Gibt es rein theoretisch für jedes Problem eine Lösung, oder Probleme, die vom Wesen her schon unlösbar sind?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Theoretiker würden womöglich bejahen, dass es für jedes Problem auch mindestens eine theoretische Lösung gibt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – private Studien

Klar, gibt für jede Lösunge sogar mehrerer Probleme ;-))

--------------------

Es war einmal ein Problem, das sehr unglücklich und traurig war, weil alle Menschen darüber schimpften und es verfluchten. Dabei fing alles so spannend an …

In der Problementstehungsfabrik hatte man ihm in der Endkontrolle gesagt, dass es eine großartige Bestimmung habe und den Menschen ganz besondere Momente in ihrem Leben bringen würde. Voller Freude und Tatendrang machte sich das Problem daran, die Menschenwelt zu besuchen.

Doch anfangs wollte es niemand beachten – es war noch zu klein, ein kleines Problemchen.

Genährt durch das Verdrängen und Wegschieben der Menschen, wuchs es zu einem beachtlichen Problem heran. Jetzt wurde es beachtet, allerdings zog es auch schon den ersten Missmut auf sich. Und weiterhin weit und breit keine Sicht nach besonderen Momenten, wie man es ihm vor einer Ewigkeit versprach.

Es wuchs weiter und wurde größer und größer. Die Beschimpfungen der Menschen schlugen um in Resignation. Bis eines Tages das Korsett der Resignation gesprengt wurde und ein junger Mann mit seinem Sohn das Problem betrachteten.

„Das wird keine leichte Aufgabe.“, sagte der Mann zu seinem Sohn. „Da haben wir ja ein richtiges Problem, Paps, oder?“

„Lass dich davon nicht einschüchtern, mein Sohn. Ein Problem ist nichts weiter als eine Herausforderung, eine Aufgabe, die es zu lösen gilt – mehr nicht. Eine Hürde, die wir gemeinsam überspringen werden. Vielleicht müssen wir hierfür neue Sichtweisen und Standpunkte einnehmen, uns weiter entwickeln. Auf alle Fälle ist ein Problem für uns da.“

„Wie kann etwas für uns sein, wenn wir Schwierigkeiten damit haben?“

„Weil wir daran wachsen werden, mein Sohn. Und nachdem wir es bewältigt haben, werden wir anderen Menschen helfen können, wie sie solch ein Problem lösen können.“

Das Problem lauschte aus dem Hintergrund gespannt und freute sich darauf, dass nun endlich jemand den Mut fasste und sich seiner annahm. „Weshalb bist du dir so sicher, Paps?“

„Wenn ein Problem gegen uns wäre, müsste es Contrablem heißen – tut es aber nicht.“ zwinkerte er seinem Sohn zu.

Und das Problem verstand nun, welche besonderen Momente es den Menschen brachte. Kleine Probleme versprachen kleine Entwicklungsschritte, große Probleme hingegen gingen einher mit großen Entwicklungen – und unser Problem hier war schon verdammt groß.

von Mario A. Brakenwagen

Das Halteproblem ist ein bekanntes Problem, das nicht lösbar ist.

Vermutlich meinst du eher einen Konflikt. Es gibt keinen Konflikt, der nicht lösbar wäre, aber es gibt konkrete und abstrakte "Regeln", die bestimmte Lösungen aus verschiedenen Gründen nicht akzeptieren.

Probleme sind gemacht. Dafür gibt es immer Lösungen. Zum Beispiel ist ein Paradox kein Problem, es sind eben beide Seiten richtig, weil wir die Synthese als Wahrheit nicht anstreben - können.

Grundsätzlich gibt es aber Fragen, auf die es befriedigende und unbefriedigende Antworten gibt, also neue Fragen.

Unser Gehirn denkt in Sprache und einfache Bedeutungen kann es gleichzeitig denken, auch wenn sie extrem unterschiedlich sind. Eine einfache Übung ist zum Beispiel zu sprechen "Heute scheint die Sonne." und zugleich zu denken "Es regnet schon den ganzen Tag." Die Aussagen sind paradox, es stört aber unser Denken nicht, beides erscheint uns theoretisch durchaus als möglich, also richtig, aber nicht als wahr, weil es eben praktisch in der Realität paradox ist.

Auch zum Beispiel mit mathematischen Gleichungen ist das spielbar, aber je komplexer die Aussagen sind, desto schwieriger wird es.

Interessant wird es in der verwirrenden Denkleistung, was logisch, was paradox sein könne, wenn schon in der Aussage etwas Unrichtiges liegt: Zum Beispiel: "Der blaue Schimmel fliegt über den Wolken." sprechen und denken "Der weinende Baum taucht bei den Korallen."

Das könnte man fortspinnen über die Metaphorik des Paradoxen, also über deine Frage, "die Lösbarkeit jedes Problems", bis hin zur Frage: Was ist wahr oder nur richtig?

Nein, jedes Problem dessen Lösung zu einem Widerspruch führen würde, muß als unlösbar betrachtet werden.