Pferde sind Herden - und Lauftiere. In der Natur legen sie Kilometer in der Herde zurück. Durch diese durchgängige Bewegung bauen Pferde Stress ab und dadurch funktioniert auch ihre Verdauung und der Stoffwechsel. Das funktioniert in einer Box nicht. Ich würde über einen Stallwechsel in den Offen - oder Aktivstall nachdenken. Da können neue Pferde auch richtig in die Herde integriert werden. 

Mit freundlichen Grüßen

VanyVeggie

stallmadchen  03.01.2017, 20:21

vielleicht kommt es ja auf die koppel..

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VanyVeggie  03.01.2017, 20:39
@stallmadchen

Und für wie lang? 6-8 Stunden? Was ist dann mit den restlichen 16-18h? Pferde schlafen keine Stunde am Tag, sie vegetieren dann vor sich hin. 

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Baroque  03.01.2017, 20:46
@VanyVeggie

Nein, für 2 (!) Stunden! Steht irgendwoanders als Kommentar. Ich glaub, der Nachbarstress ist das geringste Problem dieses Pferdes.

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Pferde haben allein durch Boxenhaltung mit entsprechend wenig Bewegung Stress, unabhängig davon, wie oft der Boxennachbar wechselt. In einer natürlichen Herde ist auch Bewegung in der Zusammensetzung, aber nicht so häufig.

Pferd579654 
Fragesteller
 03.01.2017, 20:04

Erstmal danke für die Antwort☺️!

Mein Pferd ist nicht rund um die Uhr in der Box er kommt morgens immer 2 Stunden raus. Das ist nicht sonderlich viel, aber im Winter ist es schwierig die Pferde so lange nach draußen zu stellen, da sie  sonst den ganzen Boden kaputt machen. Denkst du das esfür ein Pferd ansonsten nicht allzu viel Stress ist mit wechselnden Boxenpartnern? LG 

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WinniePou23  03.01.2017, 20:20

22 Stunden Box am Stück? Tut mir leid, aber das arme Ding... Du hast ein Pferd da stehen und kein Fahrrad. Das Tier muss laufen. Wechselnde Boxennachbarn hin oder her, 22h Box täglich ist für das Pferd wesentlich schlimmer. Und das nur weil Winter ist, nicht weil das Pferd krank ist. Und Winter ist keine Entschuldigung dafür, sein Pferd drinnen einzusperren.

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Pferd579654 
Fragesteller
 03.01.2017, 20:37
@WinniePou23

Ich bin auch nicht wirklich ein Befürworter von Boxenhaltung damit das mal klar ist. Er stand auch zuerst als er zu mir gekommen ist auf der sommerkoppel wo er 24h draußen stand( er wurde natürlich vorher angeweidet). Er war dort aber mehr als unzufrieden! Er stand rund um die Uhr vorne am Zaun ist nervös auf und ab gegangen hat gewiehert und war vollkommen nass geschwitzt. Er ist dann in der 2. Nacht über den Zaun gesprungen, weil er da weg wollte und hat mir somit eindeutige gezeigt das diese Art hin Haltung nichts für ihn ist. Abgesehen davon hatten diese Antwort Nichts mit meiner gestellten Frage zutun. 

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VanyVeggie  03.01.2017, 20:41
@Pferd579654

Dann hat was nicht mit dem Stall gestimmt oder die Chemie in der Herde hat nicht gepasst. Man muss nach dem passendem Stall suchen. 

Sog. "Boxenpferde" gibt´s nicht. Es gibt immer irgendendwas, was dem Tier nicht gepasst hat. 

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Baroque  03.01.2017, 20:45
@VanyVeggie

Wie bei allem ... "hat halt nicht gepasst" ... dass das Pferd in den ersten beiden Tagen noch nicht in eine Herde integriert ist, ist Dir nicht eingefallen? Dass das Monate dauert und nicht Stunden? Wir wissen nicht, wie groß die Weide war, ob es da ein Angebot an Unterständen, verschiedenen Heustationen gab, wie das mit der Tränke geregelt war, wieviele Pferde welchen Geschlechts und welchen Alters da waren, aber es geht nicht gut, ein Boxenpferd einfach irgendwohin zu stellen und zu erwarten, dass das einfach so geht. "Sommerkoppel" klingt eher nach auf die Weide schmeißen und nicht kümmern als nach einer sinnvollen Bewegungshaltung.

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Ja.wie würdest du dich fühlen? Na also.